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AWS Quick Suite: Amazons Angriff auf Microsoft

10.10.2025 - 18:23:02

Amazon Web Services startet KI-gestützte Arbeitsplattform Quick Suite mit aggressiver Preisstrategie. Die Lösung kombiniert Recherche, Business Intelligence und Automatisierung in einem digitalen Hub.

Amazon Web Services startet mit seiner neuen KI-Plattform den direkten Angriff auf Microsoft 365 und Google Workspace. Quick Suite verspricht intelligente Automatisierung zum Kampfpreis.

Der Cloud-Riese Amazon Web Services (AWS) hat offiziell den Handschuh aufgenommen: Mit AWS Quick Suite startet das Unternehmen eine KI-gestützte Arbeitsplattform, die Microsoft 365 Copilot und Google Gemini Enterprise das Leben schwer machen soll. Die neue Lösung kombiniert „agentenbasierte KI“ für Recherche, Business Intelligence und Automatisierung in einem einzigen digitalen Arbeitsplatz.

Was nach Seattle-typischer Tech-Großspurigkeit klingt, könnte tatsächlich den Markt aufmischen: AWS unterbietet die Konkurrenz deutlich beim Preis und setzt auf ein völlig anderes Konzept. Statt Office-Programme zu kopieren, will Quick Suite der intelligente Hub werden, der alle anderen Anwendungen orchestriert.

Nicht Excel, sondern Dirigent

Quick Suite verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz als die klassischen Office-Pakete. Anstatt Word oder Excel zu ersetzen, fungiert die Plattform als zentraler Knotenpunkt für Geschäftsprozesse.

Das Herzstück bilden vier Kernmodule: Quick Research beschleunigt komplexe Recherchen durch die Kombination interner Daten mit externen Quellen. Quick Sight verwandelt Zahlenfriedhöfe durch KI-gestützte Visualisierungen in verständliche Erkenntnisse – bestehende Amazon QuickSight-Kunden werden automatisch auf die neue Suite umgestellt.

Für die Automatisierung stehen Quick Flows (einfache Routineaufgaben) und Quick Automate (komplexe Multi-Agent-Workflows) bereit. Besonders clever: Die Plattform verbindet sich über 50 integrierte Schnittstellen mit mehr als 1.000 Anwendungen – von Salesforce über Slack bis Microsoft 365. Ein Systemwechsel wird damit überflüssig.

Kampfpreis gegen die Platzhirsche

AWS greift mit aggressiver Preisgestaltung an: Die Professional-Version kostet 20 Dollar pro Nutzer monatlich, die Enterprise-Variante 40 Dollar. Microsoft Copilot und Google Gemini Enterprise verlangen dagegen rund 30 Dollar. Für Neukunden gibt es eine 30-tägige Testphase für bis zu 25 Nutzer kostenlos.
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Der Clou liegt in der nahtlosen AWS-Integration: Unternehmen, die bereits auf Amazon-Cloud-Dienste setzen, erhalten eine native Lösung, die vollständig in ihrer bestehenden AWS-Umgebung läuft. Ein entscheidender Sicherheitsvorteil – Unternehmensdaten verlassen nie die eigene Cloud-Grenze.

Showdown um den digitalen Arbeitsplatz

Mit Quick Suite eskaliert der Kampf der Cloud-Giganten um die Vorherrschaft im Enterprise-KI-Markt. Während AWS seit Jahren die Cloud-Infrastruktur dominiert, blieb das Software-as-a-Service-Geschäft bisher Microsoft und Google überlassen.

Analysten sehen durchaus Chancen für den Newcomer: Die tiefen Geschäftsbeziehungen zu Großkonzernen und die kompetitive Preisgestaltung könnten Quick Suite zu einer echten Alternative machen. Zunächst startet die Plattform in vier AWS-Regionen, weitere sollen folgen.

Bleibt die entscheidende Frage: Kann Amazon den etablierten Platzhirschen wirklich Marktanteile abjagen? Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich Unternehmen von Microsofts Office-Monopol lösen – oder ob AWS mit seinem KI-Hub eine neue Produktkategorie geschaffen hat.

@ boerse-global.de