Arbeitsmarkt 2025: Deutsche wechseln Jobs wie nie
29.09.2025 - 15:13:0236 Prozent der Arbeitnehmer sind wechselbereit bei stagnierender Wirtschaft und verschärftem Fachkräftemangel. Gehaltsunzufriedenheit und fehlende Perspektiven treiben die Mobilität.
Deutsche Arbeitnehmer sind so wechselfreudig wie noch nie. 36 Prozent suchen einen neuen Job oder sind offen dafür – bei stagnierender Wirtschaft und verschärftem Fachkräftemangel ein brisanter Mix.
Während die deutsche Wirtschaft nur minimal wächst – für 2025 prognostizieren Experten gerade mal 0,2 bis 0,3 Prozent BIP-Wachstum – herrscht auf dem Arbeitsmarkt reger Betrieb. Eine forsa-Langzeitstudie für XING zeigt: Mehr als jeder dritte Beschäftigte liebäugelt mit einem Jobwechsel. Das ist Rekord.
Geld regiert die Wechselentscheidung
Der wichtigste Grund für den Absprung? Das Gehalt. 47 Prozent der Arbeitnehmer sind unzufrieden mit ihrem Verdienst, zeigt eine Stepstone-Befragung. Der Frust lohnt sich oft: Wer wechselt, kann im Schnitt sieben Prozent mehr verdienen – besonders bei beruflichen Aufstiegen.
Doch Geld ist nicht alles. Bessere Karrierechancen, flexiblere Arbeitszeiten und eine positive Arbeitsatmosphäre treiben ebenfalls viele zum Jobwechsel. Jüngere Generationen fordern zudem klare Entwicklungsperspektiven und eine Unternehmenskultur, die zu ihnen passt.
Fachkräftemangel spitzt sich dramatisch zu
Parallel eskaliert der Fachkräftemangel. Während die Babyboomer in Rente gehen, rücken zu wenige Junge nach. Das Institut der deutschen Wirtschaft warnt: Bis 2028 könnten 768.000 Stellen unbesetzt bleiben.
Besonders hart trifft es:
* Gesundheitswesen – Pflegekräfte und Ärzte fehlen flächendeckend
* Handwerk – Von Elektrikern bis Heizungsbauern
* IT-Branche – Programmierer und Cybersecurity-Experten sind rar
* Soziale Berufe – Erzieher und Sozialarbeiter werden händeringend gesucht
* Bauwesen – Planer und Tiefbau-Spezialisten bremsen Infrastrukturprojekte aus
Homeoffice wird zum Recruiting-Trumpf
Unternehmen kämpfen mit neuen Waffen um Talente. Hybride Arbeitsmodelle und mobiles Arbeiten sind längst keine Extras mehr – sie entscheiden über Zu- oder Absage. Wer Flexibilität bietet, punktet bei Bewerbern und hält bestehende Mitarbeiter.
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Die Digitalisierung krempelt ganze Berufsbilder um. KI verändert Arbeitsabläufe, lebenslanges Lernen wird zur Pflicht. Clevere Unternehmen investieren massiv in Weiterbildung – auch um dem Fachkräftemangel zu trotzen.
Arbeitnehmermarkt mit regionalen Extremen
Deutschland wird zum gespaltenen Arbeitsmarkt. Während Ballungszentren wie München noch aus dem Vollen schöpfen können, bluten ländliche Regionen aus. Junge Talente zieht es in die Städte – auf dem Land fehlen sie dann umso mehr.
Die Politik steht unter Druck: Gezielte Fachkräfte-Zuwanderung, stärkere Aus- und Weiterbildung und Anreize für längere Arbeitszeiten müssen her. Sonst droht Deutschland im internationalen Wettbewerb zurückzufallen – trotz der hohen Wechselbereitschaft seiner Arbeitnehmer.