Biowetter, Millionen

Biowetter: Millionen Deutsche leiden unter Herbstwetter

18.10.2025 - 15:05:02

Fast jeder zweite Deutsche leidet unter Wetterfühligkeit mit Symptomen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit. Die Biometeorologie erklärt die körperlichen Reaktionen auf rasche Wetterumschwünge.

Knapp die Hälfte aller Deutschen spürt die kommenden Wetterumschwünge im eigenen Körper. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche könnten in den nächsten Tagen wieder verstärkt auftreten – Schuld sind die wechselhaften Herbstbedingungen.

Was für viele wie Einbildung klingt, ist wissenschaftlich erforscht: Wetterfühligkeit betrifft laut Deutschem Wetterdienst fast jeden zweiten Bundesbürger. Wenn Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit schnell schwanken, gerät der Körper unter Stress. Das vegetative Nervensystem muss ständig nachjustieren – eine Belastungsprobe, die sich direkt auf das Wohlbefinden auswirkt.

Der Körper als Wetterstation

Das Phänomen hat einen Namen: Biometeorologie. Sie untersucht, wie Wetterveränderungen biologische Organismen beeinflussen. Besonders problematisch sind nicht die extremen, sondern die raschen Wechsel meteorologischer Bedingungen.

Wenn Tief- und Hochdruckgebiete sich abwechseln, läuft das vegetative Nervensystem auf Hochtouren. Es steuert lebenswichtige Funktionen wie Blutdruck, Atmung und Herzfrequenz. Bei wetterfühligen Menschen reagiert dieses System übersensibel – mit spürbaren Folgen.

Symptome von Kopf bis Fuß

Die Beschwerden sind vielfältig: Kopfschmerzen und Migräne stehen an der Spitze, besonders bei fallendem Luftdruck. Dazu kommen Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Konzentrationsprobleme, die den Arbeitsalltag erschweren.
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Chronisch Kranke leiden zusätzlich: Rheuma- und Arthrose-Patienten spüren bei feucht-kaltem Wetter verstärkte Gelenkschmerzen. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Frauen in den Wechseljahren und Personen mit niedrigem Blutdruck.

Wissenschaft vs. Gefühl

Obwohl Millionen die Auswirkungen spüren, bleibt die Beweislage komplex. Wetterfühligkeit gilt nicht als Krankheit, sondern als Anpassungsstörung des Körpers. Die Forschung steht vor einem Problem: Bei Wetterumschwüngen ändern sich mehrere Parameter gleichzeitig.

Dennoch existieren belegte Zusammenhänge – etwa zwischen fallendem Luftdruck und Migräne oder zwischen hoher Luftfeuchtigkeit und Gelenkschmerzen. Zweifelsfrei gesichert sind nur wenige Effekte: Pollen bei Allergikern, UV-Strahlung auf die Haut und thermischer Stress durch Extreme.

Zivilisationsphänomen der Moderne?

Experten unterscheiden drei Stufen: Wetterreaktion betrifft jeden – wer freut sich nicht über Sonnenschein? Wetterfühligkeit beschreibt unspezifische Symptome wie Kopfweh, Wetterempfindlichkeit die Verschlimmerung chronischer Leiden.

Könnte unser Lebensstil schuld sein? Viele verbringen ihre Zeit in klimatisierten Räumen, selten natürlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Die Anpassungsfähigkeit des Körpers verkümmert – er reagiert sensibler auf Wetterwechsel.

Was hilft gegen die Wetter-Beschwerden?

Das Wetter lässt sich nicht ändern, die eigene Widerstandskraft schon. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft – bei jedem Wetter – steht an erster Stelle. Tägliche Spaziergänge oder leichter Sport trainieren die Anpassungsfähigkeit.

Weitere Helfer: ausgewogene Ernährung, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit täglich und regelmäßige Schlafenszeiten. Wechselduschen am Morgen bringen den Kreislauf in Schwung. Bei akuten Beschwerden können Pfefferminzöl oder Melissentee Linderung verschaffen.

Langfristig zahlt sich ein gesunder Lebensstil aus: Der Körper wird widerstandsfähiger gegen die Launen des Wetters – und der Herbst verliert seinen Schrecken.

@ boerse-global.de