BHIM, UPI-Circle

BHIM startet UPI-Circle: Autonomes Bezahlen für Senioren

25.11.2025 - 19:10:12

Technologie für ältere Menschen bedeutet längst mehr als große Tasten und Notfallknöpfe. Gleich drei Entwicklungen zeigen: Die Branche hat verstanden, dass es um sichere Selbstständigkeit geht – nicht um digitale Bevormundung.

Während Indiens Bezahlriese BHIM heute ein wegweisendes System für finanziell unabhängige Senioren vorstellte, kündigte der Gesundheitstechnologie-Anbieter Electronic Caregiver eine bahnbrechende Kooperation mit der US-Versicherung UnitedHealthcare an. Zeitgleich intensivieren Behörden weltweit den Kampf gegen Cyberkriminalität, die gezielt ältere Nutzer ins Visier nimmt.

NPCI BHIM Services Ltd (NBSL) führte am Dienstag die “UPI Circle Full Delegation”-Funktion in der BHIM-App ein. Das Besondere: Senioren können damit eigenständig digitale Zahlungen tätigen – innerhalb von Limits, die Angehörige festlegen.

Anders als bei bisherigen Modellen mit Zusatzkarten brauchen ältere Nutzer keine Echtzeitfreigabe mehr für jede Transaktion. “Mit Full Delegation ermöglichen wir vertrauensbasierte, autonome Zahlungen innerhalb definierter Grenzen”, erklärte Lalitha Nataraj, Geschäftsführerin von NBSL.

Anzeige

Passend zum Thema digitale Betrugsmaschen — viele Android-Nutzer unterschätzen, wie leicht Phishing-Links und unsichere Apps Zugang zu Konten und Zahlungs-Apps ermöglichen. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt die fünf wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android: sichere App-Auswahl, System-Updates, Berechtigungs-Checks, Zwei-Faktor-Methoden und Backup-Strategien. Besonders geeignet für ältere Menschen, die online bezahlen wollen, weil jede Maßnahme einfach umsetzbar ist. Gratis-Sicherheitspaket für Android herunterladen

Die Innovation zielt auf ein Kernproblem: Viele Senioren meiden digitale Bezahlsysteme aus Angst vor Fehlern oder Betrug. Das neue System gibt ihnen die Würde zurück, selbst einzukaufen – mit einem digitalen Sicherheitsnetz im Hintergrund. Erwachsene Kinder können Budgets festlegen und Transaktionen überwachen, ohne bei jedem Brötchenkauf zustimmen zu müssen.

Der Avatar als Pfleger

Was versteht man unter Tech-Support für Senioren? Längst nicht mehr nur IT-Hilfe am Telefon. Electronic Caregiver gab bekannt, dass die virtuelle Pflegeplattform Addison ab sofort im landesweiten Leistungskatalog von UnitedHealthcare verankert ist – in allen 50 US-Bundesstaaten.

Die Einordnung als “individualisierte Ausstattung” markiert einen Paradigmenwechsel: Große Versicherer setzen nicht mehr nur auf simple Geräte wie Blutdruckmessgeräte, sondern auf umfassende Engagement-Plattformen.

“Rund die Hälfte aller Behandlungsfehler passiert zu Hause”, betonte Anthony Dohrmann, Gründer und CEO von Electronic Caregiver. “Nicht in der Arztpraxis, sondern wenn Menschen allein mit ihren Anweisungen sind.”

Der interaktive 3D-Avatar Addison erinnert an Medikamenteneinnahme, überwacht Vitalwerte und bietet rund um die Uhr Notfallhilfe. Anders als passive Sensoren führt der Avatar Gespräche – ein Ansatz gegen die Einsamkeit, die traditioneller Tech-Support kaum adressiert.

Kampf gegen digitale Betrüger

Mit wachsender digitaler Kompetenz werden Senioren zunehmend Ziel raffinierter Cyberkrimineller. Die Delhi Police organisierte deshalb heute im NCUI Auditorium ein groß angelegtes Awareness-Programm für ältere Bürger.

Unter Leitung von Sonderkommissar Ajay Chaudhary wurden Teilnehmer über neueste Betrugsmaschen aufgeklärt – von “digitalen Verhaftungen” bis zu Stimmen-Kloning. Cybersicherheitsexperte Dr. Rakshit Tandon warnte eindringlich vor verdächtigen Links und ungeprüften Screen-Sharing-Anwendungen.

“Wir wollen sicherstellen, dass sie diese Maschen kennenlernen, wie sie sich schützen können – und dass jeder Opfer werden kann. Es ist okay, darüber zu sprechen”, betonten die Organisatoren. Technische Kompetenz allein reicht nicht: Es braucht “Bedrohungskompetenz”.

Die Kluft bleibt bestehen

Die Organisation Charity Digital veröffentlichte parallel einen ernüchternden Bericht über digitale Serviceleistungen im britischen Wohltätigkeitssektor. Das Ergebnis: Während 90 Prozent der Organisationen digitale Tools nutzen, scheitern 56 Prozent daran, ihre Zielgruppen – oft Senioren – zu erreichen.

Diese “digitale Ausgrenzung” wird brisant, wenn essenzielle Dienste von Banking bis Gesundheitsversorgung ins Netz wandern. Ein erheblicher Bevölkerungsteil droht den Anschluss an grundlegende Dienstleistungen zu verlieren.

Generationen lernen künstliche Intelligenz

Lokale Regierungen reagieren auf die Qualifikationslücke. Die Stadt Long Beach in Kalifornien beendete am Montag eine Workshop-Reihe zu künstlicher Intelligenz – mit überraschendem Ergebnis: 70 Prozent der Teilnehmer waren über 55 Jahre alt.

“Ältere Generationen sehen sich manchmal mit Wissenslücken bei der Technologienutzung konfrontiert”, erklärte Omar Moncayo, Datenschutzanalyst der Stadt, gegenüber dem Magazin Government Technology. Die Workshops vermittelten nicht nur den Umgang mit KI-Tools, sondern zeigten auch, wie man damit Phishing-Mails erkennt – aus der Bedrohung wird ein Verteidigungsinstrument.

Betreute Autonomie statt Bevormundung

Die Entwicklungen der vergangenen 24 Stunden illustrieren einen reifenden “AgeTech”-Markt. Jahrelang bedeutete Seniorentechnologie Notfallknöpfe und vereinfachte Tastentelefone. Die Ankündigungen von BHIM und Electronic Caregiver markieren eine neue Phase: betreute Autonomie.

Branchenexperten sehen demografische Notwendigkeit als Treiber. Mit einer Verdoppelung der über 60-Jährigen bis 2050 wird die “Silver Economy” vom Randthema zum Innovationsmotor.

“Wir erleben den Wandel von paternalistischer Tech – reine Überwachung – zu Empowerment-Tech, die Senioren Werkzeuge für unabhängiges Handeln mit Sicherheitsnetz gibt”, analysiert ein Digitalisierungsexperte. Die Integration eines virtuellen Avatars in einen großen Versicherungsplan beweist: Versicherer erkennen das Kostensparpotenzial, wenn Senioren länger selbstständig zu Hause bleiben.

Doch der Charity Digital-Bericht mahnt: Innovationen im Premiumsegment – KI-Avatare, digitale Geldbörsen – drohen die Kluft zu jenen zu vergrößern, denen grundlegende Konnektivität oder Fähigkeiten fehlen. Der Erfolg dieser Hightech-Lösungen hängt von grundlegenden Bildungsprogrammen ab, wie sie in Neu-Delhi oder Long Beach stattfinden.

Ausblick auf 2026

Die Integration von KI in die Seniorenbetreuung dürfte sich 2026 beschleunigen. Das “UPI Circle”-Modell delegierter Zugangsrechte könnte auf andere Bereiche übertragen werden – etwa gemeinsame Verwaltung von Gesundheitsportalen oder Behördenlogins ohne Verletzung der Privatsphäre.

Die Electronic Caregiver-Ankündigung signalisiert zudem: “Verschreibungspflichtige digitale Therapeutika” und virtuelle Begleiter werden zum Standard-Versicherungsleistung statt zum Luxus-Add-on.

Die Botschaft dieser Woche ist eindeutig: Technologie für Senioren bedeutet nicht mehr nur vereinfachte Bedienoberflächen. Es geht um ausgeklügelte, sichere Ökosysteme, die älteren Menschen ermöglichen, die moderne Welt nach ihren eigenen Regeln zu navigieren.

Anzeige

PS: Diese 5 Maßnahmen machen Ihr Smartphone spürbar sicherer — Tipp 3 schließt eine oft unterschätzte Lücke bei Banking- und Zahlungs-Apps. Der kostenlose Ratgeber bietet klare, seniorenfreundliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Checklisten und konkrete Einstellungen, die Sie sofort übernehmen können, um Betrug zu verhindern. Ideal, wenn Sie digitale Zahlungen nutzen oder Angehörige absichern wollen. Jetzt Android-Sicherheitsratgeber anfordern

@ boerse-global.de