BundID, Pflichtwerkzeug

BundID wird 2026 zum Pflichtwerkzeug für Bürger

31.12.2025 - 10:32:12

Ab 2026 setzen Städte wie Dresden und Länder wie Baden-Württemberg auf die BundID für digitale Bescheide und Zeugnisse. Bürger müssen ihre digitale Identität vorbereiten.

Deutschlands Verwaltung stellt die Weichen für das digitale Zeitalter. Während Dänemark heute die Papierpost abschafft, werden hierzulande immer mehr Behördengänge nur noch mit der digitalen BundID möglich sein. Städte wie Dresden und Länder wie Baden-Württemberg kündigen konkrete Anwendungen für das kommende Jahr an.

Unter dem Dach des Onlinezugangsgesetzes 2.0 (OZG 2.0) verlagert sich der Fokus 2026 von der Gesetzgebung zur praktischen Nutzung. Für Bürger und Unternehmen wird die Einrichtung und Verifizierung ihrer BundID – die sich zur umfassenderen DeutschlandID weiterentwickelt – zur Grundvoraussetzung für den Kontakt mit Behörden.

Kommunen setzen auf digitale Bescheide und Zeugnisse

Die konkretesten Neuerungen für Bürger wurden diese Woche auf kommunaler Ebene bekanntgegeben. Ab Frühjahr 2026 können Dresdner ihren Abfallgebührenbescheid erstmals elektronisch erhalten. Voraussetzung ist ein digitales Nutzerkonto, die BundID für Privatpersonen oder „Mein Unternehmenskonto“ für Firmen.

Anzeige

Passend zum Thema BundID – viele Bürger stehen vor der Frage, wie sie digitale Behördendienste korrekt nutzen. Ein kostenloses MeinElster‑E‑Book erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr BundID‑Konto für die Steuererklärung einrichten, typische Fehler vermeiden und digitale Bescheide sicher verwalten. Ideal für alle, die 2026 bereits digital mit dem Finanzamt kommunizieren möchten. Jetzt kostenlosen MeinElster‑Guide sichern

Diese Ankündigung markiert einen Wendepunkt. Bislang nutzten viele Kommunen eigene, oft zersplitterte Portale. Nun werden hochvolumige Verwaltungsvorgänge gezielt an die BundID geknüpft, um sichere Zustellung zu gewährleisten und Papier zu sparen.

Parallel bereitet Baden-Württemberg die Ausgabe digitaler Abiturzeugnisse vor, die kryptografisch signiert sind. Der Antrag und die Authentifizierung dafür sollen 2026 über die BundID mit Nutzung der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises laufen. Damit dringt die digitale Identität in den Bereich hochwertiger, fälschungssicherer Dokumente vor.

Der digitale Rückkanal: Deutschlands Antwort auf Dänemark

Die Dringlichkeit dieser Schritte wird durch einen Blick nach Norden unterstrichen. Dänemark stellt heute, am 31. Dezember 2025, den flächendeckenden Versand physischer Behördenschreiben ein. Grundlage ist ein verpflichtendes und vollständig in den Alltag integriertes Digital-Post-System.

Deutschland ist für einen solch radikalen Schritt noch nicht bereit. Doch der Digitale Rückkanal innerhalb der BundID bildet die technische Grundlage für ein ähnliches Modell. Das Problem hierzulande sind nach wie vor die „Medienbrüche“: Anträge können digital gestellt werden, die Antwort kommt oft per gelbem Brief.

Initiativen wie die elektronischen Gebührenbescheide in Dresden zielen genau darauf ab, diese Lücke zu schließen. Für Bürger wird es 2026 entscheidend sein, den digitalen Postfach-Dienst innerhalb ihres BundID-Kontos zu aktivieren, um an diesen papierlosen Abläufen teilzunehmen.

Von der BundID zur DeutschlandID: Eine Frage der Interoperabilität

Rechtliche Grundlage der Entwicklung ist das seit Juli 2024 geltende OZG 2.0. Es wandelt die Digitalisierung von einem Fristen-Projekt zu einer Daueraufgabe. Ein zentraler Aspekt ist die Weiterentwicklung der BundID zur DeutschlandID.

Diese soll eine einheitliche Zugangsschicht schaffen, mit der ein einziges Konto Dienstleistungen in allen 16 Bundesländern ermöglicht. Das für die Steuererklärung 2025 eingerichtete BundID-Konto wird 2026 also auch für die örtliche Kfz-Zulassung oder Bauanträge nutzbar sein.

Zudem soll das Once-Only-Prinzip technisch breiter umgesetzt werden. Bürger müssen Daten wie Geburtsurkunden nicht mehr bei jeder Behörde neu vorlegen. Stattdessen können die Ämter – nach Authentifizierung via BundID und mit Einwilligung des Nutzers – direkt auf bestehende Register zugreifen. Die Beispiele aus Dresden und Baden-Württemberg deuten an, dass 2026 das Jahr wird, in dem diese Theorie Alltag wird.

Was Bürger jetzt tun sollten

Die technischen Anforderungen für die Nutzung der BundID werden 2026 anspruchsvoller. Für sensible Vorgänge wie den digitalen Abiturantrag oder die sichere Dokumentenzustellung reichen Benutzername und Passwort nicht mehr aus. Erforderlich ist dann die Nutzung der eID-Funktion des Personalausweises oder eines qualifizierten Elster-Zertifikats.

Die Botschaft für das kommende Jahr ist klar: Der „optionale“ Charakter der digitalen Identität schwindet für alle, die auf Geschwindigkeit und Komfort Wert legen. Bürger sollten sich vorbereiten:

  1. Online-Ausweisfunktion aktivieren: Die eID-Funktion des Personalausweises muss freigeschaltet und die PIN bekannt sein.
  2. BundID-Postfach prüfen: Einloggen und sicherstellen, dass der digitale Briefkasten eingerichtet ist, um Benachrichtigungen zu erhalten.
  3. Zertifikate aktualisieren: Wer sich mit einem Elster-Zertifikat anmeldet, sollte sicherstellen, dass die Dateien aktuell und auf mobilen Geräten zugreifbar sind.

Die Lücke zu digitalen Vorreitern wie Dänemark bleibt sichtbar. Doch die konkreten Schritte der Kommunen zeigen: Die Brücke in die digitale Verwaltung wird jetzt gebaut – ein digitales Zertifikat nach dem anderen.

Anzeige

PS: Übrigens – mit der stärkeren Nutzung digitaler Postfächer und eID‑Funktionen wächst auch das Risiko für Phishing und Identitätsdiebstahl. Ein kostenloses Anti‑Phishing‑Paket erklärt in vier klaren Schritten, wie Sie Ihr BundID‑Konto, Ihr Digital‑Postfach und Ihre Identitätsdaten effektiv schützen – inklusive Checklisten für sichere Passwörter und Erkennungsmerkmale betrügerischer Mails. Anti‑Phishing‑Paket jetzt herunterladen

@ boerse-global.de