Betrüger, Verbraucherschutz-Websites

Betrüger nutzen Verbraucherschutz-Websites als neue Falle

30.09.2025 - 03:29:01

Kriminelle erstellen gefälschte Beschwerdestellen-Websites, um Verbraucher in Remote-Access-Fallen zu locken. Die perfide Methode nutzt bestehende Probleme und hohes Vertrauen aus.

Eine raffinierte Betrugsmasche erschüttert das Vertrauen in Verbraucherschutz-Organisationen: Kriminelle erstellen täuschend echte Websites, die wie offizielle Beschwerdestellen aussehen, und locken Opfer so in die Remote-Access-Falle.

Die Polizei Dubai warnte bereits vor dieser perfiden Methode, die sich rapide ausbreitet. Anders als bei klassischen Tech-Support-Betrug nutzen die Täter hier die Verzweiflung echter Verbraucher aus, die bereits Probleme haben und Hilfe suchen.

Das System hinter der Täuschung

Die Masche beginnt harmlos: Verbraucher suchen über Google nach einer Stelle, bei der sie sich beschweren können. Statt auf echte Verbraucherschutz-Websites landen sie auf perfekt gefälschten Portalen. Dort geben sie Namen, Telefonnummer und Details ihres Problems preis.

Wenig später klingelt das Telefon. Ein angeblicher Behörden-Mitarbeiter meldet sich, kennt bereits alle Details der Beschwerde und wirkt dadurch absolut glaubwürdig. „Zur Bearbeitung Ihres Falls“ soll das Opfer Programme wie AnyDesk oder TeamViewer installieren.

Der Rest folgt einem bekannten Muster: Die Betrüger übernehmen die komplette Kontrolle über Computer oder Smartphone, können Banking-Apps mitlesen und Überweisungen durchführen. Was sie dabei erbeuten, geht oft in die Tausende.

Warum diese Masche so gefährlich ist

Perfektes Timing: Die Kriminellen erschaffen kein künstliches Problem, sondern kapern ein echtes. Das Opfer ist bereits frustriert und sucht aktiv Hilfe.

Vertrauens-Hijacking: Verbraucherschutz-Organisationen genießen höchstes Vertrauen. Wer würde schon misstrauisch werden, wenn die „Verbraucherzentrale“ anruft?

Emotionale Ausnutzung: Die Opfer befinden sich oft schon in einer belastenden Situation und sind dankbar für vermeintliche Hilfe.

Besonders pikant: Echte Behörden wie die US-Handelsbehörde FTC betonen ausdrücklich, niemals Remote-Zugriff zu verlangen oder am Telefon nach Bankdaten zu fragen.

KI macht Betrug noch überzeugender

Künstliche Intelligenz verschärft das Problem dramatisch. Betrüger nutzen AI-Tools für täuschend echte Phishing-E-Mails und sogar Deepfake-Videos. Die Grenzen zwischen echt und gefälscht verschwimmen zusehends.

Das FBI berichtet von steigenden Schäden, besonders bei älteren Menschen. Die Kombination aus vermeintlicher Autorität und technischer Überforderung macht sie zu bevorzugten Zielen.

Schutz vor der neuen Betrugsmasche

Die wichtigste Regel bleibt simpel: Niemals vertrauen, immer überprüfen. Wer eine Beschwerde einreichen möchte, sollte die offizielle Website der jeweiligen Organisation direkt aufrufen – nicht über Suchmaschinen.

Weitere Warnsignale:
– Unaufgeforderte Anrufe nach Online-Beschwerden
– Aufforderung zur Installation von Software
– Drängen auf sofortiges Handeln
– Bitte um Banking-Zugangsdaten

Echte Verbraucherschutz-Stellen arbeiten anders: Sie rufen nicht spontan an, verlangen keine Software-Installation und fragen nie nach Passwörtern oder PINs.

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Wer bereits Opfer wurde, sollte sofort die Bank kontaktieren, Anzeige erstatten und alle betroffenen Accounts sperren lassen.

@ boerse-global.de