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Australien sperrt Social Media für Minderjährige – deutsche Studie zeigt Sucht-Epidemie

23.11.2025 - 11:51:12

Australien macht ernst: In zwei Wochen tritt das weltweit erste strikte Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige in Kraft. Gleichzeitig belegt eine neue deutsche Studie, was viele ahnten – fast jeder zweite junge Mensch zeigt suchtartige Symptome.

Die Ära der unregulierten Bildschirmnutzung endet. Während Tech-Konzerne nervös auf den Kalender blicken, zeigen Daten aus Deutschland: Die Krise ist längst Realität.

Ab dem 10. Dezember 2025 gilt in Australien das härteste Social-Media-Gesetz der Welt. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen TikTok, Instagram und Facebook nicht mehr nutzen – auch nicht mit Erlaubnis ihrer Eltern.

Die Regeln sind radikal:

  • Tech-Giganten tragen die Verantwortung – nicht Eltern oder Kinder
  • Strafen bis 30 Millionen Euro drohen bei Verstößen
  • Keine Ausnahmen – das Verbot gilt absolut

Premierminister Anthony Albanese formulierte es unmissverständlich: „Social Media schadet unseren Kindern, und ich sage: Schluss damit.” Doch können die Plattformen die Altersverifizierung überhaupt umsetzen? Oder werden VPNs und Tricks die Sperren aushebeln?

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Schock-Studie aus Bochum: Jeder Zweite zeigt Sucht-Symptome

Während Australien handelt, liefert Deutschland die wissenschaftliche Begründung nach. Eine aktuelle Erhebung der Ruhr-Universität Bochum schlägt Alarm: Fast 50 Prozent der jüngeren Nutzer zeigen ausgeprägte Anzeichen digitaler Abhängigkeit.

Die Symptome gleichen klassischen Suchtmustern: Entzugserscheinungen, Kontrollverlust, negative Alltagsfolgen. Bei Erwachsenen liegt der Anteil riskanter Nutzung bei 27,6 Prozent – Frauen sind mit 29 Prozent häufiger betroffen als Männer.

„Wir sehen eine direkte Korrelation zwischen Nutzungsdauer und dem Anstieg von Depressionen sowie Angststörungen”, erklären die Forscher. Was während der Pandemie begann, hat sich zur dauerhaften Gesundheitskrise verfestigt.

Deutsche Schulen ziehen nach: Handy-Verbote auf dem Vormarsch

Die Bildungspolitik reagiert. Im laufenden Schuljahr verschärfen mehrere Bundesländer ihre Gangart. Hamburg und Niedersachsen empfahlen Mitte November handyfreie Zonen – viele Schulen setzen dies konsequent um.

In Schleswig-Holstein gilt bereits ein faktisches Nutzungsverbot für private Geräte bis einschließlich Klasse 9. Die Begründung: Nicht nur Ablenkung, sondern Schutz vor Cybermobbing und psychischem Dauerdruck.

Ein bundesweites Verbot wie in Australien gibt es nicht. Doch der Flickenteppich schließt sich.

Digital Detox: Vom Hipster-Trend zur Notwendigkeit

Die Gegenbewegung wächst. „Digital Detox” entwickelte sich 2025 von einer Nischenbewegung zur ernsthaften Gesundheitsstrategie. Dumbphones – einfache Handys ohne Apps – erleben ein Comeback. Besonders 20- bis 30-Jährige sehnen sich nach analoger Auszeit.

Die Wissenschaft bestätigt den Nutzen: Bereits 24 bis 48 Stunden ohne Smartphone senken den Cortisolspiegel messbar und verbessern die Schlafqualität. Wellness-Retreats mit „Wi-Fi-freien Zonen” verzeichnen Rekordbuchungen.

Tech-Konzerne unter Druck: Selbstregulierung gescheitert

Meta versuchte Ende 2024, mit „Teen Accounts” gegenzusteuern – Konten für Unter-16-Jährige wurden automatisch auf privat gestellt. Zu wenig, zu spät, urteilen Kritiker.

Die jahrelange Strategie der Selbstverpflichtung gilt als gescheitert. Australiens Radikalkur könnte Schule machen: Die EU beobachtet das Experiment genau. Sollte es funktionieren, dürfte der Digital Services Act bald verschärft werden.

Was kommt als Nächstes?

Der 10. Dezember wird zeigen, ob sich Jugendschutz technisch durchsetzen lässt. Ein Erfolg würde eine globale Welle von Verboten auslösen. Ein Scheitern stärkt die Tech-Lobby.

Rechtsstreitigkeiten sind programmiert. Plattformen und Bürgerrechtsgruppen dürften klagen. In Deutschland wächst der Druck auf die kommende Bundesregierung, über Schulempfehlungen hinaus gesetzlich zu handeln.

2026 könnte als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die Menschheit ihre Beziehung zum Smartphone neu verhandelte – notfalls per Gesetz.

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