Apple-Update, Automatischer

Apple-Update: Automatischer Neustart stärkt iPhone-Sicherheit

22.11.2025 - 16:21:12

Apple schließt kritische Sicherheitslücken und führt gleichzeitig eine neue Funktion ein, die iPhones nach vier Tagen Inaktivität automatisch neu startet – zum Ärger der Ermittlungsbehörden.

Eine turbulente Woche für die iPhone-Sicherheit: Apple veröffentlichte am Dienstag, 19. November, iOS 18.1.1 mit dringenden Patches für zwei Zero-Day-Schwachstellen. Parallel dazu sorgt eine heimlich implementierte Funktion namens „Inactivity Reboot” für Aufsehen, die Geräte nach längerer Nichtnutzung automatisch sperrt. Die Entwicklungen zeigen Apples kompromisslosen Kurs in Sachen Datenschutz – auch wenn dies forensische Untersuchungen erschwert.

Apple mahnt zur sofortigen Installation: Das Update auf iOS 18.1.1, iPadOS 18.1.1 und macOS Sequoia 15.1.1 behebt zwei Schwachstellen, die laut Unternehmen „möglicherweise aktiv auf Intel-basierten Mac-Systemen ausgenutzt wurden”. Betroffen sind jedoch auch iPhone- und iPad-Nutzer.

Die Sicherheitslücken, entdeckt von Googles Threat Analysis Group, betreffen zentrale Komponenten der Web-Engine:

  • JavaScriptCore (CVE-2024-44308): Ermöglicht das Ausführen beliebigen Codes durch manipulierte Webinhalte.
  • WebKit (CVE-2024-44309): Ein Cookie-Management-Problem, das Cross-Site-Scripting-Angriffe ermöglicht.

„Dieses Update enthält wichtige Sicherheitskorrekturen und wird allen Nutzern empfohlen”, heißt es in den Release Notes. Die rasche Veröffentlichung unterstreicht die Bedrohungslage – besonders, da Googles Experten oft staatlich unterstützte Spyware und hochentwickelte Angriffe verfolgen.

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Vier-Tage-Timer sperrt iPhones automatisch

Doch die größere Diskussion dreht sich um einen neuen Schutzmechanismus in iOS 18.1. Die Funktion „Inactivity Reboot” startet ein iPhone automatisch neu, wenn es vier Tage lang (96 Stunden) gesperrt und ungenutzt bleibt.

Bei einem Neustart wechselt das iPhone vom „After First Unlock”-Zustand (AFU) in den „Before First Unlock”-Zustand (BFU):

  • AFU-Zustand: Das Gerät wurde mindestens einmal entsperrt. Verschlüsselungsschlüssel liegen im Arbeitsspeicher – forensische Tools können zugreifen.
  • BFU-Zustand: Frisch gebootet, nie entsperrt. Daten vollständig verschlüsselt, biometrischer Zugang deaktiviert. Deutlich schwerer zu knacken.

Sicherheitsforscherin Jiska Classen bestätigte den Mechanismus: „Apple hat tatsächlich eine Funktion namens ‘Inactivity Reboot’ in iOS 18.1 hinzugefügt”, schrieb sie Anfang November auf Mastodon. Die Implementierung erfolgt über die AppleSEPKeyStore-Kernel-Erweiterung.

Polizei frustriert, Datenschützer jubeln

Erstmals berichtet hatte das Portal 404 Media, das Dokumente erhielt, in denen Polizeibeamte forensische Experten vor „mysteriösen” Neustarts beschlagnahmter iPhones warnten.

Ermittlungsbehörden sind darauf angewiesen, sichergestellte Geräte im AFU-Zustand zu halten, um Daten extrahieren zu können. Der Vier-Tage-Timer fungiert als „Totmannschalter”: Wird ein Gerät gestohlen oder konfisziert und liegt ungenutzt herum, schaltet es automatisch in den sichersten Zustand zurück.

Während die Funktion bei Strafverfolgern für Unmut sorgt, applaudieren Datenschützer. „Die eigentliche Bedrohung sind nicht die Polizisten, sondern Diebe mit üblen Absichten”, erklärt Matthew Green, Kryptographie-Professor an der Johns Hopkins University. „Diese Funktion verhindert, dass Diebe ein gestohlenes iPhone monatelang aufbewahren, bis sie die Technologie zum Knacken entwickelt haben.”

Mehrschichtige Verteidigung gegen Datendiebstahl

Der Doppelansatz – akute Schwachstellen patchen und gleichzeitig die OS-Architektur härten – spiegelt Apples weiterentwickelte Sicherheitsstrategie wider. „Inactivity Reboot” ergänzt den bereits vorhandenen „Schutz bei Gerätediebstahl” und schafft eine Verteidigung in Schichten, die Datenintegrität über Zugänglichkeit stellt.

Für Durchschnittsnutzer bleiben diese Änderungen unsichtbar, aber essenziell. iOS 18.1.1 stopft Lücken, die Angreifer gegenwärtig ausnutzen. Der Neustart-Timer sorgt dafür, dass ein verlorenes Telefon sich irgendwann komplett abriegelt und für Datendiebe wertlos wird.

Wie geht es weiter?

Apple bereitet für Dezember iOS 18.2 vor. Dieses Update soll Apple Intelligence-Funktionen erweitern, inklusive ChatGPT-Integration und Visual Intelligence. Die Sicherheit bleibt dennoch Priorität. Nachdem „Inactivity Reboot” nun öffentlich bekannt ist, bleibt abzuwarten, ob Apple den Zeitrahmen in künftigen Updates anpasst – oder ob Forensik-Hersteller neue Wege finden, den BFU-Zustand zu umgehen.

Die Botschaft an iPhone-Nutzer ist klar: Sofort auf iOS 18.1.1 aktualisieren, um aktiv ausgenutzte Schwachstellen zu schließen. Und beruhigt sein: Das Gerät ist jetzt widerstandsfähiger gegen physische Angriffe als je zuvor.

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