Android-Sicherheitsupdate stopft aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken
11.09.2025 - 11:56:02Googles September-Update behebt über 110 Sicherheitslücken in Android, darunter zwei bereits aktiv ausgenutzte Zero-Day-Schwachstellen. Parallel warnt ein neuer Banking-Trojaner vor automatisierten Geldtransfers.
Google schließt mit seinem September-Update über 110 Sicherheitslücken in Android. Darunter zwei Zero-Day-Schwachstellen, die bereits in gezielten Angriffen missbraucht werden.
Das Sicherheitsupdate für September 2025 zählt zu den umfangreichsten des Jahres. Besonders brisant: Cyberkriminelle nutzen bereits zwei der gepatchten Lücken aktiv aus. Parallel warnen Sicherheitsforscher vor einem neuen Android-Banking-Trojaner, der automatisiert Geld überweist.
Zwei kritische Lücken bereits im Visier von Hackern
Die Zero-Day-Schwachstellen CVE-2025-38352 und CVE-2025-48543 ermöglichen lokale Rechteausweitung ohne Nutzerinteraktion. Google bestätigt „begrenzte, gezielte Ausnutzung“ beider Sicherheitslücken.
CVE-2025-38352 betrifft das Linux-Kernel-System und erlaubt Angreifern über eine Race-Condition-Schwachstelle erhöhte Systemrechte. Die Entdeckung durch Googles Threat Analysis Group deutet auf den Einsatz durch professionelle Spionage-Software hin.
CVE-2025-48543 ermöglicht Angreifern das Verlassen der Chrome-Browser-Sandbox und Angriffe auf zentrale Android-Systemkomponenten. Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA hat die Lücke in ihre Liste kritischer Schwachstellen aufgenommen – Bundesbehörden müssen bis 25. September patchen.
Banking-Trojaner „RatOn“ automatisiert Geldtransfers
Zeitgleich zum Google-Update analysiert die Sicherheitsfirma ThreatFabric einen neuen Android-Trojaner namens „RatOn“. Die seit Juli aktive Malware zielt hauptsächlich auf Nutzer in Tschechien und der Slowakei ab.
RatOn kombiniert klassische Overlay-Angriffe mit einem automatisierten Transfersystem (ATS). Dieses navigiert selbstständig durch kompromittierte Banking-Apps und löst betrügerische Überweisungen aus. Zusätzlich missbraucht die Malware NFC-Verbindungen für Kartenbetrug an physischen Terminals.
Die Verbreitung erfolgt über Phishing-Kampagnen mit manipulierten Apps, die als „Erwachsenenversionen“ populärer Anwendungen wie TikTok getarnt sind.
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Pixel-Geräte erhalten Update zuerst
Google hat die Patches bereits im Android Open Source Project veröffentlicht. Pixel-Nutzer erhalten das Update als erste, andere Hersteller folgen nach eigenem Zeitplan.
Das September-Update unterteilt sich in zwei Patch-Level: 2025-09-01 behebt Schwachstellen in Android-Kernkomponenten, 2025-09-05 ergänzt Fixes für Chipsatz-spezifische Probleme von Herstellern wie Qualcomm und MediaTek.
Empfehlungen für Nutzer
Experten empfehlen die sofortige Installation des September-Updates über Einstellungen > System > Software-Updates. Der Kampf gegen mobile Malware wird sich verschärfen – Forscher erwarten zunehmend KI-gestützte, adaptive Schadsoftware.
Als Schutzmaßnahmen gelten: Apps nur aus offiziellen Stores laden, Berechtigungen kritisch prüfen und System sowie Apps stets aktuell halten.