Branchenumfrage und Baukonjunktur I.
24.05.2024 - 09:35:19ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe / Branchenumfrage und Baukonjunktur I. .... Quartal: 6 Prozent wenigerWohnungsbauorder - Auftragsmangel verfestigt sichBerlin - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zuden Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe und die Branchenumfrage des Verbandskommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband DeutschesBaugewerbe:"Es kann mit Blick auf die Baufertigstellungszahlen 2023 keine Rede davon sein,dass die Lage am Bau stabil ist.
Branchenumfrage und Baukonjunktur I. Quartal: 6 Prozent wenigerWohnungsbauorder - Auftragsmangel verfestigt sichBerlin (ots) - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zuden Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe und die Branchenumfrage des Verbandskommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband DeutschesBaugewerbe:
"Es kann mit Blick auf die Baufertigstellungszahlen 2023 keine Rede davon sein,dass die Lage am Bau stabil ist. Der Wohnungsbau, der wichtigste Impulsgeber desBauhauptgewerbes, leidet an einer eklatanten Nachfrageschwäche. Wir haben in denletzten beiden Jahren im Wohnungsbau vor allem die Auftragsbestände abgebaut.Neue Aufträge kommen aber zu wenige nach. Bereits im vergangenen Jahr musstenunsere Wohnungsbaufirmen real fast 20 Prozent weniger Aufträge verkraften als2022. Im ersten Quartal 2024 verzeichnen wir nun einen weiteren Rückgang zumniedrigen Vorniveau um real 6 Prozent.
Branchenumfrage bestätigt negative Lage am Wohnungsbaumarkt
In unserer gerade abgeschlossenen Konjunkturumfrage zeigt sich klar: Diederzeitige Geschäftslage wird insgesamt gerade noch von 51 Prozent derUnternehmen mit "Gut" oder "Befriedigend" eingestuft. Fast die Hälfte derUnternehmen votiert mit "Schlecht". Im Vorjahr war es nur ein Drittel. Auf dieGesamtstimmung drückt insbesondere der Wohnungsbau. Im Frühjahr 2023 hatten 40Prozent der Wohnungsbaubetriebe ein negatives Urteil abgegeben, im Herbst 2023waren es 55 Prozent, jetzt sind es über 60 Prozent, die mit "Schlecht" votieren.
Auch die Lagebeurteilung zum Wirtschaftshochbau hat nachgegeben. Hier sehen nurnoch knapp die Hälfte der Unternehmen eine gute oder zumindest befriedigendeLage. Vor einem Jahr waren es noch zwei Drittel der Unternehmen, die positivvotiert haben. Einzig im Tiefbau gibt es Lichtblicke. Der Saldo derRückmeldungen zur Geschäftslage ist hier nahezu ausgeglichen. Mit "Gut" stimmenbundesweit ca. 26 Prozent, mit "Schlecht" ca. 28 Prozent der Unternehmen. Knappdie Hälfte der hier tätigen Unternehmen beurteilt die Lage immerhin mit"Befriedigend".
Seit dem Vorjahr belegen fehlende Aufträge den Spitzenplatz unter denBaubehinderungsgründen. 60 Prozent der Unternehmen melden das. Der Mangel anFachkräften hat unter der schwachen Nachfrage nur geringfügig nachgegeben. DieHälfte der Unternehmen meldet weiterhin einen Fachkräftemangel. Die Betriebewollen offensichtlich gerüstet sein, wenn die Nachfrage wieder anzieht. DieseFrist zu überbrücken, wird zu einer immer größeren betriebswirtschaftlichenHerausforderung, gerade für die Wohnungsbauer."
An den Wohnungsbauzahlen ist deutlich zu erkennen: Bauherren und Investorenwarten dringend auf den Start der neu angekündigten Förderprogramme. PolitischeAnkündigungen reichen nicht, eine Umsetzung im zweiten Halbjahr kommt zu spät.Genauso wichtig ist es zum einen, die Zinssätze in den KfW-Programmen zu senken.Zum anderen müssen wir die energetischen und technischen Anforderungenrunterschrauben. Sie sind der Hauptgrund, dass die Baukosten in den vergangenenvier Jahren um über 40 Prozent gestiegen sind. Hier liegt immenses Potential füreinen Wohnungsbau-Boom", so Pakleppa abschließend.
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung in denBetrieben mit 20 und mehr Beschäftigten erreichte der Umsatz im Bauhauptgewerbeim ersten Quartal 2024 ca. 20,2 Mrd. Euro, ein nominaler Rückgang um mehr als 3Prozent. Im Hochbau wurden ca. 11,1 Mrd. Euro umgesetzt, ein Rückgang um ca. 9,5Prozent. Der Umsatz im Wohnungsbau erreichte dabei ca. 4,7 Mrd. Euro, einRückgang um ca. 14 Prozent. Die Baukonjunktur wird weiter von Projekten derEnergie- und Mobilitätswende gestützt. Im Tiefbau wurde ein Umsatz von 9,1 Mrd.Euro erreicht, ein Plus von nominal gut 5 Prozent.
Hintergrund Konjunkturumfrage
An der Konjunkturumfrage des ZDB im Frühjahr 2024 haben rund 1.350 Unternehmenteilgenommen. Die Struktur der teilnehmenden Unternehmen und die Verteilungihrer Geschäftsfelder hat sich gegenüber vorherigen kaum Umfragen verändert. Daauch die Fragestruktur erhalten geblieben ist, können die Ergebnisse mitvorherigen Umfrageergebnissen verglichen werden.
Eine Auswertung der Branchenumfrage finden Sie hier (https://www.zdb.de/meldungen/branchenumfrage-und-baukonjunktur-i-quartal-6-prozent-weniger-wohnungsbauorder-auftragsmangel-verfestigt-sich) .
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