Australien zieht den Stecker: Meta sperrt Jugendliche aus
04.12.2025 - 20:02:12Meta hat in Australien massenhaft Konten von Nutzern unter 16 Jahren gesperrt. Das Unternehmen reagiert damit auf ein neues, strenges Gesetz, das am 10. Dezember vollständig in Kraft tritt.
Meta deaktiviert ab heute massenweise Konten von unter 16-Jährigen. Tausende australische Teenager verlieren den Zugang zu Instagram, Facebook und Threads – nicht freiwillig, sondern per Gesetz. Der Tech-Gigant reagiert damit auf das weltweit strengste Social-Media-Gesetz, das am 10. Dezember vollständig in Kraft tritt.
Seit den frühen Morgenstunden melden sich australische Eltern und Jugendliche zu Wort: Ihre Konten sind blockiert. Meta setzt eine Ankündigung aus dem November um und nutzt dabei Altersverifikationsdaten und KI-gestützte Schätzungen. Wer sein Alter nicht nachweisen kann oder eindeutig unter 16 Jahre alt ist, bleibt draußen.
Die Strafen sind drastisch: Bei systemischen Verstößen drohen den Plattformen Bußgelder von bis zu 49,5 Millionen Australischen Dollar – umgerechnet rund 30 Millionen Euro.
“Wir haben einen Kipppunkt erreicht”
„Nachdem jahrelange inkrementelle Regulierungsversuche gescheitert sind, greift nun der stumpfe Hebel des Verbots”, erklärt Julie Inman Grant heute auf dem Sydney Dialogue. Die australische eSafety-Kommissarin macht deutlich: Die Zeit der sanften Maßnahmen ist vorbei.
Der Hintergrund: Die mentale Gesundheit Jugendlicher verschlechtert sich messbar. Was 2024 noch als “Brain Rot” – Gehirnfäule durch trivialen Content – zum Oxford-Wort des Jahres gekürt wurde, verwandelt sich 2025 in knallharte Politik. Die australische Regierung argumentiert: Die Verantwortung kann nicht länger allein bei den Eltern liegen.
Viele Eltern sind nun verunsichert: Plattformen verlangen künftig Ausweisdaten, während gleichzeitig Apps und falsche Einstellungen persönliche Daten offenlegen können. Ein kostenloses Sicherheitspaket zeigt die fünf wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android‑Smartphones – mit leicht verständlichen Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen zu App‑Berechtigungen, Backup, sicheren Passwörtern und Banking‑Einstellungen. So schützen Sie Geräte und Privatsphäre Ihrer Familie. Gratis-Sicherheitspaket für Android herunterladen
Digital Detox wird Pflichtprogramm
Aus der freiwilligen Auszeit wird staatlicher Zwang. “Digital Detox” galt lange als Lifestyle-Trend für gestresste Erwachsene – Retreats, App-Blocker, bewusste Offline-Phasen. Jetzt erleben wir den “Mandatory Detox” für eine ganze Generation.
Eine Bitkom-Erhebung von Ende 2024 zeigte: 36 Prozent der Deutschen planten, sich 2025 eine digitale Auszeit zu nehmen. In Australien entfällt die Freiwilligkeit – zumindest für alle unter 16.
Tech-Branche unter Druck
Meta hatte versucht, einem Komplettverbot zuvorzukommen. Ende 2024 führte der Konzern “Teen Accounts” mit strengeren Voreinstellungen und elterlicher Aufsicht ein. Dem australischen Gesetzgeber reichte das nicht.
Die technische Umsetzung birgt Tücken:
- Altersverifikation: Nutzer müssen Ausweisdokumente oder biometrische Daten hochladen
- Datenschutz: Electronic Frontier Foundation warnt vor Privatsphäre-Risiken
- Fehlidentifikationen: KI-Schätzungen treffen nicht immer ins Schwarze
Für Werbetreibende bricht eine lukrative Zielgruppe weg. Budgets müssen neu verteilt werden – zurück zu traditionellen Medien oder auf Plattformen ohne Altersbeschränkung.
Profiteure der Zwangsabstinenz
Die Kehrseite der Medaille: Alternative Angebote boomen. “Dumbphones” – einfache Handys ohne Internet – verkaufen sich besser. Analoge Freizeitangebote und Offline-Retreats verzeichnen Zuwächse. Die Mental-Wellness-Branche wittert neue Chancen.
Blaupause für die Welt?
Die Augen richten sich auf Sydney. Sollte die technische Umsetzung gelingen und Cyber-Mobbing sowie Depressionsraten messbar sinken, dürften andere Länder nachziehen. Die EU beobachtet genau, setzt mit dem Digital Services Act bisher aber auf Regulierung statt Verbot.
Der 4. Dezember 2025 markiert eine Zäsur: Das Zeitalter des unregulierten Social-Media-Zugangs für Kinder endet in einer der größten westlichen Demokratien. Für tausende Teenager beginnt heute ein Experiment in mentaler Klarheit – ob sie wollen oder nicht.
PS: Wenn die aktuellen Sperren und Altersprüfungen Sie als Eltern oder Betroffene verunsichern, kann ein praktischer Smartphone-Guide helfen. Das kostenlose Paket erklärt verständlich, wie Sie WhatsApp, Online‑Banking und PayPal auf Android-Geräten absichern, welche App‑Berechtigungen kritisch sind und wie Sie ein sicheres Backup einrichten. Ideal, um trotz Plattform‑Restriktionen sicher zu kommunizieren. Kostenloses Android‑Sicherheitspaket anfordern


