Banking-Betrug, Phishing-Angriffe

Banking-Betrug: KI macht Phishing-Angriffe fast unerkennbar

08.10.2025 - 11:07:02

Cyberkriminelle nutzen Künstliche Intelligenz für koordinierte Mehrkanal-Angriffe, die E-Mails, SMS und Anrufe kombinieren. Die Schäden durch diese raffinierten Betrugsmethoden steigen dramatisch an.

Eine neue Generation hochentwickelter Banking-Betrügereien setzt auf Künstliche Intelligenz und koordinierte Attacken über mehrere Kanäle gleichzeitig. Cybersecurity-Experten schlagen Alarm: Die Schäden durch diese raffinierten Phishing- und SMS-Betrugskampagnen steigen dramatisch an.

Die Kriminellen kombinieren dabei E-Mails, SMS und sogar Anrufe zu einem perfekt orchestrierten Täuschungsmanöver. Aktuelle Berichte zeigen einen drastischen Anstieg dieser vernetzten Angriffe – ein Wendepunkt in der Cybersicherheit, der höchste Wachsamkeit verlangt.

KI-Betrug und „3D-Phishing“ auf dem Vormarsch

Cyberkriminelle nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz, um ihre Angriffe zu automatisieren und zu perfektionieren. Das Ergebnis: Betrügerische Nachrichten sind kaum noch von echten Bank-Mitteilungen zu unterscheiden. Generative KI erstellt fehlerfreie, kontextbezogene Phishing-E-Mails und SMS, die herkömmliche Sicherheitsfilter problemlos umgehen.

Diese KI-gestützten Betrügereien durchsuchen öffentliche Datenquellen wie soziale Medien, um hochpersonalisierte und überzeugende Nachrichten zu verfassen – das sogenannte Spear-Phishing.

Besonders gefährlich: das neue „3D-Phishing“. Diese Methode kombiniert E-Mail, SMS und Anrufe zu einer überzeugenden Geschichte. Der Betrug beginnt etwa mit einer SMS über eine verdächtige Transaktion, woraufhin das Opfer eine Folge-E-Mail oder einen Anruf eines angeblichen Bank-Mitarbeiters erwartet.

Die Zahlen sind alarmierend: 94 Prozent aller Unternehmen meldeten 2025 einen Anstieg bei mehrkanaligen Angriffen. Diese Schichtung soll Opfer überfordern und zur Preisgabe sensibler Daten wie Passwörter oder Einmal-Codes verleiten.

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Deepfakes bringen Banking-Betrug auf neues Level

Die Betrügereien werden durch Deepfake-Technologie noch raffinierter. Angreifer können mittlerweile Stimmen klonen und sich als Bank-Manager oder sogar Familienmitglieder ausgeben. So entsteht ein mächtiges Gefühl von Dringlichkeit und Authentizität.

Stellen Sie sich vor: Sie erhalten eine Sprachnachricht, die exakt wie der Leiter der Betrugsabteilung Ihrer Bank klingt und Sie anweist, Geld auf ein „sicheres Konto“ zu überweisen. Das ist längst keine Science-Fiction mehr – das FBI warnt bereits vor dem Einsatz von Deepfakes bei Business-E-Mail-Betrug.

Brand-Nachahmung bleibt ein Kerngeschäft der Betrüger. Sie kopieren minutiös Websites und Kommunikation bekannter Banken. Manche Organisationen erlebten dabei einen Anstieg der Phishing-Versuche um 2.700 Prozent.

Besonders tückisch: Etwa 80 Prozent der Phishing-Websites nutzen inzwischen HTTPS-Verschlüsselung, was viele Nutzer fälschlicherweise für ein Sicherheitsmerkmal halten.

QR-Code-Betrug nutzt Vertrauen der Bürger aus

Ein weiterer wachsender Bedrohungsbereich ist „Quishing“ – Betrug über manipulierte QR-Codes. Diese werden in E-Mails oder sogar auf physischen Postern platziert und nutzen die weit verbreitete QR-Code-Nutzung aus. Ein einziger Scan kann Nutzer auf gefälschte Banking-Login-Seiten führen.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: QR-Code-Phishing-Angriffe sind im Jahresvergleich um 25 Prozent gestiegen. Die Kriminellen profitieren von der Bequemlichkeit dieser Technologie.

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Die Angriffe beschränken sich nicht auf Privatpersonen. Eine Spear-Phishing-Kampagne Mitte 2025 zielte auf Finanzvorstände US-amerikanischer Banken und Investmentfirmen ab. Die Täter gaben sich als Personalvermittler aus und installierten über verschlüsselte Dateien Remote-Access-Tools.

Niedrigere Einstiegshürden für Cyberkriminelle

KI und verfügbare „Phishing-Kits“ im Darknet haben die Einstiegshürden für Cyberkriminelle dramatisch gesenkt. Weniger versierte Akteure können nun hochentwickelte Großangriffe starten, die früher organisierten Hacker-Gruppen vorbehalten waren.

Die Dimensionen sind erschreckend: Schätzungsweise 3,4 Milliarden Phishing-E-Mails werden täglich verschickt.

Finanzinstitute und Branchenverbände verstärken ihre Aufklärungsarbeit. Die American Bankers Association startete ihre Kampagne #BanksNeverAskThat neu, die über psychologische Betrugstaktiken aufklärt. Die zentrale Botschaft: Seriöse Banken fragen niemals per E-Mail oder SMS nach PIN, Passwort oder Einmal-Codes.

Trotz aller Bemühungen: Verbraucher verloren 2024 12,5 Milliarden Dollar durch Betrug – ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern

Die Entwicklung zeigt klar in Richtung noch stärkerer Automatisierung und Personalisierung. Experten prognostizieren autonome Phishing-Bots und ein anhaltendes „Wettrüsten“ zwischen KI-gestützten Angriffen und KI-basierten Sicherheitslösungen.

Der Trend ist eindeutig: Während sich Sicherheitsfilter bei der Erkennung KI-generierter Inhalte verbessern, verfeinern Kriminelle ihre Methoden. Sie integrieren komplexere Social-Engineering-Taktiken über noch mehr Kommunikationsplattformen, einschließlich Workplace-Tools wie Slack und Microsoft Teams.

Für Verbraucher und Unternehmen ist eine „Zero-Trust“-Mentalität entscheidend. Grundregel: Jede unaufgeforderte oder dringliche Anfrage von Finanzinstituten unabhängig verifizieren. Das bedeutet: Direkt zur offiziellen Bank-Website navigieren, statt Links in Nachrichten zu folgen. Telefonnummern von der Rückseite der Bankkarte oder offiziellen Kontoauszügen verwenden.

Wirksamster Schutz: Die Implementierung einer Mehr-Faktor-Authentifizierung bleibt eine der effektivsten Verteidigungsmaßnahmen gegen Datendiebstahl. Nur die Kombination aus technischen Abwehrmaßnahmen und informierten, vorsichtigen Nutzern kann die wachsende Bedrohung durch raffinierten Finanzbetrug eindämmen.

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