Banken fordern Identitätsprüfung bei Echtzeit-Überweisungen
14.11.2025 - 16:41:12Freitag, 14. November 2025 – Die Finanzbranche steht vor einem Paradox: Moderne Echtzeit-Zahlungssysteme sind technisch sicherer denn je, dennoch bremst die Angst vor Betrug ihre Verbreitung. Jetzt reagiert die Branche mit einem klaren Signal: 96 Prozent aller Banken fordern die Einführung von Empfängerverifizierungssystemen. Diese sollen die Identität des Zahlungsempfängers bestätigen, bevor Geld das Konto verlässt – ein Sicherheitsnetz, das anderswo bereits Betrugsfälle um 60 Prozent senkte.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Neue Zahlungssysteme sind deutlich sicherer als ihre Vorgänger. Laut der Association for Financial Professionals erlebten 63 Prozent der Unternehmen 2024 Scheckbetrug, während lediglich zwei Prozent Vorfälle auf den RTP- oder FedNow-Netzwerken meldeten. Die Dimensionen sind beeindruckend: Im April 2025 waren von 35 Millionen Transaktionen im RTP-Netzwerk nur 123 betrügerisch – ein winziger Bruchteil.
Trotzdem dominiert Misstrauen die Branche. Eine Umfrage von RedCompass Labs ergab, dass 85 Prozent der US-Zahlungsexperten mit steigenden Betrugszahlen rechnen, sobald Sofortüberweisungen zunehmen. Die Angst gilt vor allem sogenannten Authorized Push Payment (APP)-Betrügereien: Kunden werden dabei getäuscht und überweisen selbst Geld an Kriminelle. Die Herausforderung ist also weniger technischer als psychologischer Natur. Wie lässt sich das Vertrauen in Echtzeit-Zahlungen stärken?
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Breite Unterstützung für Empfängerprüfung
Die Antwort der Finanzbranche fällt eindeutig aus: Confirmation of Payee (CoP) soll zum Standard werden. Die Technologie funktioniert als Sicherheitscheck vor jeder Transaktion. Sie gleicht Name und Kontodaten des Empfängers mit den tatsächlichen Informationen bei dessen Bank ab. Stimmen die Details nicht überein, erhält der Nutzer eine Warnung, bevor die Zahlung ausgeführt wird. So lassen sich APP-Betrug und Fehlleitungen verhindern.
Die Unterstützung ist nahezu einhellig: 96 Prozent aller Banken sprechen sich für die Einführung aus. Die Begeisterung basiert auf Erfolgen aus Großbritannien, wo ein verpflichtendes CoP-System APP-Betrug um bis zu 60 Prozent reduzierte. Statt auf nachträgliche Schadensbehebung zu setzen, ermöglicht diese Verifizierungsschicht aktive Prävention. Neben CoP setzen Banken zudem auf künstliche Intelligenz zur Anomalie-Erkennung, Echtzeit-Monitoring und Multi-Faktor-Authentifizierung.
Australien als Vorbild
Andere Länder haben vorgemacht, wie sichere Echtzeit-Zahlungen funktionieren. Australien bietet ein überzeugendes Erfolgsmodell. Die dortige Plattform für Sofortüberweisungen, die New Payments Platform (NPP), wurde von Grund auf mit moderner, modularer Architektur konzipiert – mit Fokus auf Sicherheit und Anpassungsfähigkeit.
Lynn Kraus, CEO von Australian Payments Plus (AP+), erklärte diese Woche, dass die Integration von CoP auf der NPP nahtlos verlief. Die Technologie helfe, Betrug und Fehlleitungen zu bekämpfen, indem Nutzer die Empfängeridentität bestätigen können, bevor Geld abfließt. Australiens Ansatz beweist: Geschwindigkeit und robuste Sicherheit schließen sich nicht aus, wenn Systeme von Anfang an richtig konzipiert werden.
Internationale Regulierungswelle
Der Fokus auf Empfängerverifizierung markiert einen Wendepunkt in der digitalen Zahlungslandschaft. Während die Technologie der Echtzeit-Schienen sicher ist, bleiben Schwachstellen bei menschlichem Verhalten. Branchenexperten sehen in der Kluft zwischen niedrigen Betrugszahlen und hoher Angst das Haupthindernis für Wachstum.
CoP adressiert diese Herausforderung direkt, indem es Vertrauen sichtbar in den Zahlungsprozess einbettet. Dies fügt sich in internationale Regulierungstrends ein: Großbritannien führte am 7. Oktober 2024 eine verpflichtende Rückerstattungsregelung für APP-Betrugsopfer ein, die sowohl sendende als auch empfangende Banken in die Verantwortung nimmt. Die EU plant ihre eigene “Verification of Payee”-Pflicht bis Oktober 2025 für Sofortüberweisungen in der Eurozone. Der globale Konsens lautet: Betrugsprävention ist eine gemeinsame Aufgabe des Finanzsystems, nicht allein der Verbraucher.
Ausblick: Das kommt auf Kunden zu
Die Dynamik hinter Empfängerverifizierung ist unaufhaltsam. Für den US-Markt wird im kommenden Jahr ein massiver Vorstoß erwartet, CoP-ähnliche Services in die FedNow- und RTP-Netzwerke zu integrieren. Die überwältigende Branchenunterstützung zeigt: Es ist keine Frage des “Ob”, sondern des “Wann”.
Verbraucher können neue Verifizierungsschritte in ihren Online-Banking-Plattformen erwarten – als finaler Checkpoint vor Geldtransfers. Parallel investieren Finanzinstitute massiv in KI und maschinelles Lernen zur Echtzeit-Erkennung verdächtigen Verhaltens, verstärken Identitätsprüfungen und fördern Datenaustausch gegen Betrug. Das Ziel: ein Ökosystem, in dem Geschwindigkeit und Komfort von Echtzeit-Zahlungen mit gleichermaßen starkem Sicherheitsversprechen einhergehen.
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