Burnout-Krise

Burnout-Krise: 61 Prozent fürchten berufliche Überlastung

14.11.2025 - 20:52:12

Die psychische Belastung deutscher Arbeitnehmer erreicht einen neuen Höchststand. Aktuelle Studien zeigen einen dramatischen Anstieg der Burnout-Fälle – und einen entscheidenden Lösungsansatz.

61 Prozent der Beschäftigten fürchten, an beruflicher Überlastung zu erkranken. Das ergibt die Studie „Arbeiten 2023″ der Pronova BKK. Im Vergleich zu 2018 stieg dieser Wert um elf Prozentpunkte. Jeder Fünfte schätzt sein eigenes Burnout-Risiko als hoch ein.

Die Zahlen der Krankenkasse untermauern diese Sorge: 2023 verzeichnete die Pronova BKK einen Anstieg der Burnout-Fälle um 20 Prozent. Betroffene fielen im Durchschnitt rund 30 Tage aus.

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Der DAK-Psychreport 2024 bestätigt den Negativtrend. Die Zahl der Ausfalltage aufgrund seelischer Leiden erreichte 2023 einen neuen Höchststand: 323 Tage je 100 Versicherte. Depressionen und Belastungsreaktionen dominieren die Diagnosen.

Die Hauptursachen für wachsenden Stress:

  • Überstunden (34 Prozent)
  • Ständiger Termindruck (32 Prozent)
  • Dauerhafte Erreichbarkeit (24 Prozent)
  • Schlechte Work-Life-Balance (19 Prozent)

Offene Kommunikation schützt vor Burnout

Experten sehen in verbesserter Kommunikation den wirksamsten Hebel gegen die Erschöpfungsspirale. Eine offene und wertschätzende Gesprächskultur schafft psychologische Sicherheit. Mitarbeitende können Belastungsgrenzen ansprechen, ohne negative Konsequenzen zu fürchten.

Regelmäßiges Feedback hilft, Erwartungen zu klären und Arbeitsbelastung realistisch zu steuern. Wenn Probleme offen thematisiert werden, fühlen sich Beschäftigte weniger isoliert. Gemeinsam mit Vorgesetzten lassen sich Lösungen finden, bevor Überlastung chronisch wird.

Health-Oriented Leadership als Gegenmittel

Das Konzept der „gesundheitsorientierten Führung” (Health-Oriented Leadership) rückt zunehmend in den Fokus. Dieses Modell basiert auf zwei Säulen: Selbstfürsorge der Führungskraft und Fürsorge für die Mitarbeitenden.

Eine gesundheitsorientierte Führungskraft achtet bewusst auf die eigene Gesundheit und fungiert als Vorbild. Gleichzeitig zeigt sie Achtsamkeit für die Gesundheitssignale ihrer Teammitglieder. Arbeitsbedingungen werden aktiv so gestaltet, dass gesundheitliche Risiken minimiert werden.

Studien belegen: Dieser Führungsstil reduziert nachweislich Stress und verbessert das Wohlbefinden der Belegschaft.

Volkswirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe

Die direkten Kosten durch psychische Erkrankungen beliefen sich bereits 2018 auf rund 44,4 Milliarden Euro. Der Produktivitätsausfall durch Burnout und Depression belastet die deutsche Wirtschaft massiv.

Angesichts des Fachkräftemangels können sich Unternehmen den Verlust qualifizierter Mitarbeitender durch vermeidbare Überlastung nicht mehr leisten. Investitionen in Prävention werden zur wirtschaftlichen Notwendigkeit.

Seit 2013 sind Arbeitgeber zudem gesetzlich verpflichtet, im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung auch psychische Belastungen zu berücksichtigen.

Unternehmen müssen umdenken

Die Entwicklung zeigt: Unternehmen müssen von reaktiven Maßnahmen zu einer umfassenden Präventionskultur wechseln. Gesundheitsorientierte Führung muss fest in den Unternehmensleitlinien verankert werden.

Gezielte Schulungen für Führungskräfte stärken kommunikative und soziale Kompetenzen. Flexible Arbeitsmodelle und klare Erreichbarkeitsregeln fördern eine gesunde Work-Life-Balance. Niedrigschwellige Angebote wie Coachings oder psychologische Beratungen sollten zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur werden.

Nur wer die psychische Gesundheit der Belegschaft proaktiv schützt, sichert langfristig Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.

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