Bavarian Nordic Aktie: Chaos gebändigt?
14.11.2025 - 19:52:30Der dänische Impfstoffhersteller meldet trotz gescheiterter Übernahme und Aufsichtsratswechsel ein Rekordquartal mit 32 Prozent Umsatzwachstum und verbesserten Margen.
Der dänische Impfstoffhersteller Bavarian Nordic hat gerade turbulente Wochen hinter sich – erst scheiterte eine milliardenschwere Übernahme, dann trat der Aufsichtsratschef zurück. Doch mitten in diesem Chaos präsentiert das Unternehmen starke Quartalszahlen, die zeigen: Operativ läuft es rund. Kann die Aktie jetzt durchstarten, oder war das nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Nach gescheiterter Übernahme: Führungswechsel an der Spitze
Am 13. November 2025 – einen Tag vor den Quartalszahlen – kündigte Aufsichtsratschef Luc Debruyne seinen sofortigen Rücktritt an. Der Grund: das Scheitern der Übernahme durch die Private-Equity-Konsortien Nordic Capital und Permira. Die beiden Finanzinvestoren hatten ihr 3,1-Milliarden-Euro-Angebot Anfang November zurückgezogen, nachdem sie die erforderliche Schwelle von 66,67 Prozent der Aktionäre nicht erreichen konnten – trotz einer Erhöhung des Gebots von 233 auf 250 DKK pro Aktie im Oktober.
“Nach sorgfältiger Überlegung über den Prozess und das Ergebnis des jüngsten Übernahmeversuchs habe ich beschlossen zurückzutreten”, erklärte Debruyne. Nur 60 Prozent der Anteilseigner hatten zugestimmt. Großaktionäre wie der dänische Pensionsfonds ATP, der rund 10 Prozent hält, lehnten das Angebot öffentlich ab. Die Vizevorsitzende Anne Louise Eberhard übernahm umgehend den Vorsitz, um Kontinuität zu sichern.
Starke Zahlen trotz Unternehmens-Drama
Doch während im Hintergrund die Führungsetage wackelte, glänzte das operative Geschäft. Im dritten Quartal 2025 steigerte Bavarian Nordic den Umsatz um 32 Prozent auf 1,795 Milliarden DKK (ca. 240 Millionen Euro). Für die ersten neun Monate des Jahres summiert sich das Plus ebenfalls auf 32 Prozent – von 3,622 auf 4,793 Milliarden DKK.
Die EBITDA-Marge vor Sonderposten verbesserte sich deutlich: Im Neun-Monats-Zeitraum kletterte sie von 19 auf 31 Prozent, im dritten Quartal allein von 18 auf 29 Prozent. CEO Paul Chaplin sprach vom “besten Quartal aller Zeiten” für das Reisegesundheitsgeschäft. Verantwortlich dafür waren vor allem höhere Verkäufe der Tollwut- und FSME-Impfstoffe sowie der erfolgreiche Markteintritt des neuen Chikungunya-Impfstoffs Vimkunya in den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Nordeuropa.
Ein besonderer Einmaleffekt kam hinzu: Der Verkauf eines Priority Review Vouchers – ein Gutschein, den die US-Zulassungsbehörde FDA bei wichtigen Medikamenten vergibt – brachte dem Unternehmen im dritten Quartal netto 810 Millionen DKK (rund 108 Millionen Euro) ein.
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Sichere Zukunft durch langfristige Verträge
Bavarian Nordic blickt optimistisch nach vorne. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das Management einen Umsatz von rund 6 Milliarden DKK und eine bereinigte EBITDA-Marge von etwa 26 Prozent – inklusive des Voucher-Verkaufs sogar rund 40 Prozent.
Zudem sicherte sich das Unternehmen einen wichtigen Auftrag der Europäischen Kommission: Über vier Jahre können bis zu 8 Millionen Dosen des Pocken- und Mpox-Impfstoffs geliefert werden. Erste Verpflichtungen umfassen 1,1 Millionen Dosen, wovon 750.000 bereits 2026 ausgeliefert werden sollen. Parallel läuft die globale Expansion von Vimkunya weiter – weitere Zulassungen in Kanada und der Schweiz stehen bevor.
Unabhängigkeit als Trumpf?
Mit der gescheiterten Übernahme bleibt Bavarian Nordic eigenständig – und die Aktionäre behalten die Kontrolle über ein Unternehmen, das gerade seine Stärke bewiesen hat. Die Kombination aus diversifiziertem Produktportfolio, gesicherten Großaufträgen und operativer Profitabilität zeigt: Die Dänen können auch ohne Private-Equity-Kapital wachsen.
Ob der Kursverlauf der vergangenen Wochen damit endgültig stabilisiert wird, bleibt abzuwarten. Für den 14. November ist ein Investoren-Call angesetzt, am 11. Dezember folgt eine außerordentliche Aktionärsversammlung in Kopenhagen. Dort wird sich zeigen, ob die neue Führung das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann – oder ob das Drama noch ein Nachspiel hat.
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