Baubranche: Insolvenzen erreichen neuen Höchststand
29.09.2025 - 03:51:02Jede fünfte Pleite betrifft das Baugewerbe
Die deutsche Baubranche steckt tief in der Krise. Gestiegene Zinsen und explodierende Materialkosten treiben immer mehr Bauträger in die Insolvenz. Für Tausende Bauherren wird der Traum vom Eigenheim zum finanziellen Albtraum.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im August stiegen die Insolvenzen um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereits im Juli verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg von 19,2 Prozent. Das Baugewerbe führt diese traurige Statistik an – fast jede fünfte Unternehmenspleite in Westeuropa betrifft mittlerweile die Baubranche.
Besonders hart trifft es kleine und mittelständische Unternehmen. Sie können dem Kostendruck nicht mehr standhalten und verschwinden vom Markt.
Der toxische Mix aus Kosten und Zinswende
Was treibt die Branche in den Abgrund? Materialkosten explodierten um bis zu 45 Prozent seit 2020. Gleichzeitig verteuerten die Zinswenden der EZB die Finanzierung drastisch.
Die Folge: Käufer können sich Immobilien nicht mehr leisten. Projekte werden storniert, Neuaufträge brechen weg. Die Bauträger geraten in eine Abwärtsspirale aus Liquiditätsengpässen und schwindenden Rücklagen.
Wenn der Bauträger pleitegeht: Käufer als Verlierer
Eine Bauträger-Insolvenz hat verheerende Folgen. Käufer verlieren ihre Anzahlungen, Baustellen stehen still. Die Pleite der Hanseatischen Immobilien Treuhand (HIT) 2024 zeigt das ganze Ausmaß: Hunderte Bauherren stehen noch heute vor dem Ruin.
Auch Handwerksbetriebe leiden. Elektriker, Maler und andere Gewerke bleiben auf unbezahlten Rechnungen sitzen. Die Insolvenzwelle erfasst die gesamte Baubranche.
Wohnungsbau bricht dramatisch ein
Der Kollaps trifft ausgerechnet den wichtigsten Sektor: den Wohnungsbau. Das Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich? Utopisch.
Das ifo-Institut prognostiziert für 2026 nur noch 175.000 fertiggestellte Wohnungen. Der ohnehin angespannte Wohnungsmarkt wird sich weiter verschärfen. Politische Gegenmaßnahmen wie erhöhte Abschreibungen zeigen kaum Wirkung.
Anzeige: Wenn der Wohnungsbau stockt und der Markt enger wird, brauchen Vermieter eine saubere Grundlage für Anpassungen. Der kostenlose Mietspiegel-Report 2025 zeigt Vergleichsmieten für Ihre Stadt und liefert rechtssichere Begründungen, damit Mieterhöhungen nicht an Formfehlern scheitern. In 5 Minuten wissen Sie, was 2025 zulässig ist – kompakt als PDF. Jetzt den kostenlosen Mietspiegel-Report sichern
Trendwende frühestens 2026
Wann kommt die Erholung? Experten bleiben pessimistisch. Bis weit ins Jahr 2026 wird die Krise andauern. Erst eine Zinsstabilisierung und konjunkturelle Erholung könnten wieder Bewegung in den Markt bringen.
Für Käufer bedeutet das: Äußerste Vorsicht bei der Bauträger-Wahl und eine bombensichere Finanzierung sind überlebenswichtig.