Black Friday 2025: KI-gestützte Cyberangriffe explodieren um 620 Prozent
26.11.2025 - 09:59:12Während Millionen Schnäppchenjäger sich auf Black Friday und Cyber Monday vorbereiten, schlagen Sicherheitsexperten Alarm: Die Weihnachtssaison 2025 steht unter dem Zeichen einer beispiellosen Angriffswelle. Künstliche Intelligenz ermöglicht Betrügern, mit einer nie dagewesenen Geschwindigkeit und Raffinesse zu operieren. Die Zahlen sind alarmierend – und Deutschland bleibt nicht verschont.
Neue Daten dieser Woche zeichnen ein düsteres Bild: Das Zusammentreffen von traditionellem Shopping-Fieber und frei verfügbaren KI-Tools hat eine Art „perfekten Sturm” digitaler Bedrohungen entfesselt. Experten sprechen von einem Wendepunkt in der Geschichte der Cyberkriminalität.
Das britische Cybersicherheitsunternehmen Darktrace legte gestern erschreckende Zahlen vor: Seit Anfang November schnellten Phishing-Angriffe im Zusammenhang mit Black Friday um 620 Prozent in die Höhe. Die Taktik hat sich dabei grundlegend verändert. Statt plumper Spam-Mails erstellen Angreifer heute mit generativer KI täuschend echte E-Mails, die selbst von legitimen Händler-Kommunikationen kaum zu unterscheiden sind.
Phishing, Markenimitationen und gefälschte Versandmitteilungen steigen massiv – besonders zur Weihnachtszeit sind viele Verbraucher überfordert. Ein kostenloses Anti-Phishing-Paket bietet eine praxisnahe 4‑Schritte-Anleitung, mit der Sie gefälschte E-Mails, Fake-Shops und QR‑Code‑Betrug sicher erkennen und sich gegen Kontoübernahmen schützen. Mit Checklisten und konkreten Beispielen zum schnellen Anwenden. Jetzt kostenlosen Anti-Phishing-Guide herunterladen
„Die traditionelle Zunahme von Cyberaktivitäten zur Weihnachtszeit trifft nun auf massentaugliche KI-Werkzeuge”, erklärte Derek Manky, Chef-Sicherheitsstratege bei Fortinet, in einem heute veröffentlichten Update. Diese Kombination erlaubt es Kriminellen, „Köder” zu automatisieren – gefälschte Nachrichten, die von echten Marketing-Kampagnen nicht mehr zu trennen sind.
Besonders brisant: Markenimitation grassiert. Angriffe, die große Einzelhändler wie Walmart, Macy’s oder Media Markt nachahmen, stiegen allein in der vergangenen Woche um 54 Prozent. Amazon bleibt das Hauptziel und macht 80 Prozent aller Phishing-Attacken auf globale Marken aus. Die Betrüger setzen auf psychologischen Druck – Betreffzeilen wie „Zustellung fehlgeschlagen” oder „Exklusiv: Nur noch 2 Stunden!” sollen gestresste Käufer zum Klicken verleiten.
18.000 verdächtige Domains in drei Monaten
Die Infrastruktur des Betrugs hat sich massiv ausgeweitet. FortiGuard Labs berichtete heute, dass Kriminelle in den vergangenen drei Monaten über 18.000 Domains registrierten, die Begriffe wie „Weihnachten”, „Black Friday” oder „Flash Sale” enthalten. Mindestens 750 davon sind bereits als bösartig bestätigt, Tausende weitere stehen unter Verdacht.
Diese gefälschten Domains hosten oft komplett KI-generierte Online-Shops – ganze Shopping-Erlebnisse, die nur ein Ziel haben: Kreditkartendaten abzugreifen. Laut NordVPN-Daten vom vergangenen Sonntag schnellten gefälschte Amazon-Webseiten allein im Oktober um 232 Prozent gegenüber dem Vormonat nach oben.
„Betrüger kopieren nicht mehr nur Login-Seiten, sie klonen komplette Einkaufswelten”, warnte ein Sicherheitsanalyst im NordVPN-Bericht. Diese Fake-Shops locken mit Luxusgütern zu unglaubwürdig niedrigen Preisen – ein klassischer Köder für Schnäppchenjäger.
6,4 Millionen Angriffe und Bot-Armeen
Das schiere Volumen überfordert traditionelle Abwehrmaßnahmen. Das Sicherheitsunternehmen Kaspersky meldete am Dienstag 6,4 Millionen Shopping-bezogene Phishing-Versuche allein in den ersten zehn Monaten 2025. Fast die Hälfte (48,2 Prozent) zielte direkt auf Online-Käufer ab – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2024.
Verschärft wird die Lage durch fortgeschrittene Botnets. Das Retail & Hospitality Information Sharing Center (RH-ISAC) warnte bereits Anfang November, dass KI-gesteuerter Bot-Verkehr in den zehn Tagen vor Thanksgiving um 520 Prozent zunehmen werde. Diese automatisierten Angriffswerkzeuge starten sogenannte „Credential Stuffing”-Attacken: Millionen gestohlener Zugangsdaten werden durchprobiert, um Kundenkonten zu kapern.
Fortinet bestätigte heute, dass derzeit 1,57 Millionen gestohlene Nutzerkonten großer E-Commerce-Plattformen in Untergrundforen zum Verkauf stehen. Diese „Stealer-Logs” ermöglichen Kriminellen, Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und mit legitimen Kundenkonten betrügerische Käufe zu tätigen.
Die neue Ära der Cyberkriminalität
Experten sind sich einig: Die Weihnachtssaison 2025 markiert einen Wendepunkt. KI hat die Einstiegshürde für Betrüger dramatisch gesenkt. „Wir erleben, wie technisch wenig versierte Angreifer Kampagnen durchziehen, die früher hohes Fachwissen erforderten”, erklärte ein Forscher von Check Point Software.
Die Integration von KI in kriminelle Operationen bedeutet nicht nur mehr, sondern auch adaptivere Angriffe. Phishing-E-Mails passen sich automatisch an Standort und Surfverhalten des Opfers an und umgehen so Spam-Filter. Neu hinzugekommen ist „Quishing” – Phishing über QR-Codes, die in physischen Werbesendungen und digitalen Anzeigen auftauchen.
Was jetzt zu tun ist
Mit Blick auf Black Friday (28. November) und Cyber Monday (1. Dezember) rechnen Experten mit weiter steigenden Angriffszahlen. Auch die Zeit nach den Feiertagen birgt Risiken: Betrüger verlagern ihre Taktik dann auf „Post-Purchase”-Betrug mit gefälschten Versandbenachrichtigungen und Rückerstattungs-Scams.
Sicherheitsbehörden raten zu äußerster Vorsicht: URLs direkt eingeben statt Links in E-Mails zu folgen, Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren und beim Online-Shopping Kreditkarten statt EC-Karten nutzen – sie bieten besseren Betrugsschutz.
„Die Feiertage erhöhen Betrug nicht, weil Menschen leichtsinnig sind, sondern weil sie beschäftigt sind”, heißt es in einem Sicherheitsbericht der vergangenen Woche. „Genau auf diese mangelnde Aufmerksamkeit setzen Cyberkriminelle.”
Im Zeitalter der KI ist Wachsamkeit zur wertvollsten Währung geworden. Die digitale Bedrohungslage entwickelt sich rasant – und die Weihnachtssaison 2025 dürfte nur ein Vorgeschmack sein.
PS: Viele aktuelle Betrugsformen nutzen gezielt psychologische Tricks und Branchen‑Szenarien, die Verbraucher und Mitarbeiter irritieren. Das Anti-Phishing-Paket zeigt branchenspezifische Gefahren, typische Psychotricks und sofort umsetzbare Gegenmaßnahmen, damit Sie Fakes schneller erkennen und teure Folgen vermeiden. Anti-Phishing-Paket jetzt anfordern


