Baubranche, Insolvenzwelle

Baubranche: Insolvenzwelle erschüttert deutsche Unternehmen

19.11.2025 - 10:12:13

Die deutsche Bauwirtschaft kämpft ums Überleben. Gestiegene Zinsen, explodierende Materialkosten und einbrechende Nachfrage treiben Tausende Firmen in die Insolvenz. Doch könnte 2026 die Wende bringen?

Allein im August 2025 meldeten die Amtsgerichte 1.979 Unternehmensinsolvenzen – ein Plus von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Baugewerbe gehört mit 8,9 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen zu den am härtesten getroffenen Branchen. Nur Verkehr und Lagerei verzeichnen höhere Quoten.

Diese Zahlen sind keine Momentaufnahme. Sie markieren einen besorgniserregenden Trend, der sich seit Monaten verfestigt und zahlreiche Betriebe in finanzielle Schieflage bringt.

Die Krise speist sich aus mehreren Quellen. Die seit 2022 massiv gestiegenen Zinsen verteuerten Baufinanzierungen dramatisch. Parallel explodierten die Kosten für Materialien und Energie.

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Besonders fatal: Viele Firmen hatten Aufträge zu Festpreisen angenommen. Die unvorhergesehenen Mehrkosten konnten sie nicht mehr weitergeben. Die Liquidität versiegte, Projektstornierungen häuften sich, der Auftragsmangel wurde zur existenziellen Bedrohung – vor allem für kleine und mittelständische Betriebe.

Wohnungsbau bricht dramatisch ein

Am schwersten trifft es den Wohnungsbau, das traditionelle Zugpferd der Branche. Die Auftragsrückgänge liegen bei bis zu 30 Prozent. Das Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich? Unerreichbar.

Für 2025 erwarten Experten lediglich 150.000 bis 200.000 fertiggestellte Einheiten. Das verschärft nicht nur die Krise der Bauunternehmen, sondern auch die ohnehin angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt.

Einen Lichtblick bietet der Tiefbau. Öffentliche Investitionen in Schienennetze, Stromtrassen und die Energiewende sorgen hier für stabile Aufträge. Sie verhindern einen noch tieferen Fall der gesamten Branche.

Dominoeffekt bedroht die gesamte Kette

Die Insolvenzliste liest sich wie ein Who’s Who der Branche:

  • Gröner Group
  • Karrié Bau GmbH
  • VBH Deutschland (Fenster- und Türenzulieferer)

Jede Pleite löst eine Kettenreaktion aus. Subunternehmer bleiben auf unbezahlten Rechnungen sitzen, Bauprojekte stoppen abrupt, Arbeitsplätze verschwinden. Experten warnen: Das könnte erst der Anfang sein, sollte sich die Nachfrage nicht grundlegend erholen.

Die Unsicherheit greift um sich. Selbst etablierte Unternehmen kämpfen mit den widrigen Marktbedingungen.

Strukturwandel unter Krisendruck

Diese Krise ist mehr als eine konjunkturelle Delle. Sie markiert einen Wendepunkt. Jahrelang von niedrigen Zinsen und hoher Nachfrage verwöhnt, muss sich der Sektor nun radikal anpassen.

Der Druck steigt: Digitalisierung, innovative Bauweisen wie serielles und modulares Bauen, mehr Effizienz. Gleichzeitig offenbart die Krise strukturelle Probleme – den akuten Fachkräftemangel, die lähmende Bürokratie bei Genehmigungen.

Die harte Wahrheit: Nur Unternehmen, die ihre Prozesse modernisieren, Kosten kontrollieren und technologisch aufrüsten, werden überleben.

Hoffnung auf Trendwende 2026

Trotz der düsteren Gegenwart zeigt sich ein Hoffnungsschimmer. Das DIW und andere Forschungsinstitute prognostizieren für 2026 eine Trendwende. Das Bauvolumen könnte preisbereinigt wieder um etwa zwei Prozent wachsen.

Die Annahmen dahinter:

  • Stabilisierung der Zinsen
  • Staatliche Maßnahmen wie der “Bau-Turbo” zur Beschleunigung von Genehmigungen greifen
  • Allgemeine konjunkturelle Erholung steigert Investitionsbereitschaft

Doch Vorsicht ist geboten. Selbst bei Wachstum ab 2026 wird das Bauvolumen deutlich unter dem Spitzenwert von 2021 liegen. Die strukturellen Herausforderungen – Fachkräftemangel und Bedarf an bezahlbarem Wohnraum – bleiben bestehen.

Der Weg aus der Krise wird steinig. Ob die Branche gestärkt daraus hervorgeht, entscheidet sich in den kommenden Monaten.

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