Betrüger, Euro

Betrüger erbeuten 250.000 Euro von Rentnern mit Amazon-Fake

29.12.2025 - 22:52:12

Ein US-Rentenpaar wurde durch eine mehrstufige Betrugsmasche um ein Viertelmillion Euro gebracht. Die Täter nutzten gefälschte Amazon-Mails und gaben sich als FBI aus.

Ein älteres Ehepaar aus den USA verlor ein Viertelmillion Euro an Betrüger, die sich als Amazon-Mitarbeiter und FBI-Agenten ausgaben. Der Fall zeigt die brutale Effizienz moderner Hybrid-Betrügereien, die gezielt Senioren ins Visier nehmen.

Vom Paket-Hinweis zur existenziellen Bedrohung

Im August 2025 erhielt das über 80-jährige Paar aus Hickman eine E-Mail, die wie eine Benachrichtigung des Online-Händlers Amazon wirkte. Ein Paket sei an eine falsche Adresse geliefert worden, hieß es darin. Diese Nachricht war der Köder für einen mehrstufigen Betrug, der die Existenz der Rentner bedrohen sollte.

Die Empfänger riefen die in der Mail angegebene Nummer an – und landeten bei Kriminellen. Diese gaben sich zunächst als Amazon-Support, dann sogar als FBI-Beamte aus. Sie behaupteten, die Identität des Paares sei gestohlen worden und es schulde 200.000 Euro. Mit psychologischem Druck und Drohungen trieben sie ihre Opfer vor sich her.

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Systematische Isolation der Opfer

Die Betrüger bauten geschickt eine Mauer des Misstrauens um ihre Opfer. Sie erfanden einen “Maulwurf” in der örtlichen Bankfiliale des Paares in Hickman. Diese Lüge sollte verhindern, dass die Rentner bei ihrer Hausbank nachfragten oder Hilfe suchten. Diese Taktik, das Vertrauen in lokale Institutionen zu zerstören, ist typisch für professionelle Social-Engineering-Angriffe.

Über Monate liquidierte das Paar Vermögenswerte und überwies Geld über nicht nachverfolgbare Kanäle. Die Betrüger ließen sich in Bitcoin, per Western Union und mit Apple-Geschenkkarten bezahlen. Im Finale des Betrugs verschafften sie sich sogar Fernzugriff auf den Computer des Paares und plünderten so die letzten 50.000 Euro direkt vom Konto.

Kaum Hoffnung auf Rückerstattung

Die letzte Zahlung erfolgte am 29. Oktober. Doch die Behörden erfuhren erst am 17. Dezember davon – eine fatale Verzögerung, die bei solchen Betrugsfällen typisch ist. Die Lancaster County Sheriff’s Office machte den Fall nun öffentlich.

“Die Chancen, das Geld zurückzubekommen, sind praktisch null”, sagte Chief Deputy Ben Houchin. Bitcoin-Transaktionen seien irreversibel und die Spuren verblassten mit der Zeit. Sein dringender Appell: Keine seriöse Behörde – auch nicht das FBI – und kein seriöses Unternehmen wie Amazon würde jemals Zahlungen in Kryptowährung, per Geschenkkarte oder Überweisung fordern.

Hybrid-Betrug: Die neue Gefahrenstufe

Der Fall steht exemplarisch für den Aufstieg sogenannter Hybrid-Phishing-Angriffe. Dabei kombinieren Kriminelle E-Mail-Köder mit telefonischer Täuschung (Vishing). Diese mehrkanaligen Angriffe sind besonders tückisch, weil sie die Autorität vermeintlicher Behörden mit der Dringlichkeit angeblicher Probleme verbinden.

Der “Amazon-Rückerstattungs”-Köder bleibt Ende 2025 einer der häufigsten Einstiege für Betrüger. Die Allgegenwart von Amazon-Lieferungen sorgt für eine breite Streuung – und viele potenzielle Opfer, die tatsächlich auf ein Paket warten. In Kombination mit der angeblichen Autorität von Strafverfolgungsbehörden wird der psychologische Druck für viele Betroffene unerträglich.

Prävention wird zur Überlebensfrage

Die Behörden verstärken nun Aufklärungskampagnen in Seniorenzentren. Im Fokus stehen die typischen Alarmzeichen: ungewöhnliche Zahlungsmethoden, angebliche “Mole” in vertrauten Institutionen und die ständige Dringlichkeitsrhetorik der Betrüger.

Cybersicherheitsexperten warnen vor einer neue Gefahr: 2026 dürften KI-gestützte Stimmenimitationen diese Betrügereien noch überzeugender machen. Banken stehen unter Druck, ungewöhnliche Transaktionen älterer Kunden – besonders zu Kryptobörsen oder für große Mengen Geschenkkarten – strenger zu überwachen.

Die wichtigste Verteidigungslinie bleibt die Wachsamkeit der Bürger: Bei jeder “dringenden” Aufforderung zur Zahlung sollten Betroffene unabhängig über offizielle Kanäle nachfragen – bevor sie handeln. Der Fall aus Hickman zeigt, welche existenziellen Konsequenzen ein Moment des Vertrauens in falsche Autoritäten haben kann.

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