BankBot, YNRK

BankBot YNRK: Android-Malware macht Smartphones stumm und plündert Konten

28.11.2025 - 16:09:12

Eine neue Generation von Banking-Trojanern bedroht Android-Nutzer weltweit. Die Masche: Das Smartphone wird still gestellt, während die Kriminellen unbemerkt Konten leerräumen.

Sicherheitsforscher warnen eindringlich vor „BankBot YNRK” – einer hochentwickelten Schadsoftware, die über 60 Banking-Apps und Krypto-Wallets ins Visier nimmt. Was diese Malware von herkömmlichen Banking-Trojanern unterscheidet? Ein perfider „Lautlos-Modus”, der alle Benachrichtigungen stumm schaltet und Opfer im Dunkeln lässt.

Das gefährlichste Feature von BankBot YNRK liegt in seiner Heimlichkeit. Sobald die Malware ein Gerät infiziert hat, versetzt sie es systematisch in den Stumm-Modus. Sämtliche Audio-Kanäle – Klingeltöne, Benachrichtigungen, Medien – werden auf null gestellt.

Die Folge: Nutzer bekommen weder SMS-Warnungen noch Zwei-Faktor-Authentifizierungs-Codes oder Betrugswarnungen ihrer Bank mit. Während das Smartphone äußerlich ruhig bleibt, kommuniziert die Malware im Hintergrund mit Command-and-Control-Servern und überweist ungestört Geld.

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„Diese Variante verwandelt kompromittierte Smartphones faktisch in lautlose Werkzeuge für Finanzdiebstahl”, warnt der Sicherheitsreport. Durch die unterdrückten Audio-Signale gewinnen Angreifer wertvolle Zeit, bevor das Opfer überhaupt Verdacht schöpft.

Täuschung nach allen Regeln der Kunst

BankBot YNRK setzt auf ausgefeiltes Social Engineering, um Geräte zu infizieren. Verbreitet wird die Schadsoftware hauptsächlich über manipulierte Android-Installationspakete (APKs) aus Drittquellen.

Die Cybersecurity-Firma CYFIRMA identifizierte Ende Oktober zwei Haupttarnungen:

  • Gefälschte Behörden-Apps: Eine prominente Variante gibt sich als „Identitas Kependudukan Digital” aus – eine vermeintliche offizielle App der indonesischen Regierung für digitale Identitätsnachweise.
  • Falsches Google News: Eine weitere Version tarnt sich als legitime Google-News-Anwendung. Um die Täuschung perfekt zu machen, lädt sie sogar die echte news.google.com-Website, sodass Nutzer tatsächlich Nachrichten lesen können – während sich im Hintergrund die Malware installiert.

Nach der Installation fordert die Schadsoftware Bedienungshilfen-Berechtigungen an. Werden diese gewährt, kann sie Bildschirminhalte auslesen, Touch-Eingaben simulieren und sich selbst weitreichende Admin-Rechte verschaffen.

Südostasien und Krypto-Wallets im Fokus

Die Zielliste der Malware ist umfangreich und konzentriert sich auf hochwertige Finanzziele. BankBot YNRK ist programmiert, über 62 spezifische Anwendungen zu erkennen und anzugreifen.

  • Regionale Schwerpunkte: Hauptziele sind große Bankinstitute in Südostasien – konkret in Indonesien, Vietnam, Malaysia und Indien.
  • Globale Reichweite: Darüber hinaus attackiert die Malware weltweit verbreitete Krypto-Wallets wie MetaMask und Exodus.

Diese Doppelstrategie aus traditionellem Banking und Kryptowährungen deutet auf hochmotivierte, professionelle Kriminelle hin. Die Malware analysiert Benutzeroberflächen der Banking-Apps – Button-Positionen, Texte – und rekonstruiert ein „Skelett” der Anwendung. So kann sie Login-Vorgänge automatisieren und programmgesteuert Überweisungen auslösen.

Hochentwickelte Tarntechnologie

BankBot YNRK ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Anders als primitive Schadsoftware setzt YNRK auf „Umgebungserkennung”: Sie prüft, ob sie auf einem echten Gerät oder in einer Testumgebung von Sicherheitsforschern läuft.

Dabei werden spezifische Geräteindikatoren abgefragt – Batteriestand, Build-Fingerprints, Herstellerbezeichnungen wie Oppo oder Samsung. Erkennt die Malware eine Testumgebung, bleibt sie inaktiv und entzieht sich der Analyse.

Zusätzlich sichert sich die Schadsoftware über Androids JobScheduler ab. Sie plant wiederkehrende Hintergrundaufgaben, die selbst Neustarts überstehen. Startet ein Nutzer sein Smartphone neu, um die „stillgelegten” Benachrichtigungen zu beheben, reaktiviert sich die Malware sofort.

Teil einer größeren Bedrohungswelle

BankBot YNRK fügt sich in eine Welle mobiler Finanzbedrohungen ein, die Ende 2025 massiv zugenommen hat. Erst Anfang November wurde der „Sturnus”-Trojaner bekannt, der verschlüsselte Messenger-Apps umgehen kann.

Sicherheitsexperten befürchten, dass die „Stumm-Taktik” von YNRK in den kommenden Monaten von anderen Malware-Familien kopiert wird. Das physische Stummschalten adressiert eine große Schwachstelle früherer Betrugsversuche: den Menschen. Ohne akustische Warnung steigt die Erfolgsquote der Angreifer erheblich.

So schützen Sie Ihr Smartphone

Sicherheitsprofis empfehlen Android-Nutzern sofortige Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Nur offizielle Stores nutzen: Laden Sie Apps ausschließlich aus dem Google Play Store. Meiden Sie APK-Installationen von Websites, Telegram-Kanälen oder Drittmärkten.

  2. Berechtigungen prüfen: Seien Sie äußerst skeptisch bei Apps, die Bedienungshilfen anfordern. Diese mächtige Berechtigung sollte nur Apps gewährt werden, die sie für Barrierefreiheit tatsächlich benötigen.

  3. App-Legitimität verifizieren: Behauptet eine App, ein Behörden-Tool zu sein (etwa für digitale Ausweise), prüfen Sie Entwickler und Bewertungen im offiziellen Store, bevor Sie sie installieren.

  4. Geräteverhalten beobachten: Ändern sich Lautstärke-Einstellungen von selbst oder bleiben Benachrichtigungen plötzlich aus? Trennen Sie sofort die Internetverbindung und führen Sie einen Malware-Scan durch.

Hinweis: Cyberbedrohungen entwickeln sich rasant weiter. Halten Sie Ihr Gerät stets aktuell und nutzen Sie etablierte Mobile-Security-Lösungen.

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