Android-Malware, Angriffe

Android-Malware: 67 Prozent mehr Angriffe bedrohen Nutzer

08.11.2025 - 11:01:12

Banking-Trojaner und Spyware auf dem Vormarsch

Die Bedrohung durch Schadsoftware auf Android-Geräten nimmt dramatische Ausmaße an. Laut einem aktuellen Bericht der Cybersecurity-Firma Zscaler explodierten die Attacken im Jahresvergleich um erschreckende 67 Prozent. Cyberkriminelle haben ihre Strategie grundlegend geändert: Statt traditionellem Kreditkartenbetrug setzen sie nun auf raffinierte Angriffe gegen mobile Bezahlsysteme – mit verheerendem Erfolg.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Allein im offiziellen Google Play Store wurden hunderte bösartige Anwendungen insgesamt 42 Millionen Mal heruntergeladen. Was bedeutet das konkret für Millionen Smartphone-Nutzer weltweit?

Das Kernproblem liegt in der rasanten Entwicklung hochentwickelter Schadsoftware. Zwischen Juni 2024 und Mai 2025 identifizierte Zscaler ThreatLabz 239 bösartige Anwendungen, die unbemerkt in den Play Store gelangten. Die Apps tarnen sich geschickt als harmlose Produktivitäts-Tools, Dateimanager oder Hilfsprogramme.

Nach der Installation entfalten diese Programme ihr zerstörerisches Potenzial. Der Banking-Trojaner Anatsa nutzt besonders perfide Overlay-Attacken: Er legt gefälschte Login-Masken über echte Banking-Apps und fischt so Zugangsdaten ab. Diese Malware-Familie hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und greift mittlerweile über 831 Finanz- und Kryptowährungs-Dienste weltweit an.

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Ein alarmierender Trend: Adware macht inzwischen 69 Prozent aller mobilen Malware-Erkennungen aus – fast eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Kriminelle monetarisieren kompromittierte Geräte offenbar zunehmend durch aggressive Werbe-Einblendungen.

NFC-Technologie wird zur Schwachstelle

Die Bequemlichkeit des kontaktlosen Bezahlens wird zum Einfallstor für Betrüger. Ein separater Bericht von Zimperium zLabs vom 3. November 2025 deckte über 760 Android-Anwendungen auf, die gezielt NFC- und Host Card Emulation-Funktionen missbrauchen. Diese Angriffswelle rollt seit April 2024 mit wachsender Intensität.

Die Masche: Betrüger setzen auf sogenannte Relay-Angriffe. Sie stehlen “Tap-to-Pay”-Daten und führen damit betrügerische Transaktionen durch – ohne dass Nutzer etwas bemerken. Die bösartigen Apps imitieren vertrauenswürdige Institutionen und erschleichen sich so die Berechtigung als Standard-NFC-Zahlungsabwickler.

Verantwortlich für diese Entwicklung sind verstärkte Sicherheitsmaßnahmen im traditionellen Banking wie Chip-und-PIN-Technologie. Kriminelle konzentrieren sich deshalb auf Social Engineering: Phishing und Smishing (SMS-Phishing) dienen dazu, Malware zu verbreiten, die Zugangsdaten zu Finanz-Apps erbeutet.

Besonders beunruhigend: Die Geschwindigkeit der Angriffe nimmt rasant zu. Mit KI-gesteuerten Bots und Infostealer-Tools monetarisieren Betrüger gestohlene Daten oft binnen 24 Stunden nach dem ersten Einbruch.

Indien und USA im Fadenkreuz

Die Bedrohung ist global, trifft aber bestimmte Regionen besonders hart. Nach Zscaler-Daten ist Indien mit 26 Prozent aller mobilen Malware-Angriffe weltweit am stärksten betroffen. Die USA folgen mit 15 Prozent, Kanada mit 14 Prozent. Diese Verteilung zeigt: Cyberkriminelle fokussieren sich auf große, mobilorientierte Volkswirtschaften.

Doch nicht nur Privatpersonen sind im Visier. Kritische Infrastrukturen leiden massiv unter der Angriffswelle. Der Energiesektor verzeichnete einen geradezu schockierenden Anstieg von 387 Prozent bei Cyberattacken innerhalb eines Jahres. Auch Fertigung und Transport stehen im Fokus von IoT- und mobilen Bedrohungen.

Die Strategie dahinter: Angreifer nutzen oft schlecht gesicherte mobile Endgeräte und IoT-Devices als Einfallstore in hochwertige industrielle Netzwerke.

Koordinierte Bedrohung auf neuem Level

Die Erkenntnisse mehrerer Cybersecurity-Firmen zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Die Android-Plattform sieht sich einer koordinierten, sich ständig weiterentwickelnden Bedrohung gegenüber. Die schiere Masse bösartiger App-Downloads aus dem offiziellen Play Store belegt, dass Angreifer immer geschickter darin werden, Sicherheitsprüfungen zu umgehen.

Eine besonders effektive Taktik: Apps erscheinen zunächst harmlos, laden dann aber über Updates schädliche Payload nach. Hinzu kommt der Aufstieg von “Cybercrime-as-a-Service”-Marktplätzen. Dort können selbst Amateure hochentwickelte Malware-Toolkits erwerben – die Einstiegshürde für Cyberkriminalität sinkt dramatisch.

“Angreifer konzentrieren sich auf Bereiche mit maximaler Auswirkung”, erklärt Deepen Desai, EVP und Chief Security Officer bei Zscaler. “Ein Zero-Trust-Ansatz überall, kombiniert mit KI-gestützter Bedrohungserkennung, ist zwingend erforderlich, um die Angriffsfläche zu reduzieren.”

Der Wettlauf geht weiter

Der Kampf um mobile Sicherheit wird sich weiter verschärfen. Während Finanzinstitute und Mobile-Anbieter ihre Verteidigung mit Multi-Faktor-Authentifizierung und fortschrittlicher Verschlüsselung verstärken, verfeinern Kriminelle ihre Social-Engineering-Taktiken und Malware-Fähigkeiten kontinuierlich. Der zunehmende KI-Einsatz auf beiden Seiten deutet darauf hin, dass Geschwindigkeit und Umfang betrügerischer Aktivitäten weiter zunehmen werden.

Für Nutzer bleibt erhöhte Wachsamkeit die wichtigste Verteidigungslinie. Experten raten: App-Berechtigungen kritisch prüfen, bei unerwarteten Update-Aufforderungen für gängige Anwendungen skeptisch sein und keine Apps aus ungeprüften Quellen installieren. Da Smartphones heute zentral für persönliche Finanzen und berufliches Leben sind, wird die Sicherheit der Android-Plattform zur existenziellen Frage für Milliarden Nutzer – und die globale Wirtschaft.

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