Biowetter, Körper

Biowetter: Warum das Wetter auf unseren Körper wirkt

27.10.2025 - 04:01:02

Wetterfühligkeit ist wissenschaftlich belegt und betrifft viele Menschen. Meteorologische Faktoren wie Luftdruck und Temperatur lösen messbare Körperreaktionen aus und beeinflussen das vegetative Nervensystem.

Plötzlich Kopfschmerzen, ohne ersichtlichen Grund müde oder gereizt? Ein Blick aus dem Fenster könnte die Antwort liefern. Etwa die Hälfte aller Deutschen reagiert sensibel auf Wetterwechsel – ein Phänomen, das die Wissenschaft immer ernst nimmt.

Das sogenannte Biowetter beschreibt, wie meteorologische Bedingungen unsere Gesundheit beeinflussen. Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Föhnwinde können messbare Auswirkungen auf unseren Körper haben. Der Deutsche Wetterdienst stellt sogar spezielle Biowetter-Vorhersagen bereit, um wetterfühlige Menschen zu warnen.

Dahinter steckt keine Einbildung, sondern messbare Körperreaktionen. Schnelle Wetteränderungen bringen unser vegetatives Nervensystem durcheinander – jenes System, das unbewusst Blutdruck, Herzfrequenz und Hormonhaushalt steuert.

Diese Symptome sind typisch

Die Beschwerden der Meteoropathie, wie Mediziner die Wetterfühligkeit nennen, sind vielfältig:

Kopfschmerzen und Migräne führen die Liste an. Plötzliche Luftdruckänderungen gelten als häufigster Auslöser für Spannungskopfschmerzen. Viele Betroffene können regelrecht vorhersagen, wann ein Wetterumschwung bevorsteht.

Müdigkeit und Schlafprobleme folgen dicht dahinter. Bei bestimmten Wetterlagen fühlen sich Menschen energielos, der Schlaf-Wach-Rhythmus gerät durcheinander.

Besonders schmerzhaft wird es für Menschen mit Gelenk- und Narbenbeschwerden. Rheuma-Patienten und Personen mit alten Verletzungen berichten regelmäßig von verstärkten Schmerzen bei feuchtkaltem Wetter.
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Kreislaufprobleme und Konzentrationsschwäche runden das Bild ab. Ältere Menschen, Frauen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen reagieren besonders empfindlich.

Was passiert im Körper?

Die Forschung zeigt messbare Zusammenhänge auf: Ein fallender Luftdruck vor einer Kaltfront lässt Gewebe und Körperflüssigkeiten leicht anschwellen. Das kann Schmerzen in Gelenken oder an Narben auslösen.

Kälteeinbrüche verengen die Blutgefäße und lassen den Blutdruck steigen – ein Risiko für das Herz-Kreislauf-System. Hitzewellen belasten den Kreislauf erheblich, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Das vegetative Nervensystem koordiniert diese Anpassungsprozesse. Ist es durch Stress oder ungesunde Lebensweise bereits überlastet, fallen die Reaktionen auf Wetterreize umso heftiger aus.

Klimawandel verstärkt das Problem

Die Wahrnehmung der Wetterfühligkeit nimmt zu – auch wegen der spürbaren Folgen des Klimawandels. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregen werden häufiger und intensiver. Das erhöht auch die körperlichen Belastungen.

Mediziner sehen Wetterfühligkeit nicht als eigenständige Krankheit, sondern als verminderte Anpassungsfähigkeit. Sie kann jedoch bestehende chronische Leiden verstärken.

So stärken Sie Ihre Wetter-Resistenz

Experten empfehlen gezielte Maßnahmen, um die Anpassungsfähigkeit zu trainieren:

Bewegung bei jedem Wetter gewöhnt den Organismus an unterschiedliche Bedingungen. Wandern, Joggen oder Radfahren sind ideal, um den Körper abzuhärten.

Wechselduschen und Saunagänge trainieren die Blutgefäße und stabilisieren den Kreislauf. Das gezielte Spiel mit warmen und kalten Reizen macht widerstandsfähiger.

Eine gesunde Lebensweise bildet das Fundament: ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung und genug Flüssigkeit stärken von innen heraus.

Stressreduktion durch Entspannungstechniken beruhigt das vegetative Nervensystem. Yoga oder autogenes Training können die Reizschwelle für Wetterempfindlichkeit erhöhen.

Bei sehr starken Beschwerden sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Die Forschung arbeitet bereits an personalisierten Biowetter-Vorhersagen, die noch präziser vor belastenden Wetterlagen warnen sollen.

@ boerse-global.de