Bauträger, Rettungspaket

Bauträger fordern Rettungspaket für Wohnungsmarkt

01.10.2025 - 07:39:02

Die deutsche Bauwirtschaft warnt vor dramatischer Wohnungsknappheit mit nur 175.000 Neubauten 2026 statt geplanter 400.000. Hohe Kosten und Bürokratie bremsen Projekte aus.

Die deutsche Bauwirtschaft schlägt Alarm: Statt 400.000 neuer Wohnungen pro Jahr könnten 2026 nur noch 175.000 entstehen. Angesichts explodierender Kosten und lähmender Bürokratie fordern Immobilienverbände einen radikalen politischen Kurswechsel.

Fast eine halbe Million Menschen sind bereits wohnungslos – Tendenz steigend. Das ifo-Institut prognostiziert eine weitere Verschärfung der Krise bis 2026. Die toxische Mischung aus hohen Zinsen, gestiegenen Materialkosten und strengeren Kreditrichtlinien macht Neubauprojekte zunehmend unrentabel.

„Bau-Turbo“ soll Genehmigungen beschleunigen

Die Bundesregierung kontert mit dem „Bau-Turbo-Pakt“: Planungsverfahren werden drastisch verkürzt, der neue „Gebäudetyp E“ soll durch vereinfachte Standards kostengünstiges Bauen ermöglichen. Kommunen können künftig ohne langwierige Bebauungsplanverfahren Baurecht schaffen.

Doch die Skepsis überwiegt. 76 Prozent der Deutschen bezweifeln laut immowelt-Umfrage, dass die Regierung ihre Neubauziele erreicht. Branchenexperten kritisieren: Die Maßnahmen greifen zu kurz.

Staatsanteil bei Baukosten erreicht 37 Prozent

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert eine grundlegende Steuerreform. Bei einem Staatsanteil von 37 Prozent an den Baukosten müsse die Grunderwerbsteuer drastisch gesenkt werden, um Investitionen wieder anzukurbeln.

Banken verschärfen parallel die Kreditvergabe: Eine Vorverkaufsquote von 40 bis 50 Prozent ist heute Standard, bevor überhaupt eine Finanzierung zugesagt wird. Das verzögert Projektentwicklungen erheblich.

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Bauträger setzen auf Bestandsumbau statt Neubau

Die Branche stellt ihre Strategien radikal um. Statt teurer Neubauprojekte fokussieren sich Entwickler auf:

  • Sanierung und Aufstockung bestehender Gebäude
  • Umnutzung von Büroimmobilien – rund die Hälfte aller deutschen Bürogebäude lässt sich zu Wohnraum umwandeln
  • Nischenmärkte wie Micro Living, Studenten- oder Pflegeimmobilien

Was früher als Notlösung galt, wird heute zur wirtschaftlich attraktiven Alternative.

Europa-weite Krise verschärft deutsche Probleme

Das Phänomen beschränkt sich nicht auf Deutschland. In Westeuropa sinkt die Zahl der Neubauten von 1,5 Millionen auf 1,2 Millionen Einheiten. Doch Deutschland trifft die Krise besonders hart – die Baukosten stiegen hier überproportional.

Ein schwacher Hoffnungsschimmer: Nach historischen Tiefständen gingen die Baugenehmigungen im Juli um 30 Prozent nach oben. Allerdings war der Vergleichswert extrem niedrig.

750.000 fehlende Wohnungen bis 2025

Der ZIA warnt vor einer dramatischen Verschärfung: Bis 2025 könnte eine Lücke von 750.000 Wohnungen entstehen. Ein schneller Aufschwung ist nicht in Sicht – das ifo-Institut sieht den Tiefpunkt erst 2026 erreicht.

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Die Lösung erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen: Bauträger müssen flexibler werden, die Politik stabile Rahmenbedingungen schaffen. Nur durch konzertiertes Vorgehen lässt sich die Abwärtsspirale durchbrechen. Die Zeit drängt – denn die Wohnungslosigkeit steigt bereits um acht Prozent pro Jahr.

@ boerse-global.de