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Bayern testet 1.500 Menschen auf Demenz – 23% mit Verdachtsbefund

13.11.2025 - 18:23:12

Bayern-Test zeigt hohen Bedarf an Demenz-Screenings: 23 Prozent der Teilnehmer benötigen weitere Untersuchungen. Innovative Bluttests ermöglichen nun genauere Früherkennung in Hausarztpraxen.

Ein einwöchiger Test-Marathon in Bayern zeigt, wie dringend neue Screening-Angebote sind. Denn fast jeder Vierte braucht weitere Untersuchungen. Was steckt hinter dem Erfolgsmodell – und welche neuen Bluttests könnten die Früherkennung revolutionieren?

Das Forschungsprojekt digiDEM Bayern organisierte kürzlich 62 Demenz-Screeningtage in ganz Bayern. 1.500 Menschen nutzten die kostenlosen Tests, besonders in ländlichen Regionen war der Andrang groß. Das Ergebnis: Bei rund 23 Prozent der Teilnehmer deuteten die Screenings auf eine mögliche Demenz hin. “Noch nie zuvor wurden in Deutschland innerhalb kurzer Zeit flächendeckend so viele Screenings durchgeführt”, sagt Projektleiter Prof. Peter Kolominsky-Rabas von der Uni Erlangen-Nürnberg.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betont die Dringlichkeit: Eine frühe Diagnose bewahre die Alltagskompetenzen der Betroffenen deutlich länger. Die regelmäßig ausgebuchten Termine zeigen den enormen Bedarf in der Bevölkerung. In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz.

Neue Bluttests machen Diagnostik einfacher

Die Früherkennung bekommt zusätzlichen Schub durch revolutionäre Bluttests. In den USA und Europa erhielten mehrere Tests die Zulassung, die Alzheimer schneller und schonender erkennen als bisherige Verfahren. Tests wie “Elecsys pTau181” oder “Lumipulse G pTau217” messen spezifische Biomarker im Blut, die mit Proteinablagerungen im Gehirn korrelieren.

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Die Trefferquote ist beeindruckend: Ein Test erreicht eine negative Vorhersagekraft von 93,8 Prozent. Kann er Alzheimer ausschließen, liegt er fast immer richtig. Das ist ein gewaltiger Fortschritt gegenüber teuren PET-Scans oder schmerzhaften Liquorpunktionen. Die Tests können die Diagnostik aus Spezialkliniken in die breite Versorgung bringen.

Hausärzte sollen zu Demenz-Detektiven werden

Der Hausarzt spielt die Schlüsselrolle bei der Früherkennung. Doch erste unspezifische Symptome richtig einzuordnen, bleibt oft schwierig. Das Projekt “VERF-AK” in Köln und Göttingen will diese Lücke schließen. Mit 3,4 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds entwickeln Forscher eine gestufte Diagnostik, die Hausärzte und Gedächtnisambulanzen besser vernetzt.

Die neuen Bluttests sind dabei das zentrale Werkzeug. Hausärzte können damit einen Alzheimer-Verdacht mit hoher Sicherheit erhärten oder ausschließen. Das verkürzt Wartezeiten und steigert die Effizienz. Langfristig könnten die Tests zur Routineuntersuchung in jeder Praxis gehören.

Warum Früherkennung jetzt entscheidend wird

Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Neue Antikörpertherapien reduzieren gezielt Proteinablagerungen im Gehirn – aber nur, wenn sie früh eingesetzt werden. Bevor irreparable Schäden entstehen. Damit wandelt sich Früherkennung von einer diagnostischen Maßnahme zur zwingenden Voraussetzung für wirksame Behandlung.

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) untersucht derzeit, ob das deutsche Gesundheitssystem für biomarker-basierte Diagnostik bereit ist. Die Studien sollen sicherstellen, dass neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten tatsächlich bei den Patienten ankommen.

Der Weg zur flächendeckenden Vorsorge

Die Pilotprojekte und neuen Bluttests sind wichtige erste Schritte. Die nächste Herausforderung: diese Ansätze in eine flächendeckende Versorgung überführen. Experten fordern schnelle Integration in Anwendungsleitlinien und Klärung der Kostenübernahme durch Krankenkassen.

Die Nationale Demenzstrategie der Bundesregierung bietet den politischen Rahmen. Die kommenden Jahre zeigen, wie schnell Demenz-Früherkennung zum festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge wird – ähnlich wie bei Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Grundstein für eine Zukunft, in der Demenz behandelbar wird, ist gelegt.

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