An Europas wichtigsten Börsen haben die Anleger am Montag wieder Mut gefasst.
10.11.2025 - 12:23:36Aktien Europa: Hoffnungen auf Shutdown-Ende ermutigen Anleger
Dank Anzeichen für ein mögliches Ende des US-Shutdowns zog der EuroStoxx 50 EU0009658145 am Mittag um 1,77 Prozent auf 5.665 Punkte an. Damit machte der Eurozonen-Leitindex die Einbußen der zwei vergangenen Handelstage nahezu wieder wett. Ähnlich sah es beim Schweizer SMI CH0009980894 mit einem Plus von 0,85 Prozent auf 12.403 Punkte aus. Der britische FTSE 100 GB0001383545 erholte sich um 1,02 Prozent auf 9.782 Punkte.
Erstmals seit Beginn des erbitterten Haushaltsstreits in den USA machten Republikaner und Demokraten einen konkreten Schritt zur Beendigung des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament zur Beendigung des längsten Shutdowns in der Geschichte der Vereinigten Staaten überwunden.
Bei einer Lösung bekämen die Anleger auch wieder Zugang zu Regierungsdaten, die Aufschluss über den Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft geben, und könnten die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed besser abschätzen. Der nun angestrebte Deal sähe allerdings nur einen Übergangshaushalt bis 30. Januar 2026 vor.
Im Branchenvergleich zählten die am Freitag gebeutelten Technologie- EU0009658921 sowie Reise- und Freizeittitel CH0019112744 zu Beginn der neuen Woche zu den größten Gewinnern. Der Tech-Sektor profitierte von weiteren positiven Nachrichten aus China. Im Streit über ausbleibende Chiplieferungen des für die Autoindustrie wichtigen Zulieferers Nexperia gibt es nach Angaben von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic ermutigende Fortschritte.
Wie Sefcovic mitteilte, hat das chinesische Handelsministerium am Samstag gegenüber der Europäischen Kommission bestätigt, dass Ausfuhrverfahren für Nexperia-Chips weiter vereinfacht werden. Der Chef des Autozulieferers Aumovio DE000AUM0V10 hatte bereits am Freitag der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, dass China Exportverbote für Halbleiter von Nexperia aufgehoben habe. Dies hatte aber nur den Autotiteln geholfen.
Die Aktien von Novo Nordisk DK0062498333 stoppten mit einem Kursplus von 2,4 Prozent ihre Talfahrt. Dass US-Konkurrent Pfizer US7170811035 im Bieterkampf um den US-Adipositas-Spezialisten Metsera US59267L1070 das Rennen gemacht hat, liest sich laut Analyst Emmanuel Papadakis von Deutsche Bank Research moderat positiv für den dänischen Pharmakonzern. Der Ausblick auf 2026 dürfte nun aber den Erwartungen an ein deutliches Umsatzwachstum einen weiteren Dämpfer versetzen.
Beim Branchenrivalen Roche CH0012032048 konnten sich die Anleger über eine Kursanstieg um 1,8 Prozent freuen. Die Schweizer legten Phase-III-Studiendaten für das Medikament Fenebrutinib vor, die eine Verringerung der Rückfallrate bei Multipler Sklerose belegten.
Der Schnaps- und Guinness-Hersteller Diageo GB0002374006 punktete mit der Nachricht, dass er mit dem früheren Tesco GB00BLGZ9862-Chef Dave Lewis einen neuen Unternehmenschef gefunden hat. Lewis tritt sein Amt Anfang 2026 an. Bis dahin werde Nik Jhangiani weiterhin übergangsweise das Unternehmen leiten und dann wieder die Rolle des Finanzchefs übernehmen. Die Diageo-Aktien sprangen um 7,7 Prozent hoch.

