Brau, Union

Brau Union erhöht Preise ab Dezember

02.12.2025 - 00:39:12

Die Brau Union dreht zum Adventsbeginn an der Preisschraube. Seit gestern zahlen Gastronomen mehr für Gösser, Zipfer und Co. – mitten in der wichtigsten Umsatzphase des Jahres.

Der Marktführer erhöht die Preise für Handel und Gastronomie um durchschnittlich 3,2 bis 3,4 Prozent. Betroffen sind alle großen Marken des Heineken-Konzerns: Gösser, Zipfer, Puntigamer, Kaiser, Schwechater und Wieselburger. Als Gründe nennt das Unternehmen gestiegene Lohn- und Gehaltskosten durch neue Kollektivverträge sowie teurere Energie und Transport.

Es ist bereits die dritte Preisanpassung binnen zwei Jahren. Nach zwei Erhöhungen 2024 schlägt die aktuelle Teuerung viele Gastronomen besonders hart.

Für Österreichs Gastronomen könnte der Zeitpunkt kaum ungünstiger sein. Der Dezember gilt als umsatzstärkster Monat, geprägt von Firmenfeiern und Weihnachtstreffen. Jetzt müssen Wirte entscheiden: Die höheren Einkaufspreise sofort an die Gäste weitergeben und Unmut riskieren – oder die Kosten bis ins neue Jahr selbst tragen?

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Der Spielraum ist aufgebraucht. Während Supermärkte Preiserhöhungen über andere Produkte ausgleichen können, schlägt der Bierpreis in der Gastronomie direkt durch. Viele Betriebe arbeiten bereits mit dünnen Margen, die zusätzliche Belastung könnte existenzbedrohend werden.

Erste Wirte haben bereits reagiert und ihre Getränkekarten angepasst. Am Stammtisch sorgt das für Diskussionen.

Die 6-Euro-Marke rückt näher

Das Krügerl wird zum Luxusgut. In Wien und Tourismusregionen kostet ein halber Liter Bier vielerorts bereits 6 Euro oder mehr. Mit der neuen Erhöhung droht dieses Niveau auch in kleineren Städten zum Standard zu werden.

Bier gilt in Österreich als Signalprodukt: Steigt der Bierpreis spürbar, nehmen Gäste oft das gesamte Lokal als teuer wahr. Die Folge? Weniger Bestellungen, Verzicht aufs Essen oder gleich der Gang zum Supermarkt statt ins Wirtshaus.

Der Trend zum “Vorglühen” zu Hause dürfte sich durch die erneute Teuerung verstärken.

Branchentrend mit Dominoeffekt

Die Brau Union agiert selten allein. Erfahrungsgemäß ziehen andere Brauereien zeitversetzt nach – sie kämpfen mit denselben Herausforderungen bei Löhnen, Rohstoffen und Logistik.

Die Gastronomie hat sich von der Pandemie erholt, steht aber vor neuen Problemen. Die Inflation der vergangenen Jahre hat die Kaufkraft geschmälert. Dass ausgerechnet das Kultgetränk der österreichischen Wirtshauskultur erneut teurer wird, verstärkt die Konsumzurückhaltung beim Ausgehen.

Wie reagieren die Wirte?

Die kommenden Wochen werden eine uneinheitliche Preislandschaft bringen. Manche Gastronomen geben die Erhöhung sofort weiter, andere schieben sie bis Jänner oder Februar hinaus.

Mittelfristig könnte sich das Konsumverhalten ändern:

  • Kleinere Einheiten: Das 0,3-Liter-“Seidl” statt des halben Liters
  • Mehr Aktionen: Happy Hour und Sonderangebote zur Kundenbindung
  • Neue Konzepte: Alternative Getränke oder Flatrate-Modelle

Ob dies die letzte Preiserhöhung war? Bei stabilen Energiepreisen könnte im ersten Halbjahr 2026 Ruhe einkehren. Garantiert ist in der aktuellen Wirtschaftslage allerdings nichts.

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