Bayern startet Präventions-Offensive gegen Volkskrankheiten
01.10.2025 - 22:29:02Bayern startet umfassendes Präventionsprogramm mit jährlichem Präventionstag, kostenlosen Sportangeboten und Steuerentlastungen für gesunde Ernährung zur Bekämpfung von Volkskrankheiten.
Die bayerische Staatsregierung wagt einen radikalen Kurswechsel im Gesundheitswesen. Statt auf teure Reparatur-Medizin zu setzen, soll künftig Prävention vor Behandlung stehen. Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) stellte heute in München den „Masterplan Prävention“ vor – ein Mammutprogramm mit über 250 Einzelmaßnahmen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 90 Prozent der rund 150.000 Todesfälle in Bayern gehen auf nicht-übertragbare Krankheiten zurück. 51.000 Menschen starben 2023 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 33.000 an Krebs. „Prävention ist kein ’nice to have‘, sondern Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit“, betonte Gerlach. Der Wechsel von der „kurativen zur gelebten Prävention“ sei überfällig.
Das „10 + 10“-Konzept: Struktur trifft Gesundheitsziele
Der Masterplan folgt einem klaren Schema: Zehn strukturelle Ziele, die direkt von der Staatsregierung umgesetzt werden, plus zehn gesundheitsbezogene Ziele in Kooperation mit Partnern. Diese Doppelstrategie soll die Hauptursachen schlechter Gesundheit bekämpfen – Bewegungsmangel, falsche Ernährung und psychische Belastungen.
Herzstück der Initiative wird ein jährlicher „Präventionstag“ sein. Start ist der 13. Oktober 2025 an bayerischen Schulen. Ab 2026 sollen Unternehmen, Behörden, Krankenhäuser und Apotheken mitmachen. Die Botschaft: Gesundheitsvorsorge wird zur gesellschaftlichen Aufgabe.
Bewegung für alle: Sport ohne Schwellenangst
Bewegungsmangel gilt als unterschätzte Volkskrankheit. Bayerns Antwort: das neue Landesprogramm „Sport vor Ort – draußen, offen, für alle“. Kostenlose, niedrigschwellige Sportangebote im öffentlichen Raum sollen entstehen – organisiert von den Gesundheitsämtern.
Das Konzept zielt bewusst auf Menschen ab, die klassische Fitnessstudios oder Sportvereine meiden. Egal ob jung oder alt, fit oder untrainiert – jeder soll mitmachen können. Ein direkter Angriff auf das wachsende Adipositas-Problem im Freistaat.
Anzeige: Prävention wirkt am besten, wenn sie niedrigschwellig in den Alltag passt. Wenn Sie zuhause in wenigen Minuten etwas für Rücken, Nacken und Gelenke tun möchten: Orthopäde Prof. Dr. Wessinghage zeigt 17 einfache 3‑Minuten‑Übungen, die entlasten und Beschwerden vorbeugen – ohne Geräte und für jedes Alter. Holen Sie sich den kompakten Plan als kostenloses PDF. Jetzt den 3‑Minuten‑Plan gratis sichern
Gesunde Küche und steuerfreies Gemüse
Bei der Ernährung setzt Bayern auf zwei Fronten an: besseres Schulessen als Grundstein für lebenslange gesunde Gewohnheiten. Doch Gerlach geht einen Schritt weiter und fordert vom Bund radikale Maßnahmen: Die Mehrwertsteuer auf frisches Obst und Gemüse muss weg.
Die Ministerin argumentiert wirtschaftlich: Zu oft scheitern Familien an den Kosten gesunder Lebensmittel. Wer Prävention ernst meint, muss auch die Geldbörse entlasten.
Digitaler Lotse durch den Präventions-Dschungel
Technologie wird zum Turbo der neuen Strategie. Der zentrale „Präventionspool“ bündelt alle Gesundheitsangebote Bayerns digital. „Nur bekannte Angebote werden genutzt“, erklärt Gerlach die Logik der neuen Online-Plattform.
Punktuelle Neuerungen ergänzen das digitale Angebot: Frauen bekommen eine neue Wechseljahre-Vorsorge („W1“), für Kinder sind systematische Screenings auf psychische Probleme geplant. Sogar die Kleinsten profitieren – ein neues Kinderbuch soll Vorschulkindern und Eltern gesunde Lebensweise näherbringen.
Anzeige: Prävention heißt auch, den Kopf fit zu halten. Der kostenlose Report „Gehirntraining leicht gemacht“ liefert 7 praktische Geheimnisse, 11 Mini‑Übungen und einen Selbsttest – ideal, um Konzentration und Gedächtnis alltagstauglich zu stärken und Demenz vorzubeugen. Starten Sie mit wenigen Minuten pro Tag. Jetzt den Gehirntrainings‑Report gratis herunterladen
Vorbild für Deutschland?
Bayerns Masterplan gilt bereits jetzt als ambitioniertestes Präventionsprogramm eines deutschen Bundeslandes. Der Ansatz spiegelt einen europäischen Trend wider: Gesundheitssysteme müssen vorbeugend agieren, um bezahlbar zu bleiben.
Der Erfolg hängt von der Umsetzung ab. Bereits am 13. Oktober 2025 startet der erste Präventionstag. Ob die über 250 Maßnahmen greifen, werden Kennzahlen wie Diabetesraten, Adipositas-Level und gesunde Lebensjahre der Bayern zeigen. Eines ist sicher: Der Freistaat will Gesundheit zur Chefsache machen.