Bloom Energy Aktie: Frische Perspektiven!

Die Aktie des Brennstoffzellen-Spezialisten Bloom Energy kennt derzeit fast nur eine Richtung: nach oben. Eine kraftvolle Kombination aus Zinssenkungsfantasien und dem boomenden Energiebedarf für KI-Rechenzentren sorgte am Donnerstag für einen massiven Kurssprung von über 15 Prozent. Während Anleger über die seit Jahresanfang erzielten Gewinne jubeln, stellen sich Marktbeobachter die Frage, ob die fundamentalen Daten mit dieser Bewertungsexplosion Schritt halten können.

Zinswende als Treibstoff

Verantwortlich für den jüngsten Kaufrausch ist vor allem die makroökonomische Lage. An den Terminmärkten wird mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90 Prozent darauf gewettet, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche die Leitzinsen senken wird.

Für ein kapitalintensives Unternehmen wie Bloom Energy ist das ein entscheidender Faktor. Günstigere Finanzierungskosten erleichtern Großprojekte erheblich. Das Timing könnte kaum besser sein: Erst Ende Oktober hatte sich das Unternehmen über eine Wandelanleihe frisches Kapital in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar gesichert – eine “Kriegskasse”, wie Analysten es nennen, um die Produktion rasch auszubauen.

KI-Hunger sorgt für volle Auftragsbücher

Neben der Zinsfantasie treibt vor allem die strategische Positionierung im KI-Sektor den Kurs. Rechenzentren benötigen enorme Mengen an zuverlässiger Energie, und Bloom Energy liefert die passende Technologie. Das Unternehmen konnte zuletzt beeindruckende Partnerschaften verkünden:

• Eine 5-Milliarden-Dollar-Kooperation mit Brookfield zur Entwicklung von KI-Infrastruktur.
• Zusammenarbeit mit Oracle und Equinix zur Stromversorgung neuer Datenzentren.

Diese Deals schlagen sich bereits in den Zahlen nieder. Im dritten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 519 Millionen US-Dollar.

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Ambitionierte Bewertung trifft auf rote Zahlen

Trotz der Euphorie mahnen die Fundamentaldaten zur Vorsicht. Das starke Wachstum erkauft sich Bloom Energy teuer: Der Nettoverlust weitete sich im letzten Quartal auf 23 Millionen US-Dollar aus. Zwar übertraf der Gewinn je Aktie die Erwartungen, doch die Bewertung ist sportlich.

Marktteilnehmer preisen derzeit viel Zukunftsmusik ein. Das zeigt sich auch im Kursverlauf: Trotz einer leichten Konsolidierung am heutigen Freitag notiert die Aktie bei rund 101,80 Euro. Mit einem Plus von über 345 Prozent seit Jahresanfang gehört der Titel zu den absoluten Überfliegern am Markt, was die Erwartungshaltung massiv in die Höhe geschraubt hat.

Der Fokus richtet sich nun auf die kommende Woche. Sollte die US-Notenbank die erhoffte Zinssenkung tatsächlich beschließen, könnte dies den nötigen Rückenwind für die nächste Phase der Expansion liefern und die ambitionierte Bewertung untermauern.

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