Arthrose-Therapie, Bewegung

Arthrose-Therapie: Bewegung schlägt Medikamente

18.11.2025 - 21:29:12

Neue Leitlinien revolutionieren die Behandlung. Über fünf Millionen Deutsche mit Arthrose können aufatmen: Statt passiv Schmerzmittel zu schlucken, setzt die moderne Medizin auf aktive Bewegung, regenerative Verfahren und minimalinvasive Eingriffe. Die frisch aktualisierte S3-Leitlinie zur Kniearthrose macht es offiziell – bis 2029 gilt der neue Standard.

Die zentrale Botschaft: Wer sich richtig bewegt, verlangsamt den Knorpelabbau messbar. Doch was heißt das konkret für Betroffene?

Die neue Leitlinie dreht die Therapie-Logik um. Patienten sollen nicht mehr auf ärztliche Verordnungen warten, sondern selbst aktiv werden. Im Zentrum steht strukturiertes, physiotherapeutisch angeleitetes Training, das Betroffene später eigenständig fortführen.

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Besonders gelenkschonend:
* Schwimmen und Wassergymnastik
* Radfahren und Nordic Walking
* Gezieltes Krafttraining für stabilisierende Muskeln

Diese Bewegungsformen pumpen Nährstoffe in den Knorpel und bremsen Entzündungen. Bereits fünf Kilogramm weniger Körpergewicht senken das Kniearthrose-Risiko deutlich.

Das GLA:D®-Programm (“Good Life with osteoarthritis in Denmark”) zeigt, wie es geht: Patientenschulung plus neuromuskuläres Training. Das Ergebnis? Weniger Schmerzen und bessere Beweglichkeit – oft schon nach wenigen Wochen.

Regeneration aus der Blutbahn

Die ACP-Therapie nutzt körpereigene Heilkräfte. Ärzte gewinnen plättchenreiches Plasma aus dem Patientenblut und spritzen es ins Gelenk. Die hochkonzentrierten Wachstumsfaktoren sollen Entzündungen lindern und Regeneration anstoßen.

Bei leichter bis mittlerer Arthrose berichten Studien von Schmerzreduktion und verbesserter Gelenkfunktion. Doch die Wissenschaft diskutiert noch über die tatsächliche Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo.

Auch Stammzellen aus Fettgewebe kommen zum Einsatz. Die Hoffnung: Sie verwandeln sich in Knorpelzellen und reparieren das geschädigte Gewebe. Erste klinische Studien zeigen Verbesserungen, doch der eindeutige Wirksamkeitsnachweis fehlt noch.

Schmerzblockade per Katheter

Für fortgeschrittene Fälle gibt es eine clevere Alternative zum Gelenkersatz: die Kniearterien-Embolisation (GAE). Radiologen injizieren winzige Partikel in die kleinen Arterien der Gelenkkapsel. Das blockiert die Blutzufuhr zu entzündeten Bereichen und kappt den Schmerzreiz an der Wurzel.

Die Studienlage ist vielversprechend: Patienten mit moderater bis schwerer Kniearthrose berichten von deutlicher und anhaltender Schmerzlinderung. Die Lebensqualität steigt messbar.

Der Eingriff ist minimalinvasiv, der Klinikaufenthalt kurz. Besonders für jüngere Patienten, die einen Gelenkersatz hinauszögern wollen, eröffnet sich damit eine echte Option.

Apps auf Rezept

Digitale Gesundheitsanwendungen unterstützen die Therapie zu Hause. Diese “Apps auf Rezept” bieten personalisierte Trainingsprogramme und helfen Betroffenen, ihre Übungen konsequent durchzuziehen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Was bringt die Zukunft?

Die Forschung arbeitet an krankheitsmodifizierenden Medikamenten, die den Knorpelabbau nicht nur bremsen, sondern tatsächlich umkehren könnten. Regenerative Verfahren werden weiter optimiert, digitale Tools immer ausgefeilter.

Das langfristige Ziel: Große Operationen durch Prävention und gezielte Therapie vermeiden. Für Millionen Betroffene würde das einen echten Gewinn an Lebensqualität bedeuten – ohne künstliches Gelenk.

@ boerse-global.de