Android-Nutzer in Gefahr: Aktive Hacker-Angriffe, Zero-Day-Lücken
13.09.2025 - 19:16:02Google und Samsung veröffentlichen kritische Sicherheitsupdates gegen bereits ausgenutzte Zero-Day-Schwachstellen, während die neue Banking-Malware RatOn Krypto-Wallets und Bankkonten angreift.
Google und Samsung schlagen Alarm: Mehrere kritische Sicherheitslücken werden bereits aktiv ausgenutzt. Gleichzeitig verbreitet sich eine neue Banking-Malware namens „RatOn“ mit verheerenden Fähigkeiten. Die Angriffswelle zeigt, wie verwundbar das weltweit meistgenutzte Mobilsystem geworden ist.
Die Sicherheitskrise begann mit Googles September-Update, das sage und schreibe 111 Schwachstellen behebt. Samsung folgte mit einem Notfall-Patch für eine Zero-Day-Lücke, die Hacker bereits ausnutzen. Parallel dazu warnen Sicherheitsforscher vor „RatOn“ – einem Trojaner, der Banking- und Krypto-Apps ins Visier nimmt.
Google patcht bereits ausgenutzte Schwachstellen
Googles September-Sicherheitsupdate für Android behebt eine Rekord-Anzahl von Fehlern. Besonders brisant: Zwei Lücken werden bereits aktiv angegriffen. Die Schwachstellen CVE-2025-38352 (Linux-Kernel) und CVE-2025-48543 (Android Runtime) ermöglichen es Angreifern, höhere Systemrechte zu erlangen.
Google formuliert ungewöhnlich vorsichtig: „Es gibt Hinweise darauf, dass diese möglicherweise gezielt ausgenutzt werden.“ Diese diplomatische Sprache bedeutet im Klartext: Die Lücken werden bereits für Spionage oder Überwachung missbraucht.
Zusätzlich schließt das Update eine kritische Fernzugriffs-Lücke (CVE-2025-48539), die ohne jede Nutzerinteraktion ausgenutzt werden kann. IT-Experten raten dringend zur sofortigen Installation des September-Updates.
Samsung kämpft gegen aktive Zero-Day-Angriffe
Die Situation verschärft sich durch Samsungs Notfall-Patch für CVE-2025-21043 – eine Zero-Day-Lücke mit CVSS-Score 8.8. Das Problem: Hacker nutzen sie bereits aktiv aus.
Die Schwachstelle versteckt sich in der Bildverarbeitung und kann durch manipulierte Fotos ausgelöst werden. Ein WhatsApp-Bild könnte theoretisch ausreichen, um das Smartphone zu kompromittieren. Meta und WhatsApp meldeten die Lücke bereits am 13. August – ein Hinweis darauf, dass Angriffe über Messaging-Dienste stattfinden.
Betroffen sind Galaxy-Geräte mit Android 13, 14, 15 und 16. Samsung bestätigt knapp: „Ein Exploit existiert bereits.“ Mehr Details nennt das Unternehmen nicht.
Neue Malware „RatOn“ plündert Krypto-Wallets
Während die Hersteller System-Lücken stopfen, schlagen Cyberkriminelle auf App-Ebene zu. Die neue Android-Malware „RatOn“ kombiniert verschiedene Angriffsmethoden: klassische Overlay-Attacken, automatisierte Geldtransfers und sogar NFC-Relay-Angriffe.
Letztere sind besonders perfide: Kriminelle können mit zwei Geräten Kartenzahlungen durchführen, obwohl sich das Opfer-Smartphone kilometerweit entfernt befindet.
RatOn tarnt sich als „Erwachsenen-Version“ beliebter Apps wie TikTok und wird über gefälschte App-Stores verbreitet. Die Malware stiehlt Zugangsdaten für Krypto-Wallets wie MetaMask, Trust Wallet und Phantom. Besonders ausgeklügelt: Automatische Überweisungssysteme leeren Bankkonten ohne Nutzereingriff.
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Googles Gegenoffensive: Entwickler-Verifizierung kommt
Google reagiert nicht nur mit Patches, sondern plant strukturelle Änderungen. Ab 2026 müssen alle Apps außerhalb des Play Stores von verifizierten Entwicklern stammen. Der Grund: Apps aus dubiosen Quellen enthalten 50-mal mehr Schadsoftware als Play Store-Anwendungen.
Zusätzlich rüstet Google die KI-gestützte Betrugs-Erkennung auf und verstärkt den Diebstahlschutz. Doch bis diese Maßnahmen greifen, bleibt Android verwundbar.
Die aktuelle Angriffswelle zeigt: Das Wettrüsten zwischen Hackern und Sicherheitsexperten eskaliert. Nutzer sollten Updates sofort installieren und Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen laden. Die Sicherheit persönlicher und finanzieller Daten steht auf dem Spiel.