Banken, Biometrie

Banken: KI und Biometrie ersetzen jetzt Passwörter

19.10.2025 - 21:57:02

Finanzinstitute führen flächendeckend KI-gestützte Betrugserkennung, biometrische Verfahren und Passkeys ein, um traditionelle Passwörter abzulösen und Transaktionen sicherer zu gestalten.

Die größte Sicherheitsrevolution im Finanzwesen seit einem Jahrzehnt nimmt Fahrt auf. Künstliche Intelligenz, biometrische Verfahren und sogenannte „Passkeys” verdrängen traditionelle Passwörter aus dem Online-Banking. Diese Woche aktivieren immer mehr Banken und Zahlungsdienstleister diese fortschrittlichen Technologien – eine Antwort auf raffiniertere Cyberkriminalität und den Wunsch nach reibungsloseren Transaktionen.

Der Wandel kommt nicht von ungefähr. Während digitale Zahlungen das Rückgrat der Weltwirtschaft bilden, liefern sich Finanzinstitute einen Hochrisiko-Kampf mit immer raffinierteren Cyberkriminellen. Die Antwort: Eine mächtige Kombination aus Technologien, die veraltete Sicherheitsmethoden wie Passwörter und Einmalcodes ersetzen soll.

Unsichtbarer Wächter: KI erkennt Betrug in Echtzeit

Herzstück dieser Sicherheitsevolution ist der zunehmend ausgeklügelte Einsatz Künstlicher Intelligenz. Banken setzen mittlerweile flächendeckend KI-Systeme ein, die riesige Mengen an Transaktionsdaten in Echtzeit analysieren. Ihr Ziel: Betrügerische Aktivitäten erkennen und stoppen, bevor Schaden entsteht.

Anders als herkömmliche regelbasierte Systeme, die Kriminellen oft hinterherhinken, lernen KI-Modelle aus historischen Daten. Sie erkennen komplexe Muster und passen sich neuen Betrugsmaschen an, sobald diese auftauchen.

Diese KI-gestützten Systeme überwachen dutzende Variablen gleichzeitig – von der Transaktionshistorie über Gerätedaten bis hin zu subtilen Nutzerverhalten wie dem Tipprhythmus. So erstellen sie umfassende Profile für jeden Nutzer und markieren Anomalien mit bemerkenswert hoher Präzision. Banken melden bereits erhebliche Rückgänge bei Kontoübernahmen, Zahlungsbetrug und Identitätsdiebstahl.

Der Körper als Passwort: Biometrie wird Standard

Das Zeitalter vergessener Passwörter neigt sich dem Ende zu. Biometrische Authentifizierung wird zum Eckpfeiler des modernen Bankings. Fingerabdruckscanner, Gesichtserkennung und Stimmprofile sind längst keine Spielerei mehr – sie werden als Standardverfahren in Banking-Apps und Zahlungsplattformen integriert.

Prognosen für 2025 zeigen: Biometrie wird Zahlungstransaktionen im Wert von über 2,5 Billionen Euro absichern. Ein gewaltiger Sprung gegenüber den Vorjahren.

Diese rasante Entwicklung wird sowohl von verbesserter Sicherheit als auch von Verbraucherwünschen nach Komfort getrieben. Biometrische Daten sind einzigartig und lassen sich nicht einfach kopieren oder stehlen – anders als Passwörter. Aktuelle Berichte zeigen: Die überwiegende Mehrheit globaler Banken hat bereits irgendeine Form biometrischer Authentifizierung integriert.

Das finale Puzzleteil: Passkeys läuten Passwort-Ende ein

Den Durchbruch bringen die sogenannten „Passkeys”. Zahlungsriesen wie Visa und Mastercard haben kürzlich Dienste gestartet, die traditionelle Passwörter durch diese sicherere Technologie ersetzen.

Ein Passkey ist ein einzigartiger kryptografischer Schlüssel, der direkt auf dem Gerät des Nutzers gespeichert wird – gekoppelt mit biometrischen Daten. Will ein Kunde sich anmelden oder eine Zahlung freigeben, genügt ein Fingerabdruck oder Gesichtsscan.

Diese Methode ist hochresistent gegen Phishing und andere gängige Online-Betrugsformen, die Nutzer zur Preisgabe ihrer Passwörter verleiten. Der Passkey bleibt ausschließlich auf dem Nutzergerät und wird niemals mit Händlern oder Zahlungsanbietern geteilt. Großangelegte Datenlecks mit gestohlenen Passwörtern gehören damit der Vergangenheit an.

Regulierung treibt Wandel voran

Diese Sicherheitsrevolution geschieht nicht im luftleeren Raum. Sie ist eine direkte Antwort auf die wachsende Raffinesse der Cyberkriminalität und veränderte regulatorische Landschaften. Während digitale Zahlungen zur Norm werden, setzen Betrüger selbst KI-gestützte Tools für ausgeklügeltere Angriffe ein.

Gleichzeitig implementieren Regulierer strengere Regeln für Cybersicherheit und Datenschutz. Vorschriften wie der Digital Operational Resilience Act (DORA) der EU und die kommende Zahlungsdiensterichtlinie 3 (PSD3) zwingen Finanzinstitute zu robusteren Sicherheitsmaßnahmen.
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Ausblick: Einfacher, schneller, sicherer

Die nächsten 18 bis 24 Monate werden voraussichtlich das nahezu vollständige Aus für Passwörter bei Finanztransaktionen in entwickelten Märkten bringen. Multimodale Biometrie, die mehrere Verifikationsmethoden wie Gesichts- und Stimmerkennung kombiniert, wird für hochwertige Transaktionen Standard werden.

Verbraucher können sich auf eine Zukunft freuen, in der das Einloggen ins Bankkonto oder ein Online-Kauf so einfach wird wie ein Blick aufs Smartphone. Das Ergebnis für den Nutzer: ein einfacheres, schnelleres und deutlich sichereres Finanzleben.

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