Android-Malware, Super-Bedrohung

Android-Malware entwickelt sich zur Super-Bedrohung

12.09.2025 - 05:41:01

Cyberkriminelle kombinieren Banking-Trojaner mit Ransomware und NFC-Angriffen. Google schließt kritische Sicherheitslücken, während Android-Attacken um 29 Prozent zunehmen.

Eine neue Generation hochentwickelter Android-Schadsoftware nimmt weltweit Nutzer ins Visier. Cyberkriminelle kombinieren Banking-Trojaner, Ransomware und fortschrittliche Angriffstechniken zu einer bislang ungekannten Bedrohung. Gleichzeitig musste Google diese Woche kritische Sicherheitslücken schließen, die bereits aktiv ausgenutzt wurden.

Die gefährlichste neue Bedrohung trägt den Namen „RatOn“. Seit Juli 2025 entwickelt sich dieser Fernzugriffs-Trojaner zu einem mächtigen Werkzeug für mobilen Betrug. Im Fadenkreuz stehen Kryptowährungs-Wallets und eine große tschechische Banking-App. Verbreitet wird die Malware über gefälschte Webseiten, die sich als nicht jugendfreie Versionen beliebter Apps wie TikTok ausgeben.

Neue Hybrid-Bedrohungen verschmelzen Angriffstechniken

RatOn vereint mehrere gefährliche Fähigkeiten: Traditionelle Overlay-Angriffe, bei denen gefälschte Login-Bildschirme über echte Apps gelegt werden, kombiniert mit einem automatischen Überweisungssystem, das ohne Nutzerinteraktion betrügerische Geldtransfers einleitet.

Besonders beunruhigend sind die NFC-Relay-Attacken. Die Malware kann eine Komponente namens NFSkate herunterladen und sogenannte „Ghost Tap“-Angriffe durchführen. Dabei werden NFC-Kartendaten des Opfers an das Gerät des Angreifers weitergeleitet und für betrügerische Transaktionen missbraucht.

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Ende August 2025 entdeckten Sicherheitsforscher eine neue Variante des berüchtigten Hook-Banking-Trojaners. Diese Version verfügt über 107 Fernbefehle und nutzt erstmals Ransomware-Taktiken. Die Schadsoftware kann den gesamten Bildschirm blockieren und Lösegeld in Kryptowährung fordern – faktisch sperrt sie das Gerät, bis die Angreifer den Block per Fernbefehl aufheben.

Google schließt aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken

Parallel zu diesen Malware-Entwicklungen veröffentlichte Google sein September-2025-Sicherheitsupdate mit Patches für 111 Sicherheitslücken. Besonders kritisch: Zwei Zero-Day-Schwachstellen wurden bereits in „begrenzten, gezielten Angriffen“ ausgenutzt.

Die Schwachstellen CVE-2025-48543 und CVE-2025-38352 betreffen die Android-Laufzeitumgebung und den Linux-Kernel. Sie ermöglichen es schädlichen Apps, tiefgreifenden Root-Zugang zum Gerät zu erlangen und Androids Sicherheits-Sandbox zu umgehen.

Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA stufte die Android-Schwachstelle als kritisch ein. Nutzer und Organisationen müssen Updates bis zum 25. September 2025 installieren. Die Entdeckung der Kernel-Lücke geht auf Googles eigenes Threat Analysis Team zurück – ein Hinweis auf mögliche Spyware-Kampagnen.

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Dramatischer Anstieg mobiler Bedrohungen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Laut Kaspersky stiegen Android-Angriffe im ersten Halbjahr 2025 um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mobile Banking-Trojaner wurden fast viermal häufiger entdeckt. Malwarebytes berichtet von einem 151-prozentigen Anstieg bei Android-Malware und einem explosionsartigen Zuwachs von 692 Prozent bei SMS-basierter Schadsoftware zwischen April und Mai 2025.

Cyberkriminelle setzen nicht mehr auf Einzelzweck-Malware, sondern entwickeln vielseitige „Ökosysteme“ für maximale Gewinnausschöpfung. Je nach Wert des kompromittierten Geräts können sie Bankkonten leeren, Lösegeld erpressen oder gestohlene Daten verkaufen.

KI-gestützte Bedrohungen am Horizont

Sicherheitsexperten erwarten eine weitere Beschleunigung der Malware-Entwicklung durch KI-Integration. Künstliche Intelligenz könnte Angreifern helfen, überzeugendere Phishing-Nachrichten und App-Beschreibungen zu erstellen, wodurch die Erkennung noch schwieriger wird.

Für Nutzer bedeutet das: Sofortige Installation des September-2025-Sicherheitspatches ist Pflicht. Darüber hinaus sollten Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen installiert und übermäßige Berechtigungsanfragen kritisch hinterfragt werden. Angesichts der wachsenden Komplexität wird eine mehrstufige Verteidigungsstrategie für alle Android-Nutzer unverzichtbar.

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