App-Chaos, Stunden

App-Chaos kostet Stunden: Kann KI die Lösung sein?

04.10.2025 - 15:51:02

KI als digitaler Befreier?

Täglich jonglieren Millionen Beschäftigte zwischen unzähligen digitalen Tools. Das Resultat: Über 100 verlorene Stunden pro Jahr durch das ständige Wechseln zwischen Anwendungen. Während Künstliche Intelligenz als Heilmittel gepriesen wird, warnen Experten vor einem neuen Phänomen – der „KI-Müdigkeit“.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 56 Prozent aller Arbeitnehmer berichten, dass das permanente Hin- und Herspringen zwischen Apps ihre Arbeitsleistung jede Woche beeinträchtigt. Durchschnittlich verliert jeder Beschäftigte 51 Minuten pro Woche durch dieses „Context-Switching“ – umgerechnet fast 44 Stunden jährlich.

Noch gravierender ist die psychische Belastung. 48 Prozent der Angestellten leiden unter digitaler Erschöpfung durch die permanente Erreichbarkeit. Bei Remote-Arbeitern klagen sogar 69 Prozent über verstärktes Burnout durch digitale Kommunikationstools. Ein alarmierender Befund: 84 Prozent aller Beschäftigten berichten von digitaler Überforderung.

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Die Technologiebranche reagiert auf diese Krise mit einer neuen Generation KI-gestützter Lösungen. Microsoft hat bereits Arbeitsmodelle identifiziert, bei denen KI-Assistenten Teams unterstützen und mühsame Aufgaben wie Meeting-Zusammenfassungen, Dokumentenerstellung oder Compliance-Prüfungen übernehmen. Das Ziel: Mitarbeiter für strategische Arbeit zu befreien.

Workflow-Automatisierungs-Plattformen wie Zapier, Workato und n8n erobern den Markt mit intelligenten „Agenten“, die verschiedene Anwendungen verknüpfen und mehrstufige Prozesse autonom abwickeln. Diese Tools versprechen eine einheitlichere digitale Arbeitsumgebung, in der KI die „Arbeit um die Arbeit“ – also administrative Kleinarbeit – übernimmt.

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Der Ansatz geht über simple Automatisierung hinaus: KI-Agenten sollen künftig ganze Arbeitsabläufe orchestrieren, während Menschen nur bei Bedarf eingreifen.

Das Chaos automatisieren: Der Teufelskreis

Doch Experten schlagen Alarm. Der oft hektische Rollout von KI-Tools führt zu einer neuen Form des Burnouts – der „KI-Müdigkeit“. Ein aktueller Report von Asana bringt es auf den Punkt: Viele Unternehmen „automatisieren Chaos“, statt kaputte Prozesse zu reparieren.

Das geschieht, wenn KI ohne klare Strategie implementiert wird. Die Folgen sind unzuverlässige Ergebnisse, höhere Arbeitsbelastung durch die Korrektur von KI-generierten Fehlern und wachsendes Misstrauen der Belegschaft gegenüber der Technologie.

Besonders problematisch: der Weiterbildungsmangel. Zwar nutzen bereits 70 Prozent der Arbeitnehmer wöchentlich KI-Tools, doch viele gestehen ein, nicht zu wissen, wie sie diese effektiv einsetzen können. Diese Unsicherheit befeuert die KI-Müdigkeit zusätzlich.

Integration statt Addition

Branchenanalysten sind sich einig: Der Erfolg von KI bei der Bekämpfung des Tool-Chaos hängt allein von der Umsetzung ab. Entscheidend ist die Integration in bestehende Arbeitsabläufe, anstatt weitere eigenständige Tools einzuführen.

Erfolgreiche Unternehmen setzen auf Transparenz bei KI-Zielen, klare ethische Leitplanken und befähigen ihre Mitarbeiter, eigene KI-Lösungen mit Low-Code-Plattformen zu entwickeln. Dieser partizipative Ansatz verwandelt KI von einer Top-down-Anordnung in ein Bottom-up-Innovationswerkzeug.

Ausblick: Mensch führt, KI arbeitet

Die nächsten 12 bis 18 Monate werden zeigen, ob KI das Tool-Chaos lindert oder verschärft. Der Trend geht zu ausgefeilteren „agentischen KI“-Systemen, die komplexe, mehrstufige Probleme autonom bewältigen können.

Die Vision: Ein „menschengeführter, KI-betriebener“ Arbeitsplatz, an dem Beschäftigte Ziele definieren und Leitplanken setzen, während KI-Agenten die Arbeitsabläufe von Anfang bis Ende ausführen.

Für Unternehmen ist die Botschaft klar: Wer die KI-Revolution mit einer durchdachten, menschenzentrierten Strategie angeht, kann das digitale Chaos überwinden. Wer jedoch planlos agiert, riskiert eine neue Welle digitaler Erschöpfung.

@ boerse-global.de