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BVR-Konjunkturbericht: Investitionsschwäche hält 2025 an,Kreditwachstum bleibt schwachBerlin - Die erhoffte konjunkturelle Erholung dürfte 2025 erneutausbleiben.

24.04.2025 - 12:24:06

BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / ...

Das aktuelle ifo Geschäftsklima ist zwar überraschend leichtgestiegen, bleibt aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Dabei bewerten dieUnternehmen die Lage etwas besser, ihre Erwartungen sind angesichts derAuswirkungen der US-Zollpolitik aber zurückgegangen. Zudem strahlen die erhöhtenUnsicherheiten auf die gesamte Wirtschaft aus. "Die konjunkturelle Lage inDeutschland ist fragil und die Unsicherheiten sind Gift für die Investitionen.Die Erholung der Konjunktur dürfte frühestens im zweiten Halbjahr einsetzen undzunächst schwach ausfallen", erläutert Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt desBundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)."Wirtschaftliche Dynamik dürfte erst entfacht werden, wenn das deutscheXXL-Finanzpaket umgesetzt wird. Das Ausgabenvolumen des Staates könnte dadurchbis 2028 um 120 Milliarden Euro bis 150 Milliarden Euro pro Jahr höherausfallen. Das Ausgabenprogramm dürfte das Vertrauen der Unternehmen stärken,private Investitionen anregen und so auch die bislang schleppende Kreditvergabeallmählich wieder beleben", fasst Bley die Analyse des heute vorgelegtenBVR-Konjunkturberichts zusammen.

Die mit dem Finanzpaket vorgesehenen zusätzlichen Ausgaben zielen auf zentraleZukunftsfelder wie Infrastruktur, Verteidigung und Klimaschutz. Sie dürftennicht nur die Nachfrage im Inland stärken, sondern mittelfristig auch dieInvestitionen der Unternehmen und damit ihren Finanzierungsbedarf erhöhen und sodas Kreditwachstum fördern. Derzeit liegt in Deutschland das Wachstum derUnternehmenskredite im Neugeschäft, gemessen am Dreimonatsdurchschnitt vonDezember 2024 bis Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bei lediglich1,3 Prozent. Verstärkt werden dürften die Auftriebskräfte in Deutschland, aberauch dem Euroraum insgesamt, wenn die anderen EU-Staaten ebenfalls ihreVerteidigungsausgaben erhöhen.

"Es ist gut, dass die künftige Bundesregierung direkt nach der Bundeskanzlerwahlein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg bringen will, das unter anderemeinen Investitionsbooster mit Sonderabschreibungen für Investitionen umfassensoll", so Bley. Neues Vertrauen müsse bei Unternehmen und Investoren geschaffenwerden, damit der notwendige Aufbau neuer Produktionskapazitäten auf den Weggebracht wird. Gleichzeitig seien die Arbeitsanreize zu stärken, um demabsehbaren Fachkräftemangel zu begegnen. Die strukturellen Schwächen derdeutschen Wirtschaft, insbesondere die schwache Investitionstätigkeit und diegeringe Dynamik der Kreditvergabe, ließen sich nur durch nachhaltige Reformenund langfristige Perspektiven überwinden. Hinzu komme die Unsicherheit über dieweitere Handelspolitik der USA, die für die exportorientierte deutscheWirtschaft ein kaum kalkulierbares Risiko bleibt. "Der Weg zu einem nachhaltigenAufschwung ist möglich - aber er bleibt anspruchsvoll", so Bley.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation undÖffentlichkeitsarbeit / PressesprecherinTelefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

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