Betrugsmaschen, Deutschland

Betrugsmaschen: Deutschland und Österreich starten Großoffensive

17.11.2025 - 21:04:12

Behörden starten Kampagnen gegen zunehmenden Betrug mit KI-Stimmenklonung. Neue Initiativen setzen auf Aufklärung, internationale Zusammenarbeit und kollektive Datenanalyse zur Bekämpfung organisierter Kriminalität.

Behörden schlagen zurück: Mit neuen Kampagnen und internationaler Zusammenarbeit kämpfen Deutschland und Österreich gegen die wachsende Flut professioneller Telefonbetrüger. Die Täter agieren längst industriell organisiert – und nutzen sogar künstliche Intelligenz.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Callcenter-Betrug und Online-Schwindeleien verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe. Doch die Kriminellen werden immer dreister. Mit psychologischem Druck, gefälschten Identitäten und KI-gestützter Stimmimitation bringen sie ihre Opfer um Geld und Sicherheit. Höchste Zeit für eine koordinierte Antwort.

“ICH LEGE AUF!” – LKA startet bundesweite Kampagne

Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg geht in die Offensive. Unter dem Slogan “ICH LEGE AUF!” fordert die neue Kampagne Bürger auf, bei verdächtigen Anrufen sofort das Gespräch zu beenden. Klingt simpel? Ist es auch – und genau das macht die Botschaft so wirksam.

Die Initiative ist Teil des EU-geförderten Projekts CESA, das Prävention mit knallharter Strafverfolgung verbindet. Der Erfolg lässt sich bereits messen: Durch internationale Kooperationen konnten betrügerische Callcenter in Polen zerschlagen werden. In Stuttgart sorgt eine beklebte Stadtbahn für Aufmerksamkeit – die Kampagnenbotschaften rollen nun durch die ganze Stadt.

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Österreich macht Jugendliche fit gegen Online-Betrug

Während Deutschland auf breite Aufklärung setzt, fokussiert sich Österreich auf die nächste Generation. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) lud im Rahmen der “International Fraud Awareness Week” rund 100 Schüler zu Workshops ein.

Das Programm hatte es in sich:

  • Falschgelderkennung – analog und digital
  • Phishing-Attacken durchschauen lernen
  • Kreditkartenbetrug entlarven

“Betrug betrifft alle Altersgruppen”, erklärt OeNB-Direktor Josef Meichenitsch. “Frühe Sensibilisierung ist der beste Schutz.” Die Initiative entstand gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres – ein Signal, dass Prävention Chefsache ist.

Banken und Polizei: Gemeinsam gegen die Täter

Die besten Kampagnen nützen wenig ohne starke Partner vor Ort. In Paderborn zeigt die VerbundVolksbank OWL, wie es geht: Gemeinsam mit der Kreispolizei verteilt sie Aufkleber mit der Botschaft “Geschockt am Telefon? – Auflegen!” – direkt für das Telefon.

“Wir erleben täglich, wie skrupellos Betrüger das Vertrauen ausnutzen”, sagt Vorstandschef Ansgar Käter. Seine Mitarbeiter werden geschult, verdächtige Transaktionen zu erkennen und potenzielle Opfer anzusprechen. Im Märkischen Kreis geht die Polizei noch einen Schritt weiter und informiert direkt auf Wochenmärkten.

Funktioniert diese persönliche Ansprache besser als digitale Kampagnen? Die Behörden setzen bewusst auf beide Kanäle – denn die Täter lauern überall.

Betrug als Industrie: KI macht Kriminelle gefährlicher

Die Dimension des Problems wird erst auf den zweiten Blick klar: Betrug ist längst keine Einzeltat mehr, sondern industriell organisiert. Aus professionellen Callcentern im Ausland agieren die Täter – was die Strafverfolgung massiv erschwert.

Besonders bedrohlich: der Einsatz künstlicher Intelligenz. Kriminelle klonen inzwischen Stimmen von Angehörigen, um ihre Opfer perfekt zu täuschen. Experten auf dem Kongress “FRAUDMANAGEMENTforBANKS 2025” warnen: Isolierte Maßnahmen reichen nicht mehr aus.

Der Schlüssel liegt in kollektiver Intelligenz – dem Austausch von Daten zwischen Banken, Polizei und Technologieunternehmen. Visa berichtet von beeindruckenden Erfolgen: Durch die Kombination von Erkenntnissen aus Karten- und Kontoverkehr lassen sich bis zu 30 Prozent mehr Betrugsfälle aufdecken.

Das Wettrüsten geht weiter

Die Zukunft verspricht kein entspanntes Szenario. Während Betrüger neue Technologien adaptieren, arbeiten Verteidiger an intelligenten Abwehrsystemen. Ein vielversprechender Ansatz: Verification of Payee (VoP) – Systeme, die Empfängernamen mit Kontodaten abgleichen.

KI-gestützte Transaktionsanalysen werden zum Standard. Sie erkennen untypische Aktivitäten, bevor größerer Schaden entsteht. Doch bei aller Technologie bleibt der menschliche Faktor entscheidend.

Die wichtigste Waffe im Kampf gegen Betrug? Gesunder Menschenverstand. Wer bei unerwarteten Geldforderungen misstrauisch bleibt und sofort auflegt, macht den Tätern das Leben schwer. Genau darauf setzen die neuen Kampagnen – mit einer Botschaft, die einfacher nicht sein könnte: Ich lege auf.

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