Bewegtes, Gehirntraining

Bewegtes Gehirntraining: Warum Gehen klüger macht als Sudoku

24.11.2025 - 01:10:12

Zum Wochenstart startet bundesweit eine neue Generation Hirntraining – und die findet nicht am Schreibtisch statt. Während heute in Salzgitter und anderen Städten Kurse zum “Bewegten Gehirntraining” beginnen, verdichten sich die wissenschaftlichen Belege: Wer gleichzeitig geht und denkt, aktiviert sein Gehirn deutlich stärker als beim klassischen Rätsellösen auf dem Sofa.

Die Kombination aus körperlicher Aktivität und kognitiver Herausforderung – Fachleute sprechen von “Dual-Tasking” – entwickelt sich zum neuen Standard in der Demenzprävention. Aktuelle Meta-Analysen zeigen messbare Vorteile gegenüber reinem Gedächtnistraining. Was nach simplem Multitasking klingt, entpuppt sich als wissenschaftlich fundierter Paradigmenwechsel.

Die Studienlage der letzten Monate ist eindeutig. Probanden, die motorische Aufgaben wie Balancieren mit kognitiven Herausforderungen wie Rückwärtszählen verbinden, verbessern ihre Exekutivfunktionen signifikant. Dazu gehören:

  • Arbeitsgedächtnis – mehr Informationen gleichzeitig verarbeiten
  • Kognitive Flexibilität – schneller zwischen Aufgaben wechseln
  • Aufmerksamkeitssteuerung – besser fokussieren trotz Ablenkung

Eine aktuelle 12-Wochen-Studie dokumentiert beeindruckende Ergebnisse: Teilnehmer steigerten nicht nur ihre körperliche Balance, sondern auch die verbale Flüssigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Der Grund liegt in der sogenannten Interferenz – das Gehirn lernt, Ressourcen effizienter zwischen motorischen und kognitiven Zentren aufzuteilen.

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Im Alltag bedeutet das: Wer trainiert ist, stolpert seltener beim Telefonieren während des Gehens. Die Sturzgefahr sinkt messbar.

Von der Volkshochschule bis zur Reha-Klinik

Der Trend erfasst längst die Praxis. Volkshochschulen, Sportvereine und Rehazentren bauen ihre Angebote aus.

Schlaganfall-Patienten profitieren besonders

Neuere Untersuchungen belegen: Schlaganfallpatienten mit kombiniertem kognitiv-motorischem Training machen nachhaltigere Fortschritte als Vergleichsgruppen. Die Übungen simulieren echte Alltagssituationen – schließlich gehen oder denken wir selten isoliert.

Das Gangbild stabilisiert sich, während das Gehirn gefordert wird. Genau diese Doppelbelastung bereitet auf die Realität vor.

Sturzprävention für Senioren wird konkret

Gerontologen formulieren es pragmatisch: “Wer beim Spazierengehen nicht mehr stehen bleiben muss, um eine Antwort zu geben, lebt sicherer.” Die Fähigkeit zum Dual-Tasking gilt mittlerweile als robuster Indikator für die Sturzgefahr im Alter.

Krankenkassen und Kommunen fördern entsprechende Kurse zunehmend. Die Investition lohnt sich – medizinisch wie ökonomisch.

BDNF: Der Gehirndünger aus der Bewegung

Warum wirkt die Kombination so viel stärker? Die Neurobiologie liefert eine überzeugende Erklärung: Bewegung stimuliert die Ausschüttung des “Brain-Derived Neurotrophic Factor” (BDNF). Dieser Wachstumsfaktor wirkt wie Dünger für das Gehirn und fördert neue Nervenverbindungen.

Der entscheidende Moment: Wenn genau jetzt kognitive Reize gesetzt werden, werden die neuen Verbindungen sofort funktional genutzt und gefestigt. Experten vergleichen es mit Straßenbau – Bewegung planiert den Weg, die kognitive Aufgabe asphaltiert ihn.

Ohne Bewegung ist der Boden zu hart für neue Wege. Ohne kognitive Aufgabe entstehen Wege, die nirgendwohin führen. Die Neuroplastizität funktioniert bis ins hohe Alter – selbst bei beginnenden neurodegenerativen Tendenzen kann das Gehirn Umleitungen bauen.

Drei Übungen für sofort

Der “bewegte Denkansatz” lässt sich ohne Kurs umsetzen:

Der Alphabet-Gang: Während des Spaziergangs zu jedem zweiten Schritt einen Buchstaben nennen – allerdings rückwärts. Das Arbeitsgedächtnis arbeitet gegen den Automatismus des Gehens.

Die Einkaufslisten-Balance: Beim Zähneputzen auf einem Bein stehen und die Einkaufsliste für das Wochenende laut aufsagen.

Ballspiele mit Wortketten: Ball werfen und fangen, dazu Wortketten bilden (z.B. Tiere: Hund → Dackel → Löwe).

Diese Übungen stärken die “kognitive Reserve”. Je besser das Gehirn komplexe Anforderungen parallel verarbeitet, desto widerstandsfähiger bleibt es gegenüber altersbedingtem Abbau.

Die Branche reagiert – vom Studio bis zur App

Die aktuellen Erkenntnisse verändern die Gesundheitsbranche. Fitnessstudios richten “Neuro-Athletik”-Bereiche ein. Reha-Einrichtungen integrieren kognitive Elemente standardmäßig. Die Technologiebranche entwickelt “Exergames” – Videospiele, die durch körperliche Bewegung gesteuert werden und zunehmend therapeutisch eingesetzt werden.

Die Trennung zwischen “Körpertraining” und “Gedächtnistraining” ist überholt. Die Forschung der letzten zwölf Monate zeigt: Das Gehirn ist ein körperliches Organ, das auf Durchblutung und motorische Reize angewiesen ist.

Was 2026 bringt

Große Krankenkassen werden Dual-Task-Training voraussichtlich flächendeckend in ihre Bonusprogramme aufnehmen. Erste Langzeitstudien untersuchen derzeit, ob die Trainingsform nicht nur Alzheimer verzögert, sondern Symptome in frühen Stadien signifikant abmildern kann.

Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet. Bis dahin bleibt die Botschaft klar: Wer sein Gehirn stärken will, sollte nicht nur sitzen. Bewegung macht messbar klüger – besonders wenn sie mit Denken kombiniert wird.

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