APA FMA-Analyse "Austrian Digital Financial Landscape" analysiert die Nutzung digitaler Technologien im FinanzsektorKünstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Risiken bei IT-Dienstleistern: Dritte "Landkarte" der FMA zum Stand der Digitalisierung des österreichischen Finanzmarkts seit 2018.Wien (APA-ots) - Die fortschreitende Digitalisierung ändert die Rahmenbedingungen am Finanzmarkt, bringt neue Auslegungsfragen und Risiken für Marktteilnehmer mit sich und stellt auch die Praxis der Finanzmarktaufsicht (FMA) vor neue Anforderungen.
29.01.2025 - 12:05:47APA FMA-Analyse Austrian Digital Financial Landscape analysiert...
APA ots news: FMA-Analyse "Austrian Digital Financial Landscape" analysiert die Nutzung digitaler Technologien im Finanzsektor
Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Risiken bei IT-Dienstleistern: Dritte "Landkarte" der FMA zum Stand der Digitalisierung des österreichischen Finanzmarkts seit 2018.
Wien (APA-ots) - Die fortschreitende Digitalisierung ändert die Rahmenbedingungen am Finanzmarkt, bringt neue Auslegungsfragen und Risiken für Marktteilnehmer mit sich und stellt auch die Praxis der Finanzmarktaufsicht (FMA) vor neue Anforderungen. Die FMA hat deshalb im Jahr 2024 ihre Analyse zur Digitalisierung am österreichischen Finanzmarkt fortgeführt. Dabei ging es darum, das digitale Risikoprofil der Unternehmen am österreichischen Finanzmarkt sowie die IKT-Vernetzungen zu ermitteln. Austrian Digital Finance Landscape folgt Vorgängerstudien, die 2018 und 2021 durchgeführt wurden. Erhoben wurde bei den beaufsichtigten Unternehmen unter anderem:
- welche digitalen Technologien eingesetzt werden,
- welche Rolle digitale Vertriebsplattformen und Vergleichsportale einnehmen,
- welche Ökosysteme und IKT-Verflechtungen am österreichischen Finanzmarkt bestehen,
- ob die bestehende IKT-Infrastruktur mit der zunehmenden Digitalisierung Schritt hält und
- wie gut die Branche auf die Anforderungen an die digitale operationale Resilienz durch den neuen EU-Rechtsrahmen DORA vorbereitet ist
"Die Erkenntnisse aus dieser Analyse fließen in die Aufsichtsstrategie der FMA ein und wurden bereits bei der Festlegung der Schwerpunkte für 2025 berücksichtigt", betonen die Vorstände der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller. "Sie hilft uns, Trends beim Einsatz innovativer Technologien in der Aufsicht zu berücksichtigen, Konzentrationsrisiken und mögliche Ansteckungskanäle zu identifizieren, die Cyber-Resilienz des österreichischen Finanzmarkts gezielt zu überwachen, und das digitale Risikoprofil der beaufsichtigten Unternehmen zu reflektieren."
Zwtl.: Erkenntnisse aus der Analyse
Cloudservices haben seit 2018 stark an Bedeutung gewonnen und werden nun praktisch universell von den Unternehmen aller Finanzmarktsektoren eingesetzt. Auch die Nutzung von Robotic Process Automation ist signifikant gestiegen und wird bereits von zwei Drittel der Banken und der Hälfte aller Versicherungsunternehmen für die Abarbeitung repetitiver Formulare und bei der Übertragung von Datensätzen in die Analysesysteme eingesetzt. Blockchain-Technologie wird hingegen immer noch sehr wenig genutzt. Entgegen manchen Ausbauplänen im Jahr 2021 ist die Nutzung mangels konkreter Anwendungsfälle sogar noch zurückgegangen.
AI-basierte Systeme stellen starke Wachstumsbereiche dar. Die 2021 kommunizierten Ausbaupläne wurden über alle Sektoren hinweg erfüllt. Mehr als ein Viertel der beaufsichtigten Unternehmen setzt in ihrem operativen Geschäftsbetrieb bereits Machine Learning ein, etwa für Rating-Systeme und Betrugsbekämpfung. In diesem Bereich und bei Natural Language Processing wird in den kommenden Jahren auch kräftig ausgebaut.
Digitale Vertriebsplattformen, Vergleichsportale, Social Media, Chatbots und Robo Advice verdrängen zunehmend konventionelle Wege des Vertriebs. Vergleichsportale setzten sich seit 2018 praktisch in allen Sektoren als Pre-Sales-Instrument durch. Allerdings geschieht der Vertragsabschluss bislang noch kaum direkt auf solchen Plattformen - was sich in den kommenden Jahren aber ändern dürfte. Das wirft auch neue aufsichtsrechtliche Fragen auf.
Beinahe der schwerwiegenden IKT-Vorfälle gehen von Drittdienstleistern aus. Das zeigt die Sinnhaftigkeit der DORA- Vorgaben zum IKT-Drittpartei-Risikomanagement. Mehr als Ÿ der schwerwiegenden IKT-Vorfälle am österreichischen Finanzmarkt sind überdies auf Systemfehler wie z.B. Softwarefehler oder ausgefallene Netzwerkinfrastruktur zurückzuführen - nicht auf externe Angriffe.
Zwtl.: Nachholbedarf
Die DORA-Gap-Analyse der FMA zeigt, dass der österreichische Finanzmarkt im Aggregat bereits die wichtigsten Vorkehrungen zur Sicherstellung der DORA-Compliance getroffen hat, wenngleich es individuell noch deutliche Unterschiede gibt. Der größte Handlungsbedarf besteht beim IKT-Drittpartei-Risikomanagement. Insbesondere die Vertragsanpassungen sowie das Aufsetzen des Informationsregisters der IKT-Dienstleister, das alle vertraglichen Vereinbarungen über die Nutzung von IKT-Dienstleistungen umfasst, sind praktisch in allen Sektoren noch im Gange und stellen eine der größten Herausforderungen von DORA dar.
Zwtl.: Einladung zur Kommentierung
"Wir sehen unsere Digitalisierungslandkarte aber auch als Grundlage für eine weitere Diskussion zum digitalen Wandel am österreichischen Finanzmarkt. Wir laden alle Interessierten ein, sich aktiv daran zu beteiligen und ihre Stellungnahme abzugeben", so der FMA-Vorstand. Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, ihre Anmerkungen und Anregungen zur Austrian Digital Finance Landscape bis 31. März 2025 an die FMA zu übermitteln; formlos an die Adresse digitalisierung@fma.gv.at .
Link zur FMA-Digitalisierungslandkarte: https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-digitalisierung- finanzmarkt/
Rückfragehinweis: FMA-Mediensprecher Boris Gröndahl Telefon: +43 1 24959-6010 / +43 676 8824 9995 E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0085 2025-01-29/12:00