Bendigo Bank setzt auf Google Cloud und KI
24.11.2025 - 02:40:12Weltweite Bankenbranche erlebt digitale Transformation mit KI-Partnerschaften, profitablen Digitalbanken und technischen Herausforderungen. Asiatische Institute zeigen Vorreiterrolle bei mobiler Nutzung.
Die weltweite Bankenbranche erlebt einen rasanten digitalen Umbau. Während australische Institute mit KI-Offensiven Schlagzeilen machen, melden asiatische Digitalbanken erstmals schwarze Zahlen – doch technische Ausfälle zeigen die Schattenseiten der Transformation.
Strategischer Sprung in die Cloud
Bendigo Bank macht ernst mit künstlicher Intelligenz: Die australische Bank verkündete heute eine umfassende Erweiterung ihrer Partnerschaft mit Google Cloud. Im Zentrum steht der Einsatz fortgeschrittener KI-Funktionen und des “Gemini Code Assist”, um die digitale Modernisierung zu beschleunigen. Die mehrjährige Vereinbarung konzentriert sich auf drei Kernbereiche: die Modernisierung der Kerninfrastruktur, die Migration der Cybersicherheit zu Google Security Operations für verbesserte Bedrohungserkennung sowie den Einsatz von KI zur Beschleunigung interner Entwicklungsprozesse.
Viele Banken unterschätzen, wie groß die Cyber-Gefahr bei der Umstellung auf Cloud und KI wirklich ist. Studien zeigen, dass 73% der Unternehmen auf Angriffe nicht ausreichend vorbereitet sind – ein hohes Risiko für Serviceunterbrechungen wie beim BOQ-Ausfall. Der kostenlose Cyber-Security-Report erklärt praxisnahe Schutzmaßnahmen, wie KI-gestützte Überwachung, Priorisierung von Wartungsfenstern und konkrete Schritte, um Kundenzugriff und Systeme dauerhaft zu sichern. Kostenlosen Cyber-Security-Report jetzt herunterladen
Das Ziel? Digitale Lösungen schneller entwickeln und testen, um der wachsenden Nachfrage nach nahtlosen Banking-Erlebnissen gerecht zu werden. Kein Wunder: Der Druck auf traditionelle Institute steigt kontinuierlich.
Asien zeigt, wie’s geht
Die Zahlen aus den Philippinen sprechen Bände: Die staatliche Landbank verarbeitete in den ersten neun Monaten 2025 digitale Transaktionen im Wert von umgerechnet 50 Milliarden Euro – ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Volumen kletterte um 27 Prozent. Allein die mobile App der Bank verbuchte über 492 Millionen Transaktionen.
Was bedeutet das konkret? Verbraucher in Südostasien verlassen sich längst nicht mehr auf Filialen. Die Zukunft des Bankings findet auf dem Smartphone statt – eine Entwicklung, die auch europäische Institute nicht ignorieren können.
Wenn die Technik streikt
Doch der Weg in die digitale Zukunft verläuft selten reibungslos. Die Bank of Queensland (BOQ) erlebte am Sonntag einen herben Rückschlag: Ein technisches Problem legte die mobile App und das Online-Banking für mehrere Stunden lahm. Kunden konnten weder Überweisungen tätigen noch Kontostände einsehen. Erst am Sonntagabend um 19 Uhr meldete die Bank Entwarnung – voller Zugriff wiederhergestellt.
Solche Vorfälle unterstreichen eine unbequeme Wahrheit: Je komplexer die Systeme, desto anfälliger werden sie. Wie lässt sich Innovation mit Stabilität vereinbaren?
Geplante Wartungsarbeiten rund um den Globus
Zahlreiche Banken nutzten das Wochenende für umfangreiche Systemupdates:
DBS Singapur führte vom 21. bis 24. November eine Serie geplanter Wartungen durch. Betroffen waren zeitweise die digibank-App, PayLah! und Investmentportfolio-Tools – alles im Namen der Backend-Optimierung.
In Großbritannien legten die Co-operative Bank und Metro Bank ihre Online-Dienste am Wochenende des 22. und 23. November kurzzeitig still. Metro Bank setzte sogar die Online-Kontoeröffnung aus, um Sicherheitsprotokolle auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Botschaft dahinter: Moderne Banken kämpfen an zwei Fronten gleichzeitig – Innovation vorantreiben und gleichzeitig den laufenden Betrieb absichern.
Meilenstein: Digitalbanken schreiben schwarze Zahlen
Die digitale Revolution zahlt sich aus – im wahrsten Sinne des Wortes. Am 21. November wurde bekannt, dass zwei führende Virtualbanken Hongkongs erstmals profitabel wirtschaften: WeLab Bank und ZA Bank erzielten im ersten Halbjahr 2025 Gewinne.
Ein historischer Moment für die Branche. ZA Bank meldete einen Nettogewinn von umgerechnet 5,7 Millionen Euro, die Nettoeinnahmen schossen um über 82 Prozent in die Höhe. Verantwortlich dafür: ein “Scale-and-Wealth”-Modell, das Vermögensverwaltung und KMU-Kredite in den Mittelpunkt rückt.
Was lange als unerreichbar galt, wird Realität: Digitalbanken können nachhaltig wirtschaften, ohne auf aggressive Wachstumsstrategien angewiesen zu sein. Der asiatische Markt zeigt Europas Fintechs, wo die Reise hingeht.
Offensive trifft auf Defensive
Die Ereignisse der vergangenen Tage offenbaren die doppelte Realität des modernen Bankwesens: Die Bendigo Bank verkörpert mit ihrer KI-Offensive die technologische Speerspitze – Innovation als Wettbewerbsvorteil. Die Wartungsfenster bei DBS und der BOQ-Ausfall repräsentieren hingegen die defensive Notwendigkeit, komplexe Altsysteme rund um die Uhr am Laufen zu halten.
Branchenexperten betonen: Je mehr Banken wie Landbank und ZA Bank die finanzielle Schlagkraft digitaler Adoption demonstrieren, desto stärker wächst der Druck auf traditionelle Häuser, ihre Kernsysteme zu modernisieren. Doch wie der BOQ-Vorfall zeigt, bergen Migrationen und Updates stets das Risiko von Serviceunterbrechungen. Die Rolle von KI in der automatisierten Systemüberwachung und Cybersicherheit wird dadurch umso wichtiger.
Was kommt als Nächstes?
Kunden dürfen sich auf häufigere, dafür kürzere Wartungsfenster einstellen. Banken zerlegen monolithische Updates zunehmend in kleinere, weniger störende Pakete. Die Integration generativer KI, wie Bendigo Bank sie vorantreibt, deutet auf eine neue Ära des “vorausschauenden Bankings” hin: Apps, die nicht nur Ausgaben tracken, sondern proaktiv die finanzielle Gesundheit managen.
Die Finanzmärkte beobachten gespannt, ob andere regionale Digitalbanken den Profitabilitätserfolg Hongkongs replizieren können. Gelingt das, dürfte eine neue Investitionswelle im Fintech-Sektor folgen. Für diese Woche bleibt der Fokus auf Systemstabilität nach der intensiven Upgrade-Phase – denn die nächste Innovation wartet bereits.
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