Börsen/Aktien, Börsenschluss

Angesichts anhaltender Konjunktursorgen hat der EuroStoxx 50 EU0009658145 am Dienstag seine jüngsten Verluste ausgeweitet.

11.03.2025 - 18:56:27

Europa Schluss: EuroStoxx rutscht ab - Neue US-Zollankündigung

Eine Stabilisierung in den ersten Handelsstunden hatte sich als nicht nachhaltig erwiesen, nachdem US-Präsident Donald Trump gegen Kanada höhere Stahl- und Aluminium-Zölle angekündigt und so einmal mehr für Unruhe gesorgt hatte.

Am Ende geriet der Eurozonen-Leitindex in den Sog der schwachen Wall Street und büßte 1,43 Prozent auf 5.309,90 Punkte ein. Das Börsenbarometer erreichte damit das Niveau von Anfang Februar.

Der Londoner FTSE 100 GB0001383545 fiel um 1,21 Prozent auf 8.495,99 Punkte. Der Züricher SMI CH0009980894 verlor 2,47 Prozent auf 12.692,25 Punkte. Dies lag auch am Dividendenabschlag des Schwergewichts Novartis CH0012005267.

Trump fuhr seit Amtsantritt einen Schlingerkurs in seiner Zollpolitik. Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko zum Beispiel setzte er kurz nach deren Einführung teilweise wieder aus - und drohte gleichzeitig mit neuen Strafmaßnahmen.

Die erratische Zollpolitik verunsichert die Anleger. Sie fürchten, dass sich höhere US-Importzölle und Gegenmaßnahmen der Handelspartner in höheren Preisen und damit in einem Anziehen der Inflation niederschlagen. Dies wiederum würde es den Notenbanken erschweren, wie von Anlegern erhofft, die Zinsen weiter zu senken.

Am EuroStoxx-Ende sackten die Aktien von Stellantis NL00150001Q9 um 5,3 Prozent ab. Der US-amerikanische Autobauer ist auch in Kanada aktiv und leidet damit besonders unter der Ankündigung von Trump, auf Einfuhren kanadischer Stahl- und Aluminiumprodukte Zölle von weiteren 25 Prozent zu erheben. Damit beträgt der Gesamtzoll 50 Prozent. Dies sei eine Antwort darauf, dass Kanada eine Preiserhöhung für Stromexporte in die USA um 25 Prozent erhebt, schrieb Trump bei seinem Nachrichtendienst Truth Social. Andere Werte aus dem Automobilsektor EU0009658681 gerieten an den europäischen Aktienmärkten ebenfalls teils deutlich unter Druck.

Auch insgesamt waren aus Branchensicht fast überall Abschläge zu verzeichnen. Nur der als defensiv geltende Versorgersektor EU0009658962 schaffte ein kleines Plus.

Die deutlichsten Verluste gab es bei den Aktien von Reise- und Freizeitunternehmen CH0019112744, die damit ihren Abwärtstrend fortsetzten. Zu Wochenbeginn hatte es an vielen deutschen Flughäfen Warnstreiks gegeben. Am Dienstag hatte die US-Fluggesellschaft Delta US2473617023 mit einer gesenkten Gewinnprognose für das laufende Jahr eine weitere negative Branchennachricht parat.

@ dpa.de