Betrüger fluten Apps mit Fake-Insolvenzverkäufen
29.12.2025 - 12:27:11Verbraucherschützer warnen vor einer massiven Betrugswelle durch gefälschte Werbung in Smartphone-Apps. Kriminelle nutzen Fake-Shops und vorgetäuschte Insolvenzverkäufe, um Geld und Daten zu erbeuten.
Verbraucherschützer warnen vor einer massiven Welle betrügerischer Werbeanzeigen in Smartphone-Apps. Kriminelle locken Nutzer mit gefälschten Insolvenzverkäufen in Fake-Shops und erbeuten so Geld und Daten.
Die perfide Masche der In-App-Werbung
Während des Spielens oder Scannens blitzen plötzlich professionelle Werbebanner auf: “Luxuswaren bis zu 90% reduziert” oder “Dringende Lagerauflösung”. Klickt man darauf, landet man in einem täuschend echten Online-Shop. Countdown-Zähler und gefälschte Live-Käufe anderer Nutzer sollen Zeitdruck und Vertrauen erzeugen. Nach der Vorkasse kommt jedoch nie Ware an – oder nur wertloser Schrott.
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Fake-Kanzleien als Türöffner
Ein besonders hinterhältiger Trick ist der Identitätsdiebstahl. Die Betrüger geben sich als echte Rechtsanwaltskanzleien oder Insolvenzverwalter aus. Sie nutzen reale Namen und Adressen oder erfinden seriös klingende Firmen wie “Kanzlei Neustart”. Dieses offizielle Mäntelchen soll alle Zweifel zerstreuen. In Wirklichkeit fließt das Geld auf Konten im Ausland, und die persönlichen Daten der Opfer werden abgegriffen.
Warum die Falle auf dem Smartphone so oft zuschnappt
- Kleine Bildschirme: Auf dem Handy ist es schwer, die URL einer Webseite genau zu prüfen.
- Blindes Vertrauen: Nutzer gehen fälschlicherweise davon aus, dass Werbung in Apps aus dem offiziellen Store sicher ist.
- Automatisierte Werbenetzwerke: Die Betrüger buchen Anzeigenplätze über sogenanntes Malvertising. Die Prüfung erfolgt oft nur stichprobenartig, sodass die Kampagnen kurzzeitig massiv ausgespielt werden können.
Ein altbekanntes Spiel in neuem Gewand
Das Muster ist nicht neu: Früher lockten “Koffer-Auktionen”, heute sind es “Insolvenzverkäufe”. Die Täter nutzen die aktuelle Wirtschaftslage zynisch aus. Doch die Methoden haben sich professionalisiert. Statt schlechtem Deutsch kommen heute KI-generierte Texte und hochwertige Produktbilder zum Einsatz. Plattformen wie die Watchlist Internet müssen ihre Liste betrügerischer Shops fast täglich erweitern.
Was Verbraucher jetzt tun können
Die Betrugswelle wird voraussichtlich noch einige Wochen anhalten. Verbraucherschützer raten zu größter Skepsis bei unrealistischen Rabatten in App-Werbung. Ein erster Check ist mit Tools wie dem Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen möglich. Wer bereits Opfer wurde, sollte umgehend seine Bank informieren und Anzeige bei der Polizei erstatten. Die wichtigste Regel bleibt: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meist auch.


