Brandschutzhelfer-Engpass, Zertifikate

Brandschutzhelfer-Engpass: Tausende Zertifikate laufen 2026 ab

01.12.2025 - 23:21:12

Die Uhr tickt für deutsche Unternehmen: Während Schulungsanbieter vor einem massiven Kapazitätsengpass im kommenden Jahr warnen, beginnt der Wettlauf um freie Kursplätze. Grund ist eine regelrechte „Zertifikatswelle” aus den Pandemiejahren.

Berlin – Wer seine Brandschutzhelfer-Schulung 2020 oder 2021 absolviert hat, muss 2026 ran: Die damals ausgestellten Zertifikate erreichen das Ende ihrer Gültigkeit. Und die Zahlen sind beträchtlich. Sicherheitsexperten sprechen bereits von einem „Certificate Cliff” – einer regelrechten Zertifikatsklippe, die auf Unternehmen zurollt.

Nach der DGUV Information 205-023 müssen Brandschutzhelfer alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischung absolvieren. Das bedeutet: Die Masse der während Corona geschulten Mitarbeiter benötigt gleichzeitig neue Kurse. „Wir erhalten deutlich mehr Anfragen von Unternehmen, die gerade erst merken, dass ihre Zertifikate ablaufen”, erklärt Thorsten Fagentzer vom Schulungsanbieter Beisswenger.

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Wer jetzt noch wartet, könnte ein Problem bekommen. Die Schulungsanbieter schlagen Alarm: Wer die Buchung bis ins erste Quartal 2026 verschiebt, riskiert, keine freien Plätze mehr zu finden. Die klassische Aufschieberitis könnte sich in diesem Fall als Compliance-Falle entpuppen.

Akademien reagieren: Termine bereits online

Die großen Bildungsträger haben ungewöhnlich früh reagiert. Anders als in den Vorjahren, als die Kurspläne oft erst kurz vor Weihnachten feststanden, sind die Kalender für 2026 bereits jetzt buchbar:

  • Die Handwerkskammer Cottbus startet am 27. Februar mit Vollzeitkursen, weitere Termine folgen am 2. und 16. März
  • CWS Fire Safety hat sein bundesweites Portfolio Ende November um „Termine 2026″ erweitert
  • Die Bavaria Akademie meldet bereits jetzt: Viele 2025er-Kurse sind ausgebucht – Neuanmeldungen landen automatisch im neuen Jahr

Diese Vorverlegung der Terminveröffentlichung ist bemerkenswert und zeigt: Die Branche nimmt die drohende Kapazitätskrise ernst.

Was Unternehmen wissen müssen: Die 5-Prozent-Regel

Trotz aller Terminhektik bleibt die rechtliche Grundlage unverändert: Laut Technischer Regel für Arbeitsstätten (ASR A2.2) müssen mindestens fünf Prozent der Belegschaft als Brandschutzhelfer ausgebildet sein.

Doch Vorsicht: Das ist nur die Untergrenze. In Branchen mit erhöhtem Brandrisiko – etwa in der chemischen Industrie, im produzierenden Gewerbe oder in der Gastronomie – kann die Gefährdungsbeurteilung einen höheren Prozentsatz vorschreiben.

Die Ausbildung selbst besteht aus zwei zwingenden Komponenten:

  1. Theorieteil: Brandverhütung, Verhalten im Notfall, Funktion der Löscheinrichtungen
  2. Praxisteil: Pflicht-Übung mit echtem Feuer am Löschtrainer

Ein reiner Online-Kurs reicht nicht aus. „Schulungen ohne praktische Löschübung erfüllen nicht die DGUV-Anforderungen”, betonen Sicherheitsexperten. Gerade dieser Praxisteil wird zum Flaschenhals: Er erfordert Spezialausrüstung im Freien und qualifizierte Trainer – Ressourcen, die 2026 knapp werden könnten.

Neue Trends in der Brandsicherheit

Während die Schulungsvorschriften stabil bleiben, entwickelt sich das Umfeld weiter. Die ZBA Academy spricht in einer aktuellen Branchenanalyse von einem Trend zur „konsequenten Umsetzung” statt neuer Gesetzgebung.

Interessant für Brandschutzhelfer: Die aktualisierte ASR A2.3 empfiehlt mittlerweile dynamische LED-Leitsysteme für Fluchtwege. Zwar kein direkter Schulungsinhalt, aber für Helfer in komplexen Gebäuden zunehmend relevant. Wer Kollegen in Sicherheit bringen muss, sollte die neuen Systeme kennen.

Sofortmaßnahmen für Arbeitgeber

Die To-do-Liste für Facility Manager und Personalabteilungen ist klar:

Zertifikate prüfen: Welche Brandschutzhelfer wurden 2020 oder 2021 geschult? Diese Mitarbeiter brauchen 2026 eine Auffrischung.

Früh buchen: Die Januar- und Februar-Termine dürften besonders schnell vergriffen sein. Wer noch vor den Feiertagen reserviert, sichert sich die besten Plätze.

Anbieter-Qualität checken: Der Kurs muss explizit eine „praktische Löschübung” beinhalten – sonst droht trotz Teilnahmebestätigung keine DGUV-Konformität.

Die Prognose der Sicherheitsexperten ist eindeutig: 2026 wird ein Jahr der Auffrischungen. Unternehmen, die jetzt handeln, ersparen sich das Compliance-Chaos im Frühjahr. Für die anderen könnte es eng werden – sehr eng.

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