BSI-Lagebericht, Mittelstand

BSI-Lagebericht 2025: Mittelstand im Visier von Cyber-Kriminellen

15.11.2025 - 12:10:12

Der aktuelle BSI-Lagebericht zeigt eine dramatische Zunahme von Sicherheitslücken und Ransomware-Angriffen, während KMU ihre IT-Sicherheit häufig überschätzen und menschliche Faktoren zur größten Schwachstelle werden.

Deutsche Unternehmen stehen unter massivem Druck durch Cyberangriffe. Der aktuelle Lagebericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schlägt Alarm: Die Bedrohung erreicht neue Dimensionen, während ausgerechnet der Mittelstand zur leichten Beute wird.

Der am 12. November vorgestellte Bericht zeichnet ein alarmierendes Bild. Trotz einzelner Erfolge gegen Ransomware-Gruppen gibt es keine Entwarnung. Das Gegenteil ist der Fall: Kriminelle professionalisieren ihre Methoden, während viele Unternehmen ihre Sicherheitslage dramatisch überschätzen. Besonders brisant: Die sogenannte “digitale Sorglosigkeit” vieler Nutzer öffnet Angreifern Tür und Tor.

Schwachstellen explodieren – 119 neue Einfallstore täglich

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Zwischen Juli 2024 und Juni 2025 stieg die Anzahl täglich entdeckter Sicherheitslücken um 24 Prozent – auf durchschnittlich 119 pro Tag. Von klassischen Software-Fehlern bis zu unsicheren IoT-Geräten: Angreifer haben die Qual der Wahl.

Anzeige

Passend zum Thema Phishing – CEO‑Fraud, hyperpersonalisierte E‑Mails und täuschend echte Login‑Seiten stellen gerade den deutschen Mittelstand vor eine ernste Gefahr. Ein kostenloses Anti‑Phishing‑Paket erklärt in einer praxisnahen 4‑Schritte‑Anleitung aktuelle Hacker‑Methoden, psychologische Angriffsmuster und konkrete Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter. Mit Checklisten, Meldewegen und Fallbeispielen hilft es IT‑Verantwortlichen, sofort wirksame Schulungen aufzusetzen. Ideal für KMU, die schnell und ohne großen Aufwand ihre Abwehr verbessern wollen. Anti-Phishing-Paket jetzt kostenlos herunterladen

Diese Flut an potenziellen Einfallstoren trifft auf eine gefährliche Selbsttäuschung. Während 91 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen ihre IT-Sicherheit als gut bewerten, erfüllen sie im Schnitt nur 56 Prozent der Basisanforderungen des CyberRisikoChecks. Das Ergebnis? Rund 80 Prozent aller Ransomware-Angriffe treffen KMU.

Die Methoden der Erpresser werden dabei immer perfider. Einfache Backups reichen längst nicht mehr aus. Kriminelle kombinieren Datenverschlüsselung mit der Drohung, sensible Informationen zu veröffentlichen. Der doppelte Erpressungsdruck zeigt Wirkung – die geforderten Lösegelder erreichen Rekordhöhen.

Phishing wird zur Präzisionswaffe

Die Zeiten plumper Massen-E-Mails sind vorbei. Kriminelle setzen auf ausgefeilte Phishing-Kits wie “Tycoon 2FA”, die selbst Laien ermöglichen, täuschend echte Angriffe durchzuführen. Login-Seiten werden so präzise nachgebildet, dass sie vom Original kaum zu unterscheiden sind.

Künstliche Intelligenz verschärft die Bedrohung zusätzlich. Mit hyperpersonalisierten E-Mails und Deepfake-Audio für Voice-Phishing-Angriffe zielen Kriminelle direkt auf das Vertrauen der Mitarbeiter. Was wie eine Nachricht vom Chef klingt, kann eine perfekt inszenierte Falle sein.

Der gefährliche Faktor Mensch

Das BSI identifiziert die größte Schwachstelle: den Menschen. Ausgerechnet essenzielle Schutzmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Passwort-Manager verlieren an Akzeptanz – zum zweiten Mal in Folge. Viele Anwender empfinden diese Tools als zu kompliziert.

Diese digitale Sorglosigkeit wird zum Einfallstor. Während staatliche Akteure langfristige Angriffe auf kritische Infrastrukturen wie Energieversorger oder die Automobilindustrie fahren, nutzen Kriminelle menschliche Fahrlässigkeit für ihre Zwecke. Die Kombination aus hochentwickelter Angriffstechnologie und nachlässigem Nutzerverhalten öffnet eine gefährliche Schere.

NIS-2: Zwang zum Handeln

Die bevorstehende NIS-2-Richtlinie der EU wird zum Game-Changer. Sie verpflichtet einen erweiterten Kreis von Unternehmen zu einem professionellen Risikomanagement und konsequenter IT-Hygiene. Freiwilligkeit war gestern – jetzt geht es um verbindliche Standards.

Experten fordern einen Paradigmenwechsel. Unternehmen müssen ihre Sicherheit realistisch bewerten und in mehrstufige Schutzkonzepte investieren. Vor allem aber: Die Schulung der Mitarbeiter darf keine Fußnote mehr sein. Denn die beste Firewall nützt nichts, wenn der Mensch dahinter auf täuschend echte Phishing-Mails hereinfällt.

Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich rasant weiter. Nur wer Technologie und Sicherheitsbewusstsein konsequent zusammendenkt, kann den wachsenden Risiken wirksam begegnen. Für den deutschen Mittelstand geht es um nicht weniger als die digitale Überlebensfähigkeit.

Anzeige

PS: Die beste Firewall nützt wenig, wenn Mitarbeiter auf Deepfakes oder täuschende Chef‑Mails hereinfallen. Dieses Gratis‑Paket liefert fertige Trainingsinhalte, Vorlagen für interne Richtlinien und praxiserprobte Übungen, mit denen Sie Phishing‑Szenarien realistisch durchspielen und Schwachstellen schließen. Besonders geeignet für kleine und mittlere Unternehmen, die Compliance und Awareness zeitnah verbessern möchten. Gratis Anti-Phishing-Guide anfordern

@ boerse-global.de