Betrugsmasche: Kriminelle tarnen sich als Beamte
14.09.2025 - 15:26:01US-Behörden warnen vor raffinierter Betrugswelle durch Behörden-Imitationen mit Schäden von 2,5 Milliarden Euro. Experten befürchten Ausbreitung nach Deutschland.
Eine raffinierte Welle von Behörden-Imitationen alarmiert derzeit US-Behörden. Betrüger geben sich per E-Mail und SMS als Regierungsvertreter aus, um Bürgern Geld und sensible Daten zu stehlen. Die neuen Maschen werden immer ausgefeilter – und treffen auch deutsche Unternehmen.
Allein in Indiana melden sich täglich Dutzende Opfer, die ihre Ersparnisse an vermeintliche Staatsdiener verloren haben. Das bestätigte Außenminister Diego Morales am Sonntag. Parallel warnte die US-Handelskommission FTC vor Betrügern, die sich als Mitarbeiter des Patentamts ausgeben und Firmenchefs abzocken.
Was die Experten besonders beunruhigt: Die Kriminellen setzen gezielt auf das Vertrauen in staatliche Institutionen. Eine Strategie, die auch hierzulande Schule machen könnte.
Dreistufiger Angriff auf die Psyche
Besonders heimtückisch ist der sogenannte „Phantom Hacker“-Betrug, vor dem New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James warnte. Das Schema läuft in drei Phasen ab:
Phase 1: Ein gefälschter Tech-Support-Hinweis erscheint auf dem Bildschirm oder per E-Mail. Die Betrüger behaupten, der Computer sei gehackt.
Phase 2: Angebliche Bankmitarbeiter melden sich und bestätigen verdächtige Kontobewegungen. Das Vertrauen wächst.
Phase 3: Falsche Bundesagenten übernehmen und drängen zur sofortigen „Rettung“ des Geldes. Die Opfer sollen Überweisungen tätigen oder sogar Goldbarren kaufen.
Diese Methoden sind praktisch nicht rückgängig zu machbar – das Geld ist verloren.
Mautbetrug per SMS boomt
Parallel explodieren die Fälle von „Smishing“ – Betrug per SMS. Die häufigste Masche: Nachrichten über angeblich unbezahlte Mautgebühren oder Parkstrafen.
Das FBI registrierte bereits über 2.000 Beschwerden zu gefälschten Maut-SMS. Die Texte drohen mit hohen Bußgeldern oder Führerscheinentzug und enthalten Links zu falschen Bezahlportalen. Dort sammeln die Kriminellen Kreditkartendaten und persönliche Informationen.
Ein ähnlicher Trick funktioniert mit Universitäts-Förderungen oder Steuernachzahlungen. Besonders perfide: Die Betrüger nutzen echte Namen von Anwälten und kopieren offizielle Siegel.
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2,5 Milliarden Euro Schaden
Die Zahlen sind erschreckend: Imitationsbetrügereien verursachten 2024 in den USA Schäden von umgerechnet fast 2,5 Milliarden Euro. Insgesamt erreichten die Cyberkriminalitäts-Verluste 13,5 Milliarden Euro.
Deutsche Unternehmer sollten aufmerksam werden. Ähnliche Patent- und Markenrechts-Betrügereien gibt es auch am Rhein. Das Deutsche Patent- und Markenamt warnt regelmäßig vor gefälschten Rechnungen und Verlängerungsaufforderungen.
KI macht Betrüger gefährlicher
Die neueste Entwicklung bereitet Experten Kopfzerbrechen: Kriminelle nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz. Sie fälschen Anrufer-IDs, damit ihre Nummern wie Behörden-Kontakte aussehen. KI-generierte Stimmen machen die Täuschung noch überzeugender.
Eine Operation verschickte kürzlich 60 Millionen betrügerische SMS pro Monat. Bei dieser Masse reichen schon wenige erfolgreiche Angriffe für hohe Gewinne.
So schützen Sie sich
Die goldene Regel: Echte Behörden fordern niemals per E-Mail, SMS oder Social Media sofortige Zahlungen oder sensible Daten wie Sozialversicherungsnummern an.
Bei verdächtigen Nachrichten gilt:
– Nicht antworten
– Keine Links öffnen
– Keine Anhänge herunterladen
– Direkt bei der angeblichen Behörde anrufen
– Betrugsversuche melden
Experten erwarten, dass diese Maschen auch nach Deutschland schwappen werden. Gesunde Skepsis bleibt der beste Schutz gegen die digitalen Hochstapler.