An Europas Börsen haben die Anleger am Dienstag weiterhin vorsichtig agiert.
10.06.2025 - 18:20:18Europa Schluss: EuroStoxx im Minus - Weitere US-China-Gespräche
Der EuroStoxx 50 EU0009658145 konnte sein zwischenzeitliches Minus von bis zu einem halben Prozent zwar reduzieren, aber letztlich nicht ausgleichen. Über die Ziellinie ging er 0,11 Prozent tiefer bei 5.415,38 Punkten.
Außerhalb des Euroraums war das Bild nicht eindeutig: Während der Londoner Leitindex FTSE 100 GB0001383545 um 0,24 Prozent auf 8.853,08 Zähler nach oben kletterte, kam der Schweizer SMI CH0009980894 0,12 Prozent tiefer bei 12.351,89 Punkten aus seiner Feiertagspause. In Zürich hatte der Handel am Pfingstmontag pausiert.
Weiterhin standen die Handelsgespräche zwischen den USA und China im Mittelpunkt, die am Dienstag in London fortgesetzt wurden. "Es herrschen teilweise Zweifel vor, dass bei dem Treffen in England tatsächlich der große Wurf gemacht werden kann", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Die Strafzollthematik ist sehr komplex und die chinesische Regierung will gesichtswahrend aus diesem Streit hervortreten."
Gute Stimmung herrschte im Autosektor EU0009658681, dessen Teilindex um 1,8 Prozent stieg. Auffällig deutlich stiegen neben den Zulieferern Forvia FR0000121147 und Valeo FR0000130338 auch die Aktien des Autobauers Stellantis NL00150001Q9. Zum Thema wurde ein Medienbericht, wonach die italienische Familie Agnelli rund zwei Milliarden Euro für Investitionen in ein US-amerikanisches oder europäisches Unternehmen vorgesehen hat. Wie es hieß, stammen die Mittel dafür aus dem Verkauf von Ferrari-Anteilen.
Die schwächsten Sektoren waren neben den Finanzdienstleistern vor allem die Banken. Hier belastete das Minus von fast fünf Prozent beim Schwergewicht UBS CH0244767585. Die Aktien der Schweizer Großbank machten eine Kehrtwende, nachdem sie am Freitag noch auf den höchsten Stand seit Ende März gesprungen waren. Die UBS-Anleger hatten dabei zunächst sehr erleichtert auf neue Eigenkapitalvorschriften reagiert. Die Analysten von Vontobel äußerten nun aber Bedenken, dass die neuen Auflagen die Wettbewerbsfähigkeit der Bank beeinträchtigen könnten.
Die Aktien von Novo Nordisk DK0062498333 fielen mit einem Anstieg um sechs Prozent auf. Sie setzten ihre Klettertour mit dem höchsten Stand seit Ende März fort. Laut der "Financial Times" (FT) ist Parvus Asset Management bei dem dänischen Pharmakonzern eingestiegen. Dem Bericht zufolge will der Hedgefonds Einfluss auf die Ernennung des neuen Konzernchefs nehmen.
Holcim CH0012214059 ragten im Schweizer Index SMI mit einem Anstieg um 1,9 Prozent heraus. Die britische Investmentbank Barclays hatte ihr Votum für den Baustoffkonzern um gleich zwei Stufen auf "Overweight" gedreht. Die Papiere des Baustoffriesen seien der europäischen Konkurrenz in ihrer Rally seit November klar hinterhergelaufen, so die Begründung. Mit Blick auf die Summe aller Konzernteile ergebe sich inzwischen deutliches Potenzial.
Der Spitzensektor waren jedoch die Öltitel EU0009658780, weil die Ölpreise im Zuge der US-chinesischen Gespräche zuletzt wieder steigen. Darauf gestützt gewannen Shell GB00BP6MXD84 und BP GB0007980591 in London mehr als drei Prozent an Wert. Eni IT0003132476 gehörten mit 2,4 Prozent Plus zur Spitzengruppe im EuroStoxx.