Bewegung, Schonung

Bewegung statt Schonung: Neue Erkenntnisse bei Gelenkschmerzen

10.11.2025 - 04:21:11

Muskeln als natürliches Schutzkorsett

Ruhig liegen und abwarten? Von wegen. Was jahrzehntelang als beste Medizin bei Rücken- und Gelenkschmerzen galt, erweist sich zunehmend als Irrtum. Aktuelle Studien und WHO-Leitlinien zeigen: Gezielte Bewegung ist der Schlüssel zur Linderung – und das bei einer enormen Zahl Betroffener.

Die Zahlen sprechen Bände: Rund 61,3 Prozent der Erwachsenen in Deutschland litten laut Robert Koch-Institut innerhalb eines Jahres an Rückenschmerzen. Bewegungsmangel gilt dabei als einer der Hauptrisikofaktoren für Entstehung und Chronifizierung. Ein Umdenken ist überfällig.

Die Muskulatur agiert wie ein Stoßdämpfer für Gelenke und Wirbelsäule. Sie stabilisiert, federt ab und schützt bei Arthrose den verbleibenden Knorpel vor übermäßiger Belastung. Wer sich zu wenig bewegt, riskiert Muskelabbau – und macht die Gelenke instabil und anfällig für Verschleiß.

Die gute Nachricht: Gezieltes Krafttraining wirkt präventiv und therapeutisch. Schon Übungen mit geringen Gewichten oder dem eigenen Körpergewicht zeigen Wirkung. Entscheidend ist schmerzfreies Training mit langsam gesteigerter Intensität.

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Wie Bewegung den Knorpel ernährt

Bei Arthrose scheint Bewegung kontraproduktiv – doch das Gegenteil ist der Fall. Der Gelenkknorpel wird nicht durchblutet, sondern über die Gelenkflüssigkeit versorgt. Dieser Prozess funktioniert wie bei einem Schwamm: durch den Wechsel von Be- und Entlastung.

Besonders geeignete Sportarten:
* Schwimmen
* Radfahren
* Nordic Walking
* Yoga und Tai Chi

Diese Aktivitäten mobilisieren die Gelenke ohne starke Stoßbelastungen. Nordic Walking entlastet durch die Stöcke, Radfahren fördert den Stoffwechsel im Kniegelenk. Das Ergebnis: weniger Schmerzen, mehr Beweglichkeit, höhere Lebensqualität.

Spaziergang als Schmerzprävention

Eine australische Studie im Fachjournal “The Lancet” liefert eindrucksvolle Belege. Über 700 Erwachsene nahmen teil – mit klarem Ergebnis: Wer regelmäßig geht, bleibt länger beschwerdefrei.

Die Teilnehmer spazierten an fünf Tagen pro Woche mindestens 30 Minuten, angeleitet von Physiotherapeuten. Sie blieben durchschnittlich 208 Tage schmerzfrei – die Kontrollgruppe nur 112 Tage. Fast doppelt so lange ohne Beschwerden, ohne teures Fitnessstudio oder aufwändige Therapien.

Besonders relevant: Rund 90 Prozent der Rückenschmerzen gelten als unspezifisch. Keine eindeutige organische Ursache, oft nur Muskelverspannungen. Hier setzt moderate Bewegung direkt an.

Vom Patienten zum Akteur

Die WHO-Leitlinien für chronische Rückenschmerzen empfehlen einen multimodalen Ansatz: Bewegungstherapie, Bildungsprogramme, psychologische Unterstützung. Das Ziel: Selbstmanagement stärken, Abhängigkeit von Schmerzmitteln reduzieren.

Physiotherapie spielt dabei eine Schlüsselrolle – nicht nur bei akuter Behandlung, sondern vor allem bei der Anleitung zu einem aktiven Lebensstil. Fehlhaltungen korrigieren, richtiges Bewegen lernen, den Körper verstehen.

Prävention kostet weniger als Reparatur

Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Rücken- und Gelenkerkrankungen sind enorm. Die WHO-Empfehlungen für Erwachsene lauten daher: wöchentlich 150 bis 300 Minuten moderate aerobe Aktivität, ergänzt durch Kraftübungen.

Die Herausforderung liegt in der Umsetzung. Aufklärungskampagnen, bewegungsfreundliche Städte, Bewegungsberatung in der Grundversorgung – all das braucht es, um das Wissen im Alltag zu verankern. Der Paradigmenwechsel ist eingeleitet: von der Reparatur zur Vorbeugung. Und jeder kann durch mehr Bewegung seinen eigenen Gelenken und dem Rücken etwas Gutes tun.

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