Android, Bedrohungen

Android: Drei kritische Bedrohungen alarmieren Millionen Nutzer

14.09.2025 - 16:46:01

Google schließt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Schwachstellen, Samsung kämpft gegen kritische Bildverarbeitungslücke und neuer Banking-Trojaner RatOn bedroht Finanzdaten.

Das Android-System steht unter Beschuss: Google patcht zwei Zero-Day-Lücken, Samsung kämpft gegen aktiv ausgenutzte Schwachstellen und ein neuer Banking-Trojaner namens „RatOn“ bedroht Nutzerkonten. Diese Woche markiert einen Wendepunkt für die Sicherheit von Milliarden Android-Geräten weltweit.

Googles September-Update schließt über 100 Sicherheitslücken – darunter zwei Zero-Days, die bereits für gezielte Angriffe missbraucht werden. Parallel dazu bestätigt Samsung die aktive Ausnutzung einer kritischen Schwachstelle in eigenen Geräten. Als drittes Element gesellt sich der hochentwickelte Banking-Trojaner „RatOn“ hinzu, der NFC-Zahlungen manipuliert und automatisierte Geldtransfers durchführt.

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Google schließt zwei Zero-Day-Lücken

Das September-Sicherheitsupdate von Google gehört zu den umfangreichsten des Jahres. Im Fokus stehen zwei hochkritische Zero-Day-Vulnerabilities, die laut Google bereits für „begrenzte, gezielte Angriffe“ eingesetzt werden.

Die erste Schwachstelle CVE-2025-38352 betrifft den Linux-Kernel und ermöglicht lokalen Angreifern die Privilegienerweiterung durch eine Race-Condition. Die zweite Lücke CVE-2025-48543 schlummert in der Android Runtime (ART) und kann ebenfalls zur lokalen Rechteausweitung missbraucht werden – ohne Nutzerinteraktion.

Während Google keine Details zu den Angriffen preisgeben will, deutet die Formulierung „begrenzte, gezielte Ausnutzung“ auf Spyware-Kampagnen gegen Journalisten oder Aktivisten hin. Das Update wird über zwei Patch-Level vom 1. und 5. September 2025 verteilt. Android-Partner wurden bereits einen Monat im Voraus informiert.

Samsung kämpft gegen aktiv ausgenutzte Lücke

Parallel zu Googles Bemühungen stemmt sich Samsung gegen eine eigene Sicherheitskrise. Das Unternehmen bestätigt ausdrücklich: „Ein Exploit für diese Schwachstelle existiert bereits in freier Wildbahn.“

Die kritische Lücke CVE-2025-21043 steckt in einer geschlossenen Bildverarbeitungs-Bibliothek namens libimagecodec.quram.so. Angreifer können durch manipulierte Bilder beliebigen Code ausführen – ein klassischer Fall von Remote Code Execution. Betroffen sind Samsung-Geräte mit Android 13 oder neuer.

Entdeckt wurde die Schwachstelle am 13. August von den Sicherheitsteams von Meta und WhatsApp. Ob die Angriffe auf WhatsApp-Nutzer beschränkt waren, bleibt unklar. Jede App, die die verwundbare Bibliothek nutzt, könnte als Angriffspunkt dienen.

„Mobile Zero-Days verbreiten sich historisch gesehen schnell, nachdem sie öffentlich werden – selbst wenn ein Exploit zunächst gezielt erscheint“, warnt Noelle Murata, Sicherheitsingenieurin bei Xcape Inc.

Banking-Trojaner „RatOn“ kombiniert NFC-Betrug mit Geldtransfers

Als wäre das nicht genug, haben Cybersecurity-Forscher von ThreatFabric einen raffinierten neuen Banking-Trojaner namens „RatOn“ entdeckt. Diese Malware entwickelte sich von einem simplen NFC-Relay-Tool zu einem vollwertigen Remote Access Trojaner mit automatisierten Überweisungsfunktionen.

RatOn vereint klassische Overlay-Angriffe mit der sogenannten „Ghost Tap“-Funktionalität. Dabei nutzen Cyberkriminelle die Zahlungsdaten kompromittierter Smartphones für betrügerische Ladengeschäfte. Die Malware zielt auf Krypto-Wallets wie MetaMask und Trust ab und führt automatisierte Überweisungen durch – bisher dokumentiert bei einer tschechischen Banking-App.

Erste Sichtungen stammen vom Juli 2025. RatOn wird über gefälschte Apps verbreitet, die sich als „Erwachsenen-Version von TikTok“ auf nachgemachten Play Store-Seiten tarnen.

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Wachsende Bedrohungslage

Diese Ereignisse verdeutlichen die vielschichtigen Sicherheitsherausforderungen im Android-Ökosystem. Die von Google gepatchten Zero-Days repräsentieren gezielte Spionage-Angriffe, während die Samsung-Schwachstelle und der RatOn-Trojaner Millionen Durchschnittsnutzer bedrohen.

Berichte zeigen einen Anstieg der Android-Malware um 151 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2025. Die Trennung zwischen dem Open-Source-Android und den proprietären Komponenten der Hersteller schafft zusätzliche Angriffspunkte.

„Eine geschlossene Bildverarbeitungs-Bibliothek schuf ein weitreichendes Risiko für Samsung-Geräte und alle davon abhängigen Apps“, kommentiert Brian Thornton von Zimperium.

Sofortige Schutzmaßnahmen erforderlich

Nutzer sollten unverzüglich das September-2025-Sicherheitsupdate installieren. Der Weg führt über Einstellungen ? Systemupdate ? Nach Updates suchen. Pixel-Nutzer erhalten die Updates bereits automatisch. Samsung-Besitzer müssen besonders auf das Wartungsrelease für CVE-2025-21043 achten.

Die Sicherheitsgemeinschaft überwacht intensiv, ob sich die „begrenzten, gezielten“ Exploits ausweiten. Die Raffinesse des RatOn-Trojaners legt nahe, dass Finanz-Malware weiter evolviert und mehrere Angriffsvektoren kombiniert.

Grundregeln bleiben bestehen: Apps nur aus offiziellen Stores laden und bei umfangreichen Berechtigungsanfragen – insbesondere für Bedienungshilfen – skeptisch bleiben.

@ boerse-global.de