Betrugs-Schock, Deutschland

Betrugs-Schock: Deutschland verliert 10,6 Milliarden Euro

29.09.2025 - 15:55:01

Deutschland erlebt dramatischen Anstieg von KI-gestützten Cyberangriffen mit 54 Prozent der Bevölkerung als Opfer. Phishing-Attacken nehmen um 300 Prozent zu, während Deepfakes die nächste Bedrohung darstellen.

Deutsche Verbraucher und Unternehmen werden von einer Welle hochentwickelter Cyberangriffe überrollt. Die alarmierenden Zahlen verdeutlichen das Ausmaß: Jeder zweite Deutsche wurde in den vergangenen zwölf Monaten Ziel von Betrügern.

Aktuelle Daten der Global Anti-Scam Alliance und BioCatch zeigen das erschreckende Bild: 2025 verlieren deutsche Verbraucher geschätzt 10,6 Milliarden Euro durch digitale Betrügereien. 54 Prozent der Erwachsenen erlebten mindestens einen Betrugsversuch – durchschnittlich 163 Angriffe pro Person jährlich. Deutschland gehört damit zu den am stärksten betroffenen Ländern Europas, nachdem bereits 2024 Schäden von 267 Milliarden Euro durch Cyberkriminalität entstanden.

KI macht Betrüger gefährlich präzise

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) meldet einen dramatischen Anstieg: 300 Prozent mehr KI-gestützte Phishing-Angriffe als 2024. Kriminelle nutzen große Sprachmodelle für maßgeschneiderte Betrugsversuche – ohne die verräterischen Grammatikfehler früherer Spam-Mails.

Besonders perfide: Quishing mit gefälschten QR-Codes an Parkuhren und Deepfake-Stimmen. Ein deutscher Automobilzulieferer verlor 4,2 Millionen Euro, nachdem Angreifer mit KI die Stimme eines Geschäftsführers perfekt nachahmten. Das BSI stuft die IT-Sicherheitslage in Deutschland als „angespannt bis kritisch“ ein.

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BaFin warnt vor falschen Handelsplattformen

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht schlägt Alarm: Betrüger erstellen gefälschte Websites und nutzen Namen etablierter Finanzunternehmen. BaFin betont, niemals unaufgefordert per Telefon oder E-Mail Investmentprodukte zu bewerben.

Die häufigsten Betrugsmaschen? Fake-Shops, falsche Rechnungen und Identitätsdiebstahl. Während jüngere Deutsche öfter angegriffen werden, trifft es ältere Opfer finanziell härter – durchschnittlich 4.022 Euro Schaden pro Fall.

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21 Sekunden bis zum Klick

Der menschliche Faktor bleibt entscheidend: 95 Prozent aller Sicherheitsverletzungen entstehen durch menschliche Fehler. Erschreckend schnell reagieren die Opfer – nur 21 Sekunden vergehen zwischen dem Öffnen einer Phishing-Mail und dem verhängnisvollen Klick.

Obwohl 73 Prozent der Deutschen Betrug melden, können nur 35 Prozent ihr Geld zurückgewinnen. Das zeigt die Grenzen von Strafverfolgung und Schadensbehebung auf.

Banken unter Druck

Die neue EU-Sofortzahlungsverordnung verstärkt das Dilemma der Finanzbranche: Schnelle Transaktionen versus Sicherheit. BioCatch registriert bereits 110 Prozent mehr Sofortzahlungsbetrug bei europäischen Kunden.

Traditionelle Sicherheitssysteme versagen oft, weil sie isoliert arbeiten. Kryptowährungen als schwer verfolgbare Zahlungsmittel erschweren die Ermittlungen zusätzlich.

Deepfakes als nächste Bedrohung

Experten erwarten eine Eskalation: Deepfake-Videos und -Audios werden Phishing noch schwerer erkennbar machen. „Fraud-as-a-Service“-Angebote senken die Einstiegshürden für Kriminelle drastisch.

Deutsche und EU-Regulierer verschärfen Cybersicherheitsvorschriften wie den EU Cyber Resilience Act. BSI und BaFin raten: Unaufgeforderte Nachrichten misstrauen, Anfragen über offizielle Kanäle prüfen und Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen.

@ boerse-global.de