Belastet von deutlichen Verlusten der Schwergewichte aus der Siemens-Familie und von SAP DE0007164600 hat der Dax DE0008469008 am Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt.
25.09.2025 - 15:05:05Aktien Frankfurt: Schwergewichte SAP und Siemens ziehen Dax nach unten
Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 1,1 Prozent tiefer bei 23.404 Punkten. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,9 Prozent auf 30.026 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,9 Prozent abwärts.
Die Aktien des mit Abstand wertvollsten deutschen Börsentitels SAP rutschten um 1,9 Prozent ins Minus. Die EU-Kommission leitete Ermittlungen wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken gegen den Softwarekonzern ein. Die Walldorfer stehen im Verdacht, den Wettbewerb bei Wartungs- und Service-Dienstleistungen verzerrt zu haben, wie die Brüssler Behörde mitteilte.
Die Papiere des Technologiekonzerns Siemens DE0007236101 fielen um 2,5 Prozent, jene der ehemaligen Konzerntöchter Siemens Energy DE000ENER6Y0 und Siemens Healthineers DE000SHL1006 büßten jeweils 4,3 Prozent an Wert ein. Bei Siemens Energy sprachen Marktakteure von Gewinnmitnahmen nach einem guten Lauf der Aktien des Energietechnik-Konzerns.
Die Titel von Siemens Healthineers litten unter Zollsorgen. Verwiesen wurde auf eine Mitteilung des US-Handelsministeriums, wonach seit Anfang September höhere Abgaben auf Importe bestimmter Medizinprodukte geprüft werden. Dies setzte den gesamten Medizintechniksektor unter Druck. So sackten die Titel von Carl Zeiss Meditec DE0005313704 um 5,3 Prozent ab. Sartorius DE0007165631, Qiagen NL0015002CX3, Fresenius DE0005785604 und Fresenius Medical Care DE0005785802 verbuchten Verluste von bis zu 2,2 Prozent.
An der Dax-Spitze mit einem Kursanstieg von 1,6 Prozent standen die Papiere der Commerzbank DE000CBK1001 im Zuge der tags zuvor angekündigten und nun beginnenden Aktienrückkäufe. Positive Impulse lieferte auch die Aussicht, dass die italienische Großaktionärin Unicredit IT0005239360 vielleicht bald eine Übernahmeofferte für das deutsche Geldhaus abgeben muss.
Eine Analysten-Hochstufung um gleich zwei Schritte lockte bei Rational DE0007010803 die Anleger an. Nachdem die französische Investmentbank Exane BNP ihr Votum zum Positiven gedreht hatte, stiegen die Titel des Großküchenausrüsters auf das höchste Niveau seit Anfang August und notierten zuletzt 2,4 Prozent im Plus.
Nach einem eingetrübten Ausblick von Evonik DE000EVNK013 ging es für die Anteilsscheine des Spezialchemiekonzerns um 2,1 Prozent abwärts. Das Unternehmen hatte wegen schwächelnder Geschäfte sein Jahresziel für das operative Ergebnis gesenkt. Laut Jefferies-Analyst Chris Counihan ist die erhoffte Sommererholung ausgeblieben.
Zahlen und Ausblick von KWS Saat DE0007074007 ließen die Papiere zuletzt um 2,7 Prozent fallen. Der Saatguthersteller verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen sinkender Anbauflächen einen Umsatz auf Vorjahresniveau und einen Ergebnisrückgang (Ebitda) von gut 13 Prozent. Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank monierte, dass die Ergebniskennziffern die Erwartungen klar verfehlt hätten./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---