Betrüger nutzen Weihnachtsruhe für Phishing-Welle
26.12.2025 - 02:32:12Verbraucherschützer warnen vor einer massiven Zunahme raffinierter Betrugsversuche, die gezielt die Feiertage nutzen. Besonders Bankkunden und Streaming-Nutzer sind betroffen.
Eine massive Phishing-Welle und raffinierte Telefonbetrüger zielen über die Feiertage auf deutsche Verbraucher ab. Besonders Kunden der Commerzbank, der Deutschen Bank und Nutzer von Streaming-Diensten stehen im Visier.
Verbraucherschützer und Sicherheitsbehörden registrieren einen signifikanten Anstieg von Betrugsversuchen. Die Verbraucherzentrale NRW warnte am 23. Dezember explizit vor neuen Maschen, die gezielt die reduzierte Aufmerksamkeit während der Festtage ausnutzen.
“PhotoTAN-Reaktivierung”: Die neue Banken-Masche
Die gefährlichste Entwicklung betrifft Bankkunden. Kriminelle versenden massenhaft E-Mails und SMS mit dem Betreff “Wichtiges Sicherheitsupdate” oder “Gerät reaktivieren heute”. Diese Nachrichten suggerieren, dass Sicherheitsfunktionen wie das PhotoTAN-Verfahren deaktiviert seien und sofort erneuert werden müssten.
Die gefälschten Webseiten sind von den Originalen kaum noch zu unterscheiden. Die Gefahr endet oft nicht beim Klick: Sicherheitsexperten warnen vor einer Kombination aus Phishing und Telefonbetrug („Vishing“). Sobald Opfer ihre Daten auf der Fake-Seite eingegeben haben, folgt häufig ein Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters. Dieser versucht, Transaktionsnummern (TANs) abzufangen oder Fernzugriff auf das Gerät zu erlangen.
WhatsApp-Betrug: Der Enkeltrick 2.0 mutiert weiter
Neben dem klassischen Bankbetrug bleibt WhatsApp der Hauptkanal für soziale Manipulation. Die Polizei warnt weiterhin vor der “Hallo Mama/Papa”-Masche. Doch die Taktiken haben sich verfeinert.
Kriminelle täuschen vermehrt “Sicherheitsüberprüfungen” direkt im Messenger vor. Dabei geben sich Accounts als offizieller WhatsApp-Support aus und fordern unter dem Vorwand eines Konto-Diebstahls zur Verifizierung auf. Ziel ist der sechsstellige Verifizierungscode, um das Konto zu kapern.
Ein besonders perfider Trend sind Anrufe von falschen Verbraucherschützern. Betrüger geben sich als Mitarbeiter der Verbraucherzentrale aus, um angeblich gegen Gebühr beim Löschen von Daten zu helfen.
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Streaming-Falle: “Ihr Netflix-Zugang wird eingestellt”
Passend zur Zeit zwischen den Jahren rollt eine weitere Angriffswelle. Seit dem 23. Dezember kursieren vermehrt Phishing-Mails im Namen von Netflix. Der Betreff lautet oft “Ihr Netflix-Zugang wir-konstenlos-verlngert” oder warnt vor einer angeblichen Kündigung.
Das Besondere: Die Mails enthalten oft die korrekte E-Mail-Adresse des Opfers im Fließtext, um Seriosität vorzutäuschen. Dennoch verraten sich die Betrüger durch fehlerhafte Betreffzeilen und extremen Zeitdruck – meist wird eine Frist von 24 Stunden gesetzt.
KI macht Betrüger glaubwürdiger
Experten sehen in der Qualität der Angriffe eine besorgniserregende Entwicklung. Nutzen Kriminelle früher schlechtes Deutsch als Erkennungszeichen, setzen sie heute verstärkt Künstliche Intelligenz (KI) ein. Diese verfasst fehlerfreie und rhetorisch geschliffene Anschreiben.
“Die Hemmschwelle sinkt, und die Qualität steigt”, erklären Sicherheitsanalysten. Die Kombination aus gestohlenen echten Daten und KI-generierten Texten macht es immer schwerer, Fälschungen zu erkennen. Der psychologische Hebel bleibt gleich: Angst vor Kontosperrung gepaart mit extremer Dringlichkeit.
Was Verbraucher jetzt tun sollten
Für den Jahreswechsel erwarten Experten keine Entspannung. Im Gegenteil: “Enkeltrick”-Anrufe könnten zunehmend durch täuschend echte KI-Stimmimitationen unterstützt werden.
Verbrauchern wird dringend geraten, besonders skeptisch zu sein. Die goldene Regel bleibt: Banken und seriöse Unternehmen fragen niemals per E-Mail, SMS oder Telefon nach PINs, TANs oder Passwörtern.
- Im Zweifel immer die offizielle Hotline des Instituts anrufen – nicht die Nummer in der verdächtigen Mail!
- Verdächtige Nachrichten unbeantwortet in den Spam-Ordner verschieben.
- Betrugsversuche an Meldestellen wie phishing@verbraucherzentrale.nrw weiterleiten.
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