Android: Kritisches Update sorgt für Batterie-Chaos
30.09.2025 - 13:35:02Googles September-Update behebt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Schwachstellen, verursacht jedoch bei Pixel-Geräten erhebliche Batterieprobleme. Das Dilemma zwischen Sicherheit und Stabilität wird deutlich.
Google hat ein massives Sicherheitsupdate für Android veröffentlicht, das 120 Schwachstellen schließt – darunter zwei kritische Zero-Day-Lücken, die bereits aktiv ausgenutzt werden. Das September-Update ist unverzichtbar für die Gerätesicherheit. Doch ausgerechnet Google-Pixel-Nutzer beklagen sich über drastischen Batterieverbrauch nach der Installation. Ein klassisches Dilemma: Sicherheit gegen Nutzbarkeit.
Das September-Update zählt zu den größten dieses Jahres und behebt zwei besonders gefährliche Schwachstellen. Laut Googles Sicherheitsbulletin gibt es Hinweise darauf, dass beide Lücken bereits „in begrenzten, gezielten Angriffen“ ausgenutzt werden. Die Dringlichkeit der Patches ist offensichtlich: Sie ermöglichen Angreifern eine Privilegienerweiterung ohne jede Nutzerinteraktion – besonders tückisch also.
Zwei aktiv ausgenutzte Zero-Days im Fokus
Im Zentrum des Updates stehen zwei kritische Schwachstellen. CVE-2025-38352 ist eine kritische Lücke in der Android-System-Komponente, die Remote-Code-Ausführung ohne Nutzeraktion ermöglicht. Angreifer könnten theoretisch die Kontrolle über ein Gerät übernehmen, ohne dass der Nutzer einen Link anklickt oder eine Datei öffnet.
Die zweite Schwachstelle, CVE-2025-48543, betrifft den Android-Kernel in den Versionen 13 bis 16. Diese Elevation-of-Privilege-Lücke könnte lokalen Apps Root-Rechte verschaffen und damit zentrale Systemschutzmaßnahmen umgehen.
Googles Threat Analysis Group (TAG) entdeckte eine der Schwachstellen – ein Hinweis auf möglichen Missbrauch in gezielten Spyware-Angriffen. Das Update schließt außerdem zahlreiche weitere kritische Lücken in Komponenten von Qualcomm und MediaTek.
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Pixel-Nutzer kämpfen mit Batterie-Problemen
Trotz der wichtigen Sicherheitsverbesserungen sorgt das Update bei vielen Google-Pixel-Besitzern für Frust. Kurz nach der Veröffentlichung häuften sich in Reddit-Foren und Google-Support-Kanälen Beschwerden über dramatisch verkürzte Akkulaufzeiten.
Ein Nutzer berichtet: Der Akku fällt bei minimaler Nutzung von 100 auf 30 Prozent in wenigen Stunden. Betroffen sind verschiedene Pixel-Modelle – Nutzer müssen ihre Geräte plötzlich mehrmals täglich laden.
Das Problem ist nicht neu: Bereits nach dem Mai-Update 2025 gab es ähnliche Beschwerden bei Pixel-Modellen von der 6er- bis zur 9er-Serie. Damals machte Google die Instagram-App verantwortlich. Diesmal bleibt die Ursache unklar.
Neue „Risk-Based“-Update-Strategie
Die Größe des September-Bulletins erklärt sich teilweise durch Googles neue Risk-Based Update System (RBUS). Der Konzern ändert seine jahrelange Strategie monatlicher Patches: Künftig erhalten nur noch hochriskante, aktiv ausgenutzte Schwachstellen sofortige Updates. Weniger kritische Lücken werden in größere Quartals-Updates gebündelt.
Diese Strategie zeigt Wirkung: Das Juli-Bulletin 2025 listete erstmals seit einem Jahrzehnt null Schwachstellen auf, während das September-Update über 100 beinhaltete. Das soll Android-Herstellern helfen, die oft Probleme haben, monatliche Patches für ihr gesamtes Geräte-Portfolio zu testen und auszuliefern.
Sicherheit versus Stabilität: Das Dilemma
Die aktuelle Situation verdeutlicht ein Grundproblem des mobilen Ökosystems: Dringende Sicherheits-Patches können die Gerätestabilität beeinträchtigen. Wenn Zero-Day-Lücken aktiv ausgenutzt werden, hat Nutzerschutz oberste Priorität – auch wenn ausführliche gerätespezifische Tests auf der Strecke bleiben.
Google betont normalerweise, dass Akkus nach Updates einige Tage schlechter laufen können, während sich das System optimiert. Die Menge der aktuellen Beschwerden deutet aber auf ein hartnäckigeres Problem hin.
Empfehlung: Update trotz Problemen installieren
Für alle Android-Nutzer, besonders Pixel-Besitzer, bleibt das September-Update trotz möglicher Nebenwirkungen unerlässlich. Die Bedrohung durch die aktiv ausgenutzten Zero-Days ist zu groß – ein ungepatchtes Gerät ist ein Sicherheitsrisiko.
Bei Batterieproblemen sollten Nutzer zunächst einige Tage warten, damit sich die adaptive Akkuverwaltung neu kalibriert. Standard-Lösungsansätze wie Neustarts oder die Überprüfung stromhungriger Apps können ebenfalls helfen.
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Google hat sich bislang nicht offiziell zu den September-Batterieproblemen geäußert. Erfahrungsgemäß beobachtet das Unternehmen die Lage über offizielle Foren und gesponserte Reddit-Threads. Bestätigt sich das Problem als weitverbreitet, könnte Google über ein künftiges Play-Services-Update oder den Oktober-Patch eine Lösung liefern.